USA: Handelsbilanzdefizit sinkt
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1. Vor einem Monat wurde für die Handelsbilanz im Februar ein erstaunlich starker Anstieg bei den Importen ausgewiesen. Trotz der wirtschaftlichen Abschwächung stiegen in nahezu allen Bereichen die Importe deutlich gegenüber dem Vormonat an. Im März kam es nun zum Rückpralleffekt: Die Importe sanken im März um 2,9 % mom; dies ist der kräftigste Rückgang seit Dezember 2001. Allerdings sanken auch die Exporte um 1,7 % mom. Hier muss man bis zum September 2005 zurückschauen, um einen ähnlich starken Rückgang zu finden. In der Summe verringerte sich das Handelsbilanzdefizit von nach unten revidierten 61,7 Mrd. US-Dollar auf 58,2 Mrd. US-Dollar. Weder wir noch die Mehrzahl der von Bloomberg befragten Analysten hatten mit einem solch starken Rückgang gerechnet (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 61,0 Mrd. US-Dollar). Rechnet man aus der Handelsbilanz die Petroleumgüter heraus, dann hat sich das Handelsbilanzdefizit etwas weniger stark von 29,5 Mrd. US-Dollar auf 27,8 Mrd. US-Dollar verringert.
2. Der Rückgang der Exporte geht letztlich auf zwei Warengruppen zurück: Die gesunkenen Ausfuhren im Bereich des zivilen Flugzeugbaus (-31,9 % mom) machen über die Hälfte des Exportrückgangs aus und stellen letztlich einen Rückprall auf eine starke Exportdynamik im Dezember des vergangenen Jahres (32,5 % mom) dar. Daneben sanken die Exporte von Automobilen (-9,3 %) ungewöhnlich kräftig. Dies ist auf den Streik bei den Automobilzulieferern zurückzuführen. Rechnet man diese beiden Effekte heraus, verbleibt ein leichter Exportrückgang um 0,1 % mom, der angesichts der sehr kräftigen Entwicklung in den Monaten zuvor nicht ungewöhnlich ist.
3. Auf der Importseite haben sich die Vorzeichen im Vergleich zum Vormonat umgekehrt: Nach den überraschenden Zuwächsen im Vormonat sanken die Einfuhren in den Gütergruppen Konsumgüter (-2,8 % mom), Automobile (-9,3 % mom) und Investitionsgütern (-2,2 % mom) relativ deutlich und unterstreichen damit die insgesamt schwachen Entwicklungen der vergangenen Monate.
4. Hat man sich vor einem Monat über die Handelsbilanzzahlen – insbesondere über die Importdaten – noch gewundert, passen die Märzdaten trotz der ungewöhnlich starken Ausschläge wieder besser in das Gesamtbild: Die Importnachfrage der US-Wirtschaft nimmt in der aktuellen konjunkturellen Schwächephase weiter ab, während die Exportdynamik aufgrund der weltweit relativ robusten wirtschaftlichen Entwicklung nach wie vor hoch ist. Dies zeigt auch der Frühindikator der OECD, wenn man ihn nicht mit den üblichen Kaufkraftparitäten gewichtet, sondern mit den Handelsgewichten der USWirtschaft. Insbesondere am aktuellen Rand deutet sich hier sogar wieder eine leichte Belebung an. Somit wird vermutlich auch im laufenden zweiten Quartal vom Außenhandel ein signifikanter positiver Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt kommen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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