Kommentar
18:26 Uhr, 17.03.2015

US Schuldenobergrenze gesprengt

18 Billionen US Dollar beträgt die US Schuldenobergrenze. Diese Grenze ist gebrochen. Jetzt muss eine Einigung her.

Das Theater um die US Schuldenobergrenze kennt die ganze Welt inzwischen sehr gut. Bis vor wenigen Jahren war es nie ein großes Thema. Die Schuldengrenze muss zwar formal vom Kongress angehoben werden, aber letztlich war das bisher immer ein Durchwinken – bis 2011. Politiker entdeckten die Schuldenobergrenze als Spielball, um sich bei Wählern zu positionieren. Gebracht hat es bisher nichts, außer Unsicherheit.

Im Kleinen hat es wahrscheinlich schon etwas gebracht. Um die Grenze anzuheben mussten immer wieder Zugeständnisse machen, die die Parteien dann als Geschenke an die Wähler verkaufen konnten. So war zumindest der Plan. Ein kleines Geschenk hinterlässt jedoch wenig Eindruck, wenn sich Politiker im Voraus wochenlang eine Schlammschlacht liefern, bei der letztlich keiner sauber davonkommt.

Betrachtet man die Schuldenobergrenze im Laufe der Zeit, dann sind die Bewegungen der letzten Jahre nicht besonders auffällig. Seit vielen Jahren zeigt sich ein kontinuierliches Wachstum der Schulden. Zulegt gab es in den 90er Jahren eine kleine Phase der Stagnation als unter Clinton ein Haushaltsüberschuss erwirtschaftet wurde. Von dieser Phase einmal abgesehen ist der Trend der letzten 25 Jahre ziemlich stabil.

Wer in den Jahren nach der Krise übrigens einen überproportionalen Anstieg der Schulden vermutet wird enttäuscht. Die Schulden stiegen für zwei Jahre lang tatsächlich überproportional an, aber im historischen Vergleich war das noch eine Lappalie. Die Zeit des Zweiten Weltkrieges zeigt das deutlich. Wenn man wissen will, wie eine Schuldenexplosion aussieht, der findet darin ein gutes Beispiel.

Für die kommenden Wochen ist noch nicht mit hitzigen Diskussionen und Verhandlungen zu rechnen. Über sog. außergewöhnliche Budgetmaßnahmen kann sich die Regierung in Washington noch mehrere Monate über Wasser halten. Einige gehen sogar davon aus, dass das Geld so bis Ende 2015 reichen könnte. Wenn die Politiker nicht der immer gleichen Diskussionen müde sind und eine schnelle Entscheidung herbeiführen, dann kommt es wohl erst in einigen Monaten zum Streit. Wünschenswert ist das nicht. Eine schnelle Lösung ist definitiv zu bevorzugen, denn mögliche Präsidentschaftskandidaten stehen in den Startlöchern. Will sich jeder von ihnen in einer solchen Diskussion profilieren, dann wird es sehr zäh. Nutzen würde es keinem, aber darum geht es in der Politik ja selten.

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3 Kommentare

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  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    Ich kann "Übel" nur zustimmen, Herr Schmale!

    Ihre Argumentation ist lächerlich.

    Wenn ich die Rechtsachse linear skaliere und die Hochachse logarithmisch und die dargestellte Funktion in diesem Koordinatensystem liner ist (bzw. proportional), dann handelt es sich um eine Exponentialfunktion.

    In Ihrem Koordinatensystem sind die dargestellten Daten aber noch nicht einmal linear (proportional), sondern haben sogar in der logarithmischen Darstellung eine zunehmende Steigung.

    Im Klartext: Die Schulden wachsen schneller als exponentiell.

    Und wer weiß, was ein exponentielles Wachstum bedeutet, der kann ermessen, wie lächerlich Ihre Darstellung bzw. Argumentation ist ...

    20:59 Uhr, 18.03.2015
  • Isabojack
    