Kommentar
17:45 Uhr, 28.04.2020

„Verunsicherung riesig“: US-Verbrauchervertrauen stürzt ab - UPS streicht Jahresziele - Caterpillar ausgebremst

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  • ifo Institut: Wirtschaftseinbruch um 16 %
  • ifo und IAB erwarten stark steigende Arbeitslosigkeit
  • US-Wirtschaft: Trump rechnet mit "spektakulärer" Erholung
  • ifo Beschäftigungsbarometer stürzt auf historisches Tief
  • Deutschland: Corona-Ansteckungsrate steigt wieder
  • EU-Kommission erwartet starke Schrumpfung
  • Spanien und Frankreich wollen Corona-Auflagen lockern
  • Wirecard legt KPMG-Bericht vor
  • Staat pumpt offenbar Milliarden in die Lufthansa
  • Lufthansa-Spohr: Staatshilfe ja, Staatseinfluss nein
  • Merck & Co wird pessimistischer
  • 3M mit Gewinnsprung
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DAX

  • Nach den kräftigen Gewinnen vom Vortag hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag weiter zulegen können. Der DAX kletterte im Hoch bis auf über 10.900 Punkte, konnte dieses Niveau aber letztlich nicht halten und ging mit einem Plus von 1,27 Prozent bei 10.795,63 Punkten aus dem Handel. Das heutige Tageshoch war zugleich der höchste Stand seit dem Tiefpunkt des Corona-Crashs im März. Wie so oft, wenn sich der April dem Ende entgegen neigt, kommt die Frage auf, ob in diesem Jahr die Börsenregel “Sell in May and go away“ beachtet werden soll. Dies ist generell schwer zu beantworten, jedoch macht der Einfluss der Corona-Pandemie dieses Vorhaben noch komplexer. Auch gilt es, die wirtschaftliche Entwicklung im Auge zu behalten. Das ifo Institut hat nun klare Zahlen vorgelegt, die auf den ersten Blick erschrecken. Während der Corona-Schließungen ist die Wirtschaftsleistung in Deutschland demnach um 16 Prozent eingebrochen, wie eine Auswertung der ifo-Umfragen im April unter etwa 8.800 Unternehmen aus nahezu allen Branchen ergibt. “Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt bereits im ersten Vierteljahr um 1,9 Prozent gesunken sein und dann im zweiten um 12,2 Prozent einbrechen“, so das ifo Institut. Insgesamt soll die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um kalenderbereinigt 6,6 Prozent schrumpfen. Zurück zum Zustand vor Corona sieht das ifo Institut die deutsche Wirtschaft erst wieder Ende 2021. Am DAX-Ende brechen Wirecard-Aktien um fast 25 Prozent ein. Die KPMG-Sonderprüfung der Bilanz konnte nicht den erhoffen Befreiungsschlag liefern. Der Zahlungsdienstleister selbst sieht sich weiter entlastet. In den Prüfbereichen hätten sich für die Jahre 2016 bis 2018 nach wie vor keine substanziellen Feststellungen ergeben, die Korrekturen erforderlich gemacht hätten. Allerdings hätten die Prüfer von KPMG bei Wirecard Dokumentations- und Organisationsschwächen festgestellt. Lufthansa-Titel legen hingegen zu. Laut Medienberichten wird der deutsche Staat rund 9 Mrd. Euro in den angeschlagenen Konzern investieren. Von offizieller Seite bestätigt ist das aber noch nicht.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Vorstand und Aufsichtsrat des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer sind auf der diesjährigen Hauptversammlung mit großer Mehrheit entlastet worden. Für die Entlastung des Vorstands rund um Werner Baumann wurde mit 92,6 Prozent der Aktien und für die Entlastung des Aufsichtsrates mit 94 Prozent der Aktien gestimmt, wie am Nachmittag mitgeteilt wurde. Im vergangenen Jahr hatten die Aktionäre wegen der inzwischen mehr als 50.000 Schadensersatzklagen gegen den übernommenen US-Agrarkonzern Monsanto mehrheitlich gegen die Entlastung des Vorstands gestimmt.
  • Boeing drohen laut Wall Street Journal-Informationen wegen der 737-Produktion strafrechtliche Untersuchungen.
