USA: Einkommensentwicklung weiterhin schwach – Abwrackprämie belastet Konsumentwicklung im September
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Die Septemberdaten zu den persönlichen Einkommen und den privaten Ausgaben sind exakt den allgemeinen Erwartungen entsprechend veröffentlicht worden: Die Einkommen stagnierten im Vergleich zum Vormonat (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,0 %). Hintergrund hierfür ist ein leichter Rückgang der Löhne und Gehälter. Bereits der Arbeitsmarktbericht für September hatte angedeutet, dass die leichte Aufwärtsbewegung der beiden Vormonate unterbrochen würde. Daneben sanken aber auch die Dividenden- und Zinseinnahmen im Vergleich zum Vormonat. Diese Einnahmenrückgänge wurden in erster Linie durch höhere Transfer- und Mieteinnahmen kompensiert.
2. Die privaten Konsumausgaben sanken um 0,5 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Umfrage: -0,5 %, DekaBank: -0,4 %). Hintergrund hierfür ist das Auslaufen der Autoabwrackprämie. Rechnet man diesen Teilbereich heraus, dann wären die Ausgaben im August um 0,9 % (statt 1,4 %) und im September um 0,3 % angestiegen. Insbesondere für den August lässt sich ein weiterer Sonderfaktor feststellen: Die Kosten für Energiegüter sind in diesem Monat relativ deutlich gestiegen. Rechnet man auch diesen Teilbereich heraus, dann liegen die monatlichen Zuwächse bei 0,5 % für August und bei 0,2 % im September. Der Grund für das Herausrechnen mancher Teilbereiche ist nicht der Versuch eines „Schön- bzw. Schlechtrechnens“, sondern die Ermittlung des eigentlichen Trends bei der Konsumentwicklung. Und hier deutet sich eine Aufwärtsbewegung an. Wie oben beschrieben, ist hierfür aber nicht etwa eine entsprechende Einkommensentwicklung verantwortlich, sondern eine fallende Sparquote. Diese lag im September mit 3,3 % zwar höher als im Vormonat. Rechnet man aber auch hier das Auf und Ab des Autokonsums heraus, dann befindet sich die Sparquote seit etwa Juni in einer Abwärtsbewegung. Die sinkende Sparneigung ist angesichts desolater Bilanzen vieler privater Haushalte zunächst verwunderlich. Eine Erklärung könnte aber sein, dass sich die Zinsbelastung der privaten Haushalte auf einem historisch einmalig tiefen Niveau befindet. Sowohl die Entschuldung als auch die sehr niedrigen Zinsniveaus dürften sich hierbei niederschlagen. Letztlich sollte der Abwärtstrend der Sparquote nicht dauerhaft fortgeschrieben werden. In allen Phasen eines Konjunkturzyklus sind Zeitabschnitte mit einer tendenziell steigenden bzw. fallenden Sparquote möglich. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten die Sparquote eher wieder ansteigen sollte, da sich insbesondere die Vermögenssituation der privaten Haushalte nach den Rekordverlusten zur Jahreswende noch nicht hinreichend verbessert hat. Somit steht die derzeitige Konsumdynamik auf wackeligen Beinen. Erst für das Frühjahr kommenden Jahres rechnen wir mit dem Beginn einer stabileren Aufwärtsentwicklung beim privaten Konsum.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.