USA: Industrieproduktion weiterhin auf schwachem Wachstumspfad
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1. Die Industrieproduktion ist im März gegenüber dem Vormonat überraschend um 0,3 % gestiegen (Bloomberg-Median und DekaBank: -0,1 %). Die Kapazitätsauslastung erhöhte sich auf 80,5 % (Bloomberg-Median und DekaBank: 80,3 %).
2. Der Produktionsanstieg wurde begünstigt durch Ausweitungen im Bereich der Versorger und im Bergbau. Insbesondere die Versorger weisen in den ersten Monaten des Jahres, teilweise auch witterungsbedingt, erhöhte Produktionsschwankungen auf, somit ist durchaus möglich, dass im April die Produktion wieder sinkt. Für das verarbeitende Gewerbe wird mit einem Produktionsanstieg um 0,1 % mom nur ein geringer Zuwachs gemeldet. Allerdings hat ein Streik in der Automobilindustrie die sonst übliche Produktionsverringerung noch beschleunigt. Ohne diesen streikbedingten Rückgang der Produktion wäre der Anstieg der Industrieproduktion doppelt so hoch ausgefallen. Weiterhin kräftig ist die Entwicklung im Bereich Computer und Elektronik und auch der Produktionszuwachs in der Nahrungsmittelindustrie hat spürbar geschoben. Weiterhin schwach ist die Entwicklung im Maschinenbau. Hinsichtlich der Investitionstätigkeit der Unternehmen ist von Interesse, dass die Produktion in der Produktgruppe „Business Equipment“ weiterhin aufwärtsgerichtet ist. Der Quartalszuwachs um 1,1 % ist im ersten Quartal 2008 mehr als doppelt so stark wie im allerdings schwachen Vorquartal. Insgesamt deutet die Entwicklung dieser Teilabgrenzung auf keine ausgeprägte Schwäche der Investitionstätigkeit der Unternehmen in den ersten Monaten des Jahres hin.
3. Die Daten zur Industrieproduktion sind gleich mehrfach verzerrt und die Verzerrungen weisen in unterschiedliche Richtungen. Insgesamt scheinen sich die Industrieunternehmen weiterhin auf einem wenn auch schwachen Wachstumspfad zu befinden. Wir gehen davon aus, dass sich dies im Laufe des zweiten Quartals ändern dürfte. Denn die Belastungen, die durch die Kreditkrise beim Finanzsektor entstanden sind, und die von den Banken in Form verschärfter Kreditkonditionen weitergereicht werden, dürften die Unternehmen erst zeitverzögert zu spüren bekommen.
4. Eine unveränderte Abwärtsdynamik signalisieren die heutigen Daten zum privaten Wohnungsbau: Sowohl die Baubeginne als auch die Baugenehmigungen erreichten mit 947.000 (Bloomberg- Umfrage: 1,010 Millionen, DekaBank: 1,000 Millionen) bzw. 927.000 (Bloomberg-Umfrage: 970.000, Deka- Bank: 965.000) neue Tiefststände. In beiden Fällen gab es zuletzt im Frühjahr 1991 noch schlechtere Werte. Ebenfalls schwach waren die Zahlen zu den im Bau befindlichen Häusern (1,028 Millionen) und den bereits fertig gestellten Häusern (1,216 Millionen). Ganz offensichtlich setzte sich die Wohnungsbaurezession auch im März fort.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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