  • Pfizer hat im ersten Quartal einen Umsatzrückgang verbucht. Die Erlöse schrumpften um acht Prozent auf rund zwölf Mrd. Dollar, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Etwa ein Prozent des Umsatzes machte den Angaben zufolge eine gestiegene Nachfrage nach Krankenhausprodukten im Zuge der Corona-Pandemie aus. Der bereinigte Gewinn je Aktie ging um 5 Prozent auf 0,80 Dollar zurück. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 3,4 Milliarden Dollar, das waren 12 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Jahresziele für Umsatz und Ergebnis bestätigte Pfizer.
  • Der US-Pharmakonzern Merck & Co senkt seine Jahresprognose wegen der Corona-Pandemie. Der Umsatz soll im Gesamtjahr zwischen 46,1 und 48,1 Mrd. Dollar. Zuvor hatte das Management noch eine Spanne von 48,8 bis 50,3 Mrd. Dollar. Das EPS soll sich zudem nun zwischen 4,12 und 4,32 Dollar bewegen. Zuvor war hier noch von 4,57 bis 4,72 Dollar die Rede.
  • Der Limonaden- und Snackhersteller Pepsico hat seine Jahresziele gestrichen. „Trotz eines starken ersten Quartals gibt es in Bezug auf Covid-19 immer noch viel Unsicherheit, darunter die Frage, was es für Entwicklungen in den Regionen, den Einzelhandels-Vertriebswegen und beim Verbraucherverhalten geben wird", sagte CEO Ramon Laguarta.
  • Die Corona-Pandemie hat Southwest Airlines den ersten Quartalsverlust seit Jahren beschert. Unterm Strich stand ein Minus von 94 Mio. Dollar nach einem Gewinn vom 387 Mio. Dollar im Vorjahr. Der Umsatz ging um rund 18 Prozent auf 4,2 Mrd. Dollar zurück. „Dies ist eine beispiellose Zeit für unsere Nation und für die Luftfahrtindustrie", sagte Konzernchef Gary C. Kelly.
  • Der Mischkonzern 3M profitiert in der Corona-Krise durch die verstärkte Nachfrage nach Schutzausrüstung und erzielte deshalb im ersten Quartal einen Gewinnsprung. Die Jahresprognose stricht das Management dennoch.
  • Der Baumaschinenhersteller Caterpillar wurde im ersten Quartal von der Corona-Pandemie ausgebremst. Während der Umsatz um rund ein Fünftel auf 10,6 Mrd. Dollar fiel, brach der Gewinn je Aktie sogar um 40 Prozent auf 1,98 Dollar ein. Der Rückgang sei zum einen auf geringere Nachfrage zurückzuführen sowie zum anderen auf die Reduzierung der Lagerbestände von Händlern, hieß es. An verschiedenen Standorten sei die Produktion im Zuge der Krise in den vergangenen Wochen zwischenzeitlich gestoppt worden, teilte Caterpillar nun mit. Mitte April waren laut Mitteilung rund 75 Prozent der wichtigsten Produktionsstätten in Betrieb. Einige der geschlossenen Fabriken seien jetzt wieder geöffnet.
  • Trotz eines Paketbooms im ersten Quartal hat der Logistikkonzern United-Parcel-Service (UPS) seine Prognosen für das laufende Jahr gestrichen. UPS senkt derzeit die Investitionen und stoppt den Rückkauf eigener Aktien vom Markt. Die Ausschüttung der Dividenden habe Priorität, hieß es.
  • Die Luftfahrtbranche wird dem US-Flugzeugbauer Boeing zufolge nach der Corona-Pandemie mehrere Jahre brauchen, um sich zu erholen. Die Krise sei „anders als alles, was wir jemals erlebt haben" und es sei „schwer einzuschätzen, wann sich die Situation stabilisieren wird", warnte Boeing-Chef Dave Calhoun die Aktionäre bei der Hauptversammlung des Konzerns.
  • Der US-Motorradhersteller Harley-Davidson hat im ersten Quartal einen Gewinneinbruch um rund 45 Prozent auf 69,7 Mio. Dollar verzeichnet, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz sank um gut 8 Prozent auf 1,1 Mrd. Dollar. „Covid-19 hat unser Geschäftsumfeld dramatisch verändert", sagte der neue Interims-CEO Jochen Zeitz. Die Verkäufe litten unter Geschäftsschließungen und Ausgangsbeschränkungen.
