Kommentar
16:18 Uhr, 28.10.2009

USA: Auftragseingänge steigen erwartungsgemäß

1. Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind im September exakt den allgemeinen Erwartungen entsprechend um 1,0 % gegenüber dem Vormonat angestiegen (Bloomberg-Median: 1,0 %, DekaBank: 1,6 %). Ungewöhnlich ist, dass in diesem Monat die Gesamtentwicklung der Auftragseingänge nicht durch den sonst sehr volatilen Bereich Transport geprägt wurde. Auch hier stiegen die Auftragseingänge um rund 1 % gegenüber dem Vormonat an, sodass in der häufig kommentierten statistischen Abgrenzung „ohne Transport“ ebenfalls ein monatliches Plus von 0,9 % gemeldet wurde (Bloomberg-Umfrage: 0,7 %). Indexiert man die Auftragseingänge auf das Niveau zu Beginn des Jahres 2008, dann zeigt sich wie tief die Auftragseingänge zwischenzeitlich gefallen sind, und wie zäh die Erholung bislang verläuft. Gegenüber ihrem Tiefstand im März dieses Jahres sind die Auftragseingänge um knapp fünf Prozent gestiegen. Gemessen am Rückgang von rund 25 % ist dies sicherlich ernüchternd, aber eine bessere Entwicklung als wir es im Frühjahr dieses Jahres erwartet haben.

2. Die einzelnen Teilbereiche weisen in diesem Monat nur geringe Veränderungsraten auf. Der mit Abstand gewichtigste Wachstumstreiber war im September der Maschinenbau. Der starke Zuwachs dürfte ein verspäteter positiver Rückpralleffekt auf den deutlichen Rückgang im Juli gewesen sein. Diesem Teilbereich dürfte auch zu verdanken sein, dass die Auftragseingänge für Investitionsgüter (ohne Verteidigung und Flugzeugbau) um 2,0 % gegenüber dem Vormonat angestiegen sind. Dieser Anstieg stimmt vorsichtig optimistisch für die Investitionstätigkeit in den kommenden Monaten.

3. Der Gesamteindruck, den die heutigen Daten hinterlassen, wird allerdings überschattet von einem leichten Rückgang der Auslieferungen für Investitionsgüter (ohne Verteidigung und Flugzeugbau). Der Rückgang um 0,2 % gegenüber dem Vormonat ist zwar nicht besonders ausgeprägt und entspricht letztlich einer Stagnation, aber der Vormonat war mit -2,2 % vergleichsweise schwach gewesen, sodass durchaus mit einem positiven Rückpralleffekt hätte gerechnet werden können. Dass dieser Rückpralleffekt nicht eingetreten ist, ist einmal mehr ein Indiz dafür, dass der Wirtschaftsaufschwung zäh verläuft.

4. Morgen Nachmittag werden die mit Spannung erwarteten Daten zum Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal veröffentlicht. Das Hauptaugenmerk gilt hierbei der Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen. Hatten wir zu Beginn des Quartals noch mit einem Rückgang der Investitionen für diesen Zeitraum gerechnet, gehen wir nun von einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorquartal aus. Die Entwicklung der Auftragseingänge für Investitionsgüter deutet an, dass die Investitionstätigkeit vermutlich im vierten Quartal etwas stärker als von uns bislang erwartet ausfallen dürfte.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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