US-Wirtschaft in 2007 ohne stärkere Erholung
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Auf der Zielgeraden der fast abgeschlossenen Q2-Berichtssaison kann „Corporate America“ mit einem Gewinnanstieg von rund 9,5% die vorherigen Marktschätzungen erneut um gut 3 PP übertreffen. Auffällig sind die vergleichsweise homogenen Ergebnisverbesserungen unter den Branchen. Mäßig ist hingegen das Gewinnplus im Konsumsektor, während sich Informationstechnologie stark verbesserte. Zudem erhielten international ausgerichtete Industriekonzerne Rückenwind von der globalen Konjunkturstärke bzw. der USD-Schwäche.
FED reagiert auf Subprimekrise mit starkem Signal. Zuletzt reduzierte sich der Nachrichtenfluss an der US-Börse vorwiegend auf Schlagzeilen zum Hypothekensektor und den Marktrisiken in Zusammenhang mit der erschwerten Beschaffung von Finanzmitteln. Parallel dazu erweiterte sich der Kreis von Finanzunternehmen, die über Schieflagen in ihren Hedgefonds berichteten. Liquiditätsknappheit und stärkere Risikoselektion wurden Begleiterscheinungen einer zunehmend belasteten Marktsituation, in der Firmenübernahmen und M&A-Spekulationen rasch zurückgestellt wurden. Zunächst deckte die FED über Bereitstellung von kurzfristiger Liquidität nur Bedarfsspitzen im Geldmarkt ab. Erst mit ihrem Diskontschritt sorgte sie schließlich für deutliche Entspannung.
Rentenmärkte: FED befügelt Lockerungsfantasie der Märkte
Nach umfangreichen Geldmarktinterventionen überraschte die FED schließlich mit einer Senkung des Diskontsatzes um 50 BP auf 5,75%. Erstmals seit 11.09.01 wurde die Entscheidung zwischen zwei FOMC-Sitzungen getroffen. In ihrer Begründung verwies sie zunächst auf die Verunsicherungen an den Finanzmärkten später aber zudem auf die gestiegenen Risiken für das Wirtschaftswachstum. Vor allem die Neubewertung der Konjunkturrisiken weckte an den Märkten neue Zinsfantasie. 2-jährige TNotes weiteten den Abstand zur FED Funds Target Rate auf 125 BP aus und drücken die Erwartung einer näher rückenden Zinssenkung in einem der nächsten FOMC-Meetings aus.
Wie erwartet konnte sich die US-Konjunktur in Q2/2007 nach vorläufigen Zahlen wieder deutlich beleben. Die vermutlich noch nach oben revidierten Daten (bisher 3,4%) überzeichnen jedoch die Erholungsdynamik auf Jahressicht. Neben einer Serie zuletzt enttäuschender Konjunkturzahlen ernüchtert weiter der Datenkranz zum Immobilienmarkt. Zwar werden sich die Bremsspuren der Rezession im Wohnungssektor im Jahresverlauf sukzessive zurückbilden. Mögliche Sekundäreffekte für die Gesamtwirtschaft lassen jedoch erwarten, dass sich das Softlanding mit einem Wirtschaftswachstum unter dem langfristigen Trend bestätigen wird. Ohnedies revidier-te die FED bereits ihre Wachstumsprognosen für 2007 (2,25%-2,5%) und für 2008 (2,5%-2,75%) um jeweils 0,25% nach unten.
Quelle: Pioneer Investments
Pioneer Investments gilt als ein ein Vorreiter in der Investmentbranche. Die Geschichte des Unternehmens begann bereits im Jahr 1928. Seit 2000 gehört Pioneer Investments zur europäischen Bankengruppe UniCredit. Durch die Fusion der Muttergesellschaft mit der HVB wird seit 2006 auch Activest unter dem Dach von Pioneer Investments geführt.
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