  • Die Lufthansa steht in den Verhandlungen um Staatshilfen Presseberichten zufolge kurz vor einer Einigung mit den Regierungen in Deutschland und der Schweiz. Auch wenn Lufthansa-Chef Carsten Spohr die Staatshilfe im Grundsatz begrüßt, immerhin rettet dies sein Unternehmen womöglich vor der Pleite, ist ihm doch zu großer Staatseinfluss nicht geheuer. Der Luftverkehr sei zwar immer politisch gewesen, aber es dürfe nie eine politisch verordnete Frage werden, „ob wir von München oder von Zürich aus nach Osaka fliegen", sagte der Vorstandschef der Wochenzeitung "Die Zeit". Das sei eine zentrale Frage für die Zukunft des Unternehmens. Die Lufthansa habe die drei besten Jahre ihrer Konzerngeschichte hinter sich. „Wenn sie auch künftig erfolgreich sein soll, muss sie auch weiterhin ihr Schicksal unternehmerisch gestalten können." Man könne einen Konzern nur sehr schwer steuern, wenn mehrere Regierungen Einfluss auf operative Geschäftsaufgaben nehmen wollten.
  • In den ersten drei Monaten konnte die Schweizer Großbank UBS ihre Einnahmen deutlich steigern. Die Erträge kletterten um fast zehn Prozent auf 7,9 Mrd. Dollar. Der Gewinn unter dem Strich legte um 40 Prozent auf 1,6 Mrd. Dollar zu. Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise rechnet die Konzernführung mit Druck auf die Erträge. „Die gesunkenen Vermögenspreise werden unseren Ertrag aus wiederkehrenden Gebühren beeinträchtigen", teilte die UBS am Dienstag mit. Die niedrigeren Zinsen und eine geringe Aktivität der Kunden dürften zudem absehbar auf die Einnahmen drücken.
  • Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will gegen die Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen vorgehen. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) hat das Unternehmen für seine Kaufhäuser und die Tochter Karstadt Sports Eilverfahren eingereicht. Das Land erlaubt die Öffnung von Geschäften, wenn die Verkaufsfläche 800 Quadratmeter nicht überschreitet. Diese Regelung greift das Unternehmen jetzt an.
  • Der Motorsägen- und Gartengerätehersteller Stihl hat im vergangenen Jahr bei stabilem Absatz ein Umsatzplus von 4 Prozent auf 3,93 Mrd. Euro erzielt. Grund war der Trend hin zu höherpreisigen Geräten. Allerdings spielten dabei auch Wechselkurseffekte eine Rolle. Zum Ergebnis macht das Unternehmen generell keine konkreten Angaben.
  • Dem Zahlungsabwickler Wirecard wurde heute von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG der Bericht über die Sonderuntersuchung übergeben, er soll schnellstmöglich auf der Webseite des Unternehmens veröffentlicht werden. Nach Unternehmensangaben wurden keinerlei Belege für die öffentlich erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation gefunden. In allen vier Prüfbereichen - den Geschäftsbereichen Dritt-Partnergeschäft (TPA) und Merchant Cash Advance (MCA) / Digital Lending sowie bei den Geschäftstätigkeiten in Indien und Singapur - hätten sich keine substanziellen Feststellungen ergeben, die für die Jahresabschlüsse im Untersuchungszeitraum 2016, 2017 und 2018 zu Korrekturbedarf geführt hätten, teilte Wirecard am Dienstag in Aschheim mit. Die Prüfer von KPMG hätten allerdings Dokumentations- und Organisationsschwächen im Untersuchungszeitraum festgestellt. Diese seien vom Konzern bereits identifiziert worden. Den Schwächen werde durch eine neue Compliance-Abteilung begegnet, dies werde durch externe Berater unterstützt.
  • Die Lufthansa infolge der weltweiten Reisebeschränkungen in der Corona-Krise derzeit rund eine Million Verlust pro Stunde. De facto droht dem Unternehmen in wenigen Wochen die Insolvenz. Nach Recherchen von „Business Insider“ hat sich die Airline-Führung nach stundenlangen Verhandlungen am Montagnachmittag nun mit der Bundesregierung auf Staatshilfen geeinigt. Demnach soll der Staat rund neun Mrd. Euro in das Unternehmen investieren. Im Gegenzug bekommt die Regierung als neuer Anteilseigner eine Sperrminorität und ein bis zwei Aufsichtsratsmandate, die jedoch nicht von Beamten oder Politikern besetzt werden sollen. Formal hänge das Unternehmen dann als Staatsbeteiligung am Bundesfinanzministerium, so Business Insider. Es sei eine Einigung auf Arbeitsebene erzielt worden, hieß es. Konzernchef Spohr wolle den Deal am Dienstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkelund Finanzminister Olaf Scholz formal besiegeln.
