USA: Auftragseingänge wegen Sondereffekt stark – Aufschwung dürfte weiterhin zäh verlaufen
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1. Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind im Juli unerwartet stark um 4,9 % gegenüber dem Vormonat angestiegen (Bloomberg-Median: 3,0 %, DekaBank: 3,3 %). Dies ist der höchste monatliche Zuwachs seit zwei Jahren. Einmal mehr wurde die Gesamtentwicklung der Auftragseingänge durch einen Sondereffekt geprägt. Rechnet man nämlich den volatilen Bereich Transport heraus, dann stiegen die Orders nahezu erwartungsgemäß um 0,8 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Umfrage: 0,9 %). Vor dem Hintergrund einer kräftigen Aufwärtsrevision des Vormonats handelt es sich auch hierbei letztlich um eine positive Überraschung.
2. Der Anstieg im Transportsektor um knapp 20 % resultiert fast ausschließlich aus dem Bereich des zivilen Flugzeugbaus. Hier haben sich die Auftragseingänge im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt. Dies ist zwar etwas höher als von uns erwartet, gleichwohl sind Veränderungsraten im dreistelligen Bereich auch in der Vergangenheit schon vorgekommen. Die weiteren Teilbereiche weisen nun schon zum wiederholten Mal fast ausschließlich monatliche Zuwächse auf, was darauf hindeutet, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung tatsächlich weiter stabilisiert. Einzig für den Maschinenbau wurde ein Rückgang der Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat veröffentlicht. Allerdings lagen hier in den beiden Vormonaten recht kräftige Zuwächse vor, sodass es sich nur um einen Rückpralleffekt handelt.
3. Einen kaum spürbaren negativen Rückpralleffekt gab es bei den Auftragseingängen in der statistischen Abgrenzung für Investitionsgüter (ohne Verteidigung und Flugzeugbau), die im Juli um 0,3 % mom gesunken sind. In den beiden Monaten zuvor stiegen die Auftragseingänge nach dieser statistischen Abgrenzung um sehr kräftige 3,6 % und 4,3 % an, der negative Rückpralleffekt hätte folglich auch größer ausfallen können. Der Orderzuwachs der vergangenen Monate scheint sich nun langsam in der tatsächlichen wirtschaftlichen Aktivität niederzuschlagen. Zum zweiten Mal in Folge sind die Auslieferungen von Investitionsgüters (ohne Verteidigung und Flugzeugbau) gegenüber dem Vormonat angestiegen. Die Zuwächse von 1,3 % mom im Juni und 0,5 % im Juli sind zwar nicht besonders kräftig, aber sie bestätigen ebenfalls das derzeit vorherrschende Bild einer sich stabilisierenden wirtschaftlichen Aktivität.
4. Die Stabilisierung der US-Wirtschaft wird inzwischen so häufig genannt, dass sich schon die Frage nach einer noch kräftigeren Entwicklung aufdrängt. Derzeit sieht es nicht nach einer stärkeren Erholung aus. Zwar deuten die realwirtschaftlichen Indikatoren wie Industrieproduktion oder die Auslieferungen nach oben und auch die Lage am Arbeitsmarkt scheint sich nicht mehr im Sturzflug zu verschlechtern. In allen drei Fällen sind die Entwicklungen sogar zuletzt tendenziell besser als von uns erwartet gewesen. Gleichwohl passen diese Entwicklungen grundsätzlich zu unserer Einschätzung eines zähen Aufschwungs.
Quelle: DekaBank Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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