Kommentar
16:48 Uhr, 27.07.2006

USA: Auftragseingänge im Juni mit solidem Plus

1. Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind im Juni gegenüber dem Vormonat um 3,1 % und damit stärker als erwartet gestiegen (Bloomberg-Median: 2,0 %, DekaBank: 2,5 %). In der Abgrenzung ohne Transport erhöhten sich die Auftragseingänge um 1,0 % gegenüber dem Vormonat.

2. Einmal mehr waren Großaufträge für Boeing bestimmend für die Entwicklung der Auftragseingänge. So wurde im Bereich Transport ein Anstieg der Orders um 8,6 % gegenüber dem Vormonat verzeichnet. Dieser resultierte allerdings nicht nur aus dem Untersegment des zivilen Flugzeugbaus (+8,8 % mom), sondern auch aus einem kräftigen Anstieg im Untersegment des militärischen Flugzeugbaus (+12,9 % mom). Neben dem Bereich Transport wurden auch für die Sektoren Computer und Elektronik (3,4 % mom) sowie für fertige Metalle (2,6 % mom) kräftige Zuwachsraten erzielt. Ein nennenswerter Rückgang der Auftragseingänge wurde dagegen für den Bereich der elektronischen Ausrüstungen ausgewiesen (-1,0 %). Insgesamt ist die Auftragsentwicklung im verarbeitenden Gewerbe weiterhin positiv, wenngleich sie nicht mehr so kräftig ist wie Ende vergangenen Jahres.

3. Weitere interessante Informationen offenbaren die Statistiken, die sich auf die Investitionsgüter beziehen. So sind die Auftragseingänge für Investitionsgüter ohne den Bereich Verteidigung im Juni um 1,3 % gegenüber dem Vormonat angestiegen. Für das Gesamtquartal ergibt sich hieraus ein Anstieg um 1,0 % gegenüber dem Vorquartal. Dies ist ein vergleichsweise schwacher Zuwachs und bedeutet, – bei einem Vorlauf gegenüber den gewerblichen Investitionen von ca. einem Quartal – dass sich die Investitionen im dritten Quartal eher unterdurchschnittlich entwickeln dürften. Vor dem Hintergrund der zunehmend restriktiv wirkenden Geldpolitik sowie deren zeitlicher Wirkungsverzögerung kommt dies allerdings nicht überraschend.

4. Morgen wird zusammen mit der Bekanntgabe des Bruttoinlandsprodukts die Entwicklung der gewerblichen Investitionen für das zweite Quartal veröffentlicht. Zur Prognose dieses Wertes eignen sich die Auslieferungen für Investitionsgüter ohne den Bereich Verteidigung. Diese verringerten sich im Juni um 0,2 % gegenüber dem Vormonat. Für das zweite Quartal wurde damit ein Zuwachs um 1,2 % gegenüber dem Vorquartal erzielt. Die beiden unteren Schaubilder zeigen den Vergleich zwischen den Quartalsveränderungsraten beziehungsweise den Jahresveränderungsraten. Die Einschätzung wird zwar durch die starken und gegenläufigen Ausschläge in den beiden Vorquartalen erschwert. Grundsätzlich gehen wir allerdings auf Basis der verfügbaren Daten davon aus, dass die Investitionstätigkeit im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal nur geringfügig an Schwung verloren haben sollte.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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