  • Der Hersteller von Halbleiterwafern Siltronic hat im ersten Quartal von einer starken Nachfrage nach Chips profitiert, allerdings sanken die Durchschnittserlöse. Der Umsatz stieg daher im Vergleich zum Schlussviertel 2019 lediglich um 1,4 Prozent auf rund 300 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um 6,4 Prozent auf 84,2 Mio. Euro. Trotz der Corona-Krise hält das Unternehmen an seiner Dividendenpolitik fest. Es sollen weiter etwa 40 Prozent des auf die Aktionäre entfallenden Konzerngewinns ausgeschüttet werden, wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte. Der Hauptversammlung werde daher wie geplant eine Dividende von 3,00 Euro je Aktie vorgeschlagen.
  • Der Gabelstapler-Hersteller Kion hat im ersten Quartal die Coronakrise schon zu spüren bekommen. Das Konzernergebnis fiel um 27,2 Prozent auf 67,8 Mio. Euro. Dank der noch guten Entwicklung im Januar und Februar sank der Auftragseingang aber nur leicht um 1,8 Prozent auf knapp 2,1 Mrd. Euro. Der Umsatz nahm um 2,7 Prozent auf rund 2 Mrd. Euro ab. Ein Ausblick auf 2020 ist dem Management zufolge zum aktuellen Zeitpunkt weiterhin nicht möglich.
  • Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen, Symrise, konnte den Umsatz im ersten Quartal auch dank der Übernahme des US-Spezialisten für Tierfutterzusätze ADF/IDF um 8 Prozent auf 917,1 Mio. Euro steigern. Aus eigener Kraft ohne Übernahmen sowie Wechselkurseffekte hätte das Plus bei 2,3 Prozent gelegen. Für das Gesamtjahr bleibt Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram optimistisch. Trotz der Unsicherheiten durch die Coronavirus-Pandemie soll das Wachstum des relevanten Marktes übertroffen werden.
  • Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat 2019 im fortgeführten Geschäft einen Verlust 689,9 Mio. Euro nach einem Fehlbetrag von 277,1 Mio. Euro ein Jahr zuvor verzeichnet. Der Verkauf des Deutschlandgeschäfts (Foodora, Lieferheld, Pizza.de) an den niederländischen Rivalen Takeaway.com (Lieferando) im April ergab einen Sonderertrag von 930,1 Mio. Euro. Somit stand unter dem Strich für das abgelaufene Jahr ein Gewinn von 230,2 Mio. Euro nach einem Verlust von 42,2 Mio. Euro im Vorjahr in den Büchern.
  • Die in Asien sehr aktive britische Großbank HSBC musste in den ersten drei Monaten des Jahres drei Mrd. Dollar für mögliche Kreditausfälle infolge der Corona-Krise zurücklegen. Die Risikovorsorge fiel damit deutlich höher aus, als Experten erwartet hatten. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern fiel um 30 Prozent auf rund 3 Mrd. Dollar. Die Bank rechnet wegen der Coronavirus-Krise mit deutlichen Folgen bei Kapital und Liquidität; Teile des geplanten Konzernumbaus sollen wegen der Pandemie verschoben werden. Im Ausblick auf 2020 rechnet die HSBC mit einer deutlich niedrigeren Profitabilität als 2019.
  • Am Frankfurter Flughafen sind die Passagierzahlen infolge der Corona-Krise weiter im freien Fall. In der Woche vom 20. bis 26. April zählte der Flughafenbetreiber Fraport 45.270 Fluggäste und damit 96,8 Prozent weniger als in der gleichen Kalenderwoche ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag mitteilte. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank in der vergangenen Woche in Frankfurt um 12,9 Prozent auf 33.694 Tonnen.

Konjunktur & Politik

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt die geplanten, strengeren EU-Klimaschutzziele. Die EU-Kommission will die Treibhausgase bis 2030 um 50 bis 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduzieren. Das bisherige Ziel hatte bei einer Reduktion um 40 Prozent gelegen.
