US-WTI: 3000 Bohrlöcher warten darauf, aktiviert zu werden
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Erwähnte Instrumente
- WTI ÖlKursstand: 57,61 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Brent Crude ÖlKursstand: 63,18 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Blickt man auf die laufende Berichtssaison in den USA, so lässt sich feststellen, dass von 58 Unternehmen, die aus dem S&P 500 Index bereits Zahlen vorlegten, 75 % die Gewinnerwartungen übertrafen, was leicht besser ist als in den letzten vier Quartalen, jedoch lagen nur 45 % von ihnen über den Umsatzerwartungen, das ist weitaus schlechter als bisher. Das liegt auch am starken Dollar, der zur Fluchtwährung wird, weil dort von der Notenbank höhere Zinsen in Aussicht gestellt werden.
Derzeit sind die Leitzinsen in den USA noch bei null – und der Umstand, dass das seit Jahren gilt, trug wohl auch maßgeblich dazu bei, dass die amerikanische Ölindustrie so viel Geld in die Erschließung von Schieferölvorkommen investieren konnte.
Jedenfalls sank wie gestern gemeldet die Zahl der aktiven Bohrtürme auf dem Festland in den USA auf 954 Stück und damit auf ein Vierjahrestief, allerdings weist die BNP Paribas darauf hin, dass es insgesamt 3000 Bohrlöcher in den USA gebe, die bei wieder steigenden Ölpreisen binnen weniger Wochen in Betrieb genommen werden könnten.
Außerdem lässt sich eine interessante Feststellung machen: Die Terminkurve in der amerikanischen Ölsorte WTI flacht sich ab und am langen Ende für die Jahre 2016 und Anfang 2017 vermochte WTI es trotz wiederholter Anläufe nicht, über 65 Dollar zu steigen, bedeutet: In diesem Bereich gibt es offenbar reges Interesse der Ölindustrie für Vorausverkäufe. Bedeutet wiederum: Die Industrie sichert sich gerade die Ölproduktion im kommenden Jahr bei nicht üppigen, aber auskömmlichen 65 Dollar und damit im Gewinn ab und so lässt sich auch die Wiederinbetriebnahme vieler Ölbohrtürme im kommenden Jahr finanzieren.
Hinzu kommt, dass Ölunternehmen konträr zu dem was man annehmen würde überhaupt keine Probleme haben, sich durch Fremdkapital zu finanzieren, im Gegenteil: Die Anleihen der Ölindustrie, die zwischen 3 und 8 und noch mehr Prozent jährlich einbringen, finden reißenden Absatz, weil die Menschen vor der finanziellen Repression der Notenbank und Regierung flüchten.
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