USA: Dienstleistungskonsum überraschend positiv
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1. Die Konsumdynamik der privaten Haushalte scheint wieder an Fahrt aufzunehmen: Nach 0,2 % mom im Juni und 0,4 % mom im Juli stiegen die Konsumausgaben im August um 0,6 % gegenüber dem Vormonat an. Dieser monatliche Zuwachs war stärker als von uns und den Märkten erwartet (Bloomberg- Median und DekaBank: 0,4 %). Der kräftige Konsumanstieg selbst lässt sich durch den Bereich der Gebrauchsgüter erklären. Aufgrund der Rabattaktion von General Motors erhöhten sich diese um 2,4 % gegenüber dem Vormonat bzw. für Automobile um 5,4 % mom – nach Auslaufen dieses Effektes ist mit einem belastenden Rückpralleffekt in den Folgemonaten zurechnen. Der Schub durch die Rabattaktion war aber durch die Einzelhandelsumsätze für August bereits im Vorfeld bekannt. Für die eigentliche Überraschung sorgte der Konsumzuwachs bei den Diensten, die um 0,7 % gegenüber dem Vormonat angestiegen sind. Gesunken sind die Ausgaben für Verbrauchsgüter um 0,5 % mom. Der Hintergrund hierfür ist ein benzinpreisbedingter Rückgang der Ausgaben für Energiegüter (-6,4 % mom).
2. Der Einkommenszuwachs der privaten Haushalte ist zumindest auf dem ersten Blick enttäuschend: Der monatliche Zuwachs betrug nur 0,3 % – abgesehen von einer Einkommensstagnation im April ist dies der niedrigste Wert seit Juli 2006 (Bloomberg-Median und DekaBank: 0,4 %). Allerdings wurden die Vormonate leicht nach oben korrigiert, sodass unsere Schätzung für die Jahresveränderungsrate mit 6,8 % übertroffen wurde. Dass die Einkommensentwicklung im August schwach war, erklärt sich durch ein geringeres Wachstum der Löhne und Gehälter (0,2 % mom). Die Löhne und Gehälter machen knapp 55 % der Einkommen aus. Etwas kräftiger waren die Zuwächse bei Dividenden und Zinsen (1,0 % mom bzw. 0,7 % mom) während Unternehmereinnahmen, Transferzahlungen und Lohnzusatzzahlungen unauffällig anstiegen (jeweils 0,3 % mom). Schwächere Einkommensentwicklung auf der einen Seite und stärkere Ausgabenentwicklung auf der anderen führte dazu, dass sich die Sparquote auf 0,7 % verringert. Ähnlich wie bei allen realwirtschaftlichen Augustindikatoren ist auch bei den heutigen Zahlen kein negativer Einfluss durch die Kreditkrise zu erkennen. Da diese sich aber zunächst auf Investitionsindikatoren und erst im späteren Verlauf auf Einkommens- und Konsumzahlen belastend auswirken sollte, war mit einer Belastung im August allerdings auch nicht zu rechnen.
3. Nimmt die Konsumdynamik der privaten Haushalte wieder Fahrt auf? Hiervon ist zumindest bis Anfang nächsten Jahres nicht auszugehen. Rechnet man den GM-geschuldeten Sondereffekt heraus, dann verbleibt ein Konsumplus von 0,3 %. Die Erfahrung mit den Automobil-Rabattaktionen in den vergangenen Jahren hat gelehrt, dass entweder im Folgemonat, spätestens aber im darauf folgenden Monat mit einem Rückpralleffekt zurechnen ist. Letztlich hängt die Konsumdynamik der privaten Haushalte von ihrer Einkommensentwicklung und damit vom Arbeitsmarkt sowie von ihrem Sparverhalten ab. Sowohl die privaten Einkommen als auch die Löhne und Gehälter weisen mit Jahresveränderungsraten von knapp 7 % bzw. gut 7 % fast zyklische Hochpunkte auf, sodass deren Entwicklung nach wie vor recht gut ist. Aufgrund des insgesamt höheren Zinsumfeldes aber auch wegen der angespannten Situation am USWohnimmobilienmarkt rechnen wir in der Tendenz mit einer steigenden Sparquote in den kommenden Quartalen. Dies dürfte die reale Konsumdynamik auf Raten von weniger als 3 % (qoq, ann.) bremsen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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