  • Der Conference Board-Indikator für die Verbraucherstimmung in den USA verschlechterte sich im April weiter, nachdem er im März bereits stark gesunken war. Der Indexwert brach auf 86,9 Punkte ein, nach 118,8 Zählern im März. Es war der stärkste monatliche Rückgang seit 1973. Der Unterindikator zur aktuellen Lageeinschätzung ging ebenfalls erheblich zurück, von 166,7 auf 76,4 Punkte. Der Erwartungsindex verbesserte sich jedoch von 86,8 Zählern im März auf 93,8 Punkten. Lynn Franco, Senior Director of Economic Indicators beim Conference Board kommentierte: „Der Rückgang des Index der gegenwärtigen Lage um 90 Punkte, der höchste jemals ermittelte Einbruch, spiegelt den starken Knick in der wirtschaftlichen Aktivität und den Anstieg der Arbeitslosenzahlen infolge der Covid-19-Krise wider. Die kurzfristigen Erwartungen der Verbraucher an die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt haben sich verbessert, was auf die Möglichkeit zurückzuführen ist, dass die Restriktionen bald gelockert werden und die Wirtschaft sich wieder öffnen wird. Die Verbraucher waren jedoch weniger optimistisch, was ihre finanziellen Aussichten betrifft, und dies könnte Auswirkungen auf die Ausgaben haben, wenn die Erholung einsetzt“
  • Gegenüber dem Vormonat sind im Februar die Hauspreise in den 20 größten Ballungsgebieten der USA um 0,45 Prozent gestiegen, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Volkswirte hatten nur mit einem Zuwachs von 0,35 Prozent gerechnet. Im Januar waren die Hauspreise noch um revidiert 0,35 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Hauspreise im Februar um 3,47 Prozent.
  • Bayern verlängert die im Zusammenhing mit dem Coronavirus geltenden Ausgangsbeschränkungen um eine Woche bis zum 10. Mai. Das hat das Kabinett am Dienstag in München entschieden. „Der Ministerrat hat den Plänen des Gesundheitsministeriums, dass die Maßnahmen zunächst um eine Woche verlängert werden, zugestimmt", teilte die Staatskanzlei mit. Vom 4. Mai an sollen aber einzelne Lockerungen gelten.
  • Das Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren erhöhte sich im März auf 64,22 Mrd. Dollar nach 59,89 Mrd. im Vormonat, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Erwartet wurde ein Fehlbetrag von 55,00 Mrd. Dollar.
  • Aus Sorge vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus ist die Vorwahl der Demokraten im US-Bundesstaat New York abgesagt worden. Das entschieden die demokratischen Mitglieder des Wahlvorstands des Bundesstaates am Montag. New York ist damit der erste US-Bundesstaat, der die demokratische Vorwahl ganz absagt.
  • Während der Corona-Schließungen ist die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 16 Prozent eingebrochen. Das ergibt eine Auswertung der ifo-Umfragen im April unter etwa 8.800 Unternehmen aus nahezu allen Branchen. In die Schätzung flossen die Angaben der Unternehmen zur Kapazitätsauslastung im Januar und April sowie die tatsächliche und erwartete Veränderung der Umsätze im ersten und zweiten Vierteljahr ein. „Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt bereits im ersten Vierteljahr um 1,9 Prozent gesunken sein und dann im zweiten um 12,2 Prozent einbrechen“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen. „Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um kalenderbereinigt 6,6 Prozent schrumpfen; berücksichtigt man die vergleichsweise vielen Arbeitstage, verringert sich der Rückgang auf 6,2 Prozent.“ Wollmershäuser: „Zurück zum Zustand vor Corona sind wir erst Ende 2021. Dann werden wieder so viele Waren und Dienstleistungen produziert wie in einer Situation ohne Corona-Krise. Das BIP muss dafür im Jahre 2021 um 8,5 Prozent zunehmen.“
  • Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) signalisiert im April eine stark steigende Arbeitslosigkeit in Deutschland. Im Vergleich zum Vormonat krachte der Frühindikator um 6,8 Punkte ein, teilte das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mit. „Der Rückgang ist beispiellos.“ Mit nur noch 93,5 Punkten sei der niedrigste Wert erreicht, der für den Frühindikator des deutschen Arbeitsmarkts jemals gemessen wurde. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers verlor im April gegenüber dem Vormonat 8,0 Punkte und steht nun bei 94,5 Punkten. Ein Wert von unter 100 signalisiere einen Beschäftigungsrückgang. Die Bundesagentur für Arbeit wird an diesem Donnerstag ihre April-Zahlen bekanntgeben. Die Corona-Effekte werden dabei erstmals in der offiziellen Arbeitsmarktstatistik sichtbar sein.
