USA: Gestiegene Einzelhandelsumsätze wegen höherer Benzinpreise
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1. Inzwischen wird dem US-Konsumenten von manch einem Analysten so gut wie kein Konsumzuwachs mehr zugetraut: Teilweise sehr schwache Stimmungswerte auf der einen Seite und kaum noch Wachstum am Arbeitsmarkt haben die Erwartungen hinsichtlich der Konsumdynamik in diesem Jahr in den vergangenen Monaten immer weiter nach unten geschraubt. Entsprechend positiv überraschte der Anstieg der Einzelhandelsumsätze im Januar um 0,3 % mom (Bloomberg-Umfrage: -0,3 %, DekaBank: 0,0 %). Auch in der Abgrenzung ohne Autohändler wurde das Umsatzplus mit 0,3 % mom stärker als erwartet bekannt gegeben (Bloomberg-Umfrage: 0,2 %, DekaBank: 0,4 %). Das Bild wird allerdings getrübt, weil der verbleibende Umsatzzuwachs auf den Bereich der Tankstellenbetreiber entfällt. Hierfür waren im Monatsdurchschnitt gestiegene Benzinpreise verantwortlich. Rechnet man die drei Teilstatistiken Autohändler, Tankstellen und Baumärkte heraus, erhält man die statistische Abgrenzung, die in die Berechnung der privaten Konsumausgaben des Bureau of Economic Analysis aus den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen einfließt (BEA-Abgrenzung). Nach dieser speziellen Abgrenzung errechnet sich für den Januar ein leichter Anstieg von 0,2 % mom.
2. Der stärkste Umsatzrückgang wurde mit 1,7 % mom von den Baumärkten gemeldet. Dies lässt sich als Indiz für die Fortsetzung der Wohnungsbaurezession zu Beginn des Jahres interpretieren. Auf der Habenseite ist das Umsatzplus der Tankstellen im Monatsvergleich am stärksten. Trotz gesunkener Absatzzahlen im Januar sind die Umsätze der Autohändler um 0,6 % moderat angestiegen. Recht kräftig ist das Umsatzplus im Bereich Bekleidung, während die Elektronikhändler zum zweiten Mal in Folge einen kräftigen Umsatzrückgang verbuchten. Fasst man beide Monate zusammen, dann ist der Umsatzrückgang um 4,2 % ein Rekordwert.
3. Der benzinpreisbedingte Umsatzanstieg der Einzelhändler lässt sich nicht schön reden. Die Einzelhandelsumsätze machen zwar nur rund 30 % der privaten Konsumausgaben aus, dennoch dürfte die Ausgabenaktivität der privaten Haushalte im Januar recht schwach gewesen sein. Ausgeblieben ist der befürchtete Fehlstart des US-Konsumenten in das Jahr 2008 hinein, denn auch in realer Rechnung werden die Konsumausgaben vermutlich nur stagniert haben und eben nicht spürbar gesunken sein. Bezogen auf die Veröffentlichungen von Makrodaten ist das erste Quartal 2008 allerdings noch recht jung. Der teilweise prognostizierte Rückgang der privaten Konsumausgaben zu Jahresbeginn ist daher weiterhin möglich, allerdings mit den heutigen Daten ein wenig unwahrscheinlicher.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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