  • Die Personalabteilungen der deutschen Unternehmen bereiten sich auf Entlassungen vor. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im April auf 86,3 Punkte abgestürzt, von 93,4 Punkten im März. Dies ist ein historisches Tief. Auch der Rückgang des Barometers war noch nie so stark. „Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird daher steigen“, erwartet das ifo Institut. In allen vier Sektoren war der Rückgang des Barometers demnach ohne Beispiel. Bei den Dienstleistern ist er sogar auf ein neues historisches Tief gefallen. Erstmals seit der Finanzkrise wird es hier wieder zu Entlassungen kommen. In der Industrie setzt sich der Trend rückläufiger Mitarbeiterzahlen, der bereits vor der Krise begann, nun verstärkt fort. Auch im Handel wird die Mitarbeiterzahl sinken. Einzige Ausnahme hier sind die Supermärkte. Auch der zuletzt boomende Bausektor kann sich der negativen Beschäftigungsdynamik nicht mehr entziehen.
  • Mehr als 2,2 Mio. und damit 58 Prozent der etwa 3,8 Mio. Mittelständler in Deutschland verzeichneten im März Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Eindämmungsmaßnahmen, wie aus einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. Im Durchschnitt ging kleinen und mittleren Firmen etwa die Hälfte der üblicherweise in diesem Monat zu erwartenden Umsätze verloren. Insgesamt büßte der Mittelstand so etwa 75 Mrd. Euro oder 2 Prozent seiner Jahreserlöse ein.
  • Trotz großer Schäden durch die Corona-Krise rechnet US-Präsident Donald Trump mit einer schnellen Erholung der US-Wirtschaft noch in diesem Jahr. Das dritte, vor allem aber das vierte Quartal würden mit Blick auf das Bruttoinlandsprodukt „spektakulär“. Auch das kommende Jahr werde „phänomenal“. Trump drängte erneut auf eine baldige Wiedereröffnung der Wirtschaft - die "schnell, aber sicher" erfolgen müsse.
  • In Europa stehen in mehreren großen Ländern weitere Lockerungen der coronabedingten Restriktionen an. Nachdem Italien am Montag angekündigt hatte, eine Reihe von Auflagen zum 4. Mai aufzuheben, werden von den Regierungen in Spanien und Frankreich an diesem Dienstag ebenfalls neue Lockerungen erwartet. Die drei Länder verzeichnen in Europa die meisten Infizierten und auch Toten im Zusammenhang mit Covid-19.
  • Die EU-Kommission erwartet wegen der Corona-Krise in der Europäischen Union einen Wirtschaftseinbruch um 5 bis 10 Prozent. Genauere Zahlen würden Anfang Mai vorgestellt, sagte Kommissionsvize Valdis Dombrovskis. Die EU-Kommission arbeite auch am Wiederaufbaufonds, den die Staats- und Regierungschefs grundsätzlich vereinbart hatten.
  • NATO-Generalsekretär Stoltenberg hat Russland und China für ihre Desinformationskampagnen in der Corona-Krise kritisiert. Beide Länder hatten Falschmeldungen verbreitet, westliche Länder würden sich in der Pandemie nicht gegenseitig unterstützen, könnten ihre Bevölkerung nicht schützen und seien sogar für die Verbreitung von Covid-19 verantwortlich.
  • Die Corona-Reproduktionszahl in Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wieder leicht gestiegen. Das RKI ermittelte aktuell einen Wert von 1,0. Ein Infizierter steckt somit im Schnitt einen weiteren Menschen mit Covid-19 an. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt damit nicht wie gewünscht. Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3, in den vergangenen Tagen bei 0,9. Konkret ist die Zahl der Infektionen innerhalb eines Tages um 1.144 auf 156.337 gestiegen (Stand 28.04). Zudem sind weitere 163 Menschen an Covid-19 gestorben, insgesamt liege die Totenzahl damit bei 5.913.
  • Kein Land in Lateinamerika ist von der Corona-Pandemie stärker betroffen als Brasilien: Mittlerweile hat das Land mehr als 66.000 Infizierte registriert - 4.205 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bereits gestorben, wie aus den jüngsten Daten des brasilianischen Gesundheitsministeriums in Brasília vom Montag hervorgeht.
  • Von Januar bis Februar 2020 wurde in Deutschland der Bau von insgesamt 51.300 Wohnungen genehmigt, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Angaben mitteilte. Das waren 4,0 Prozent mehr Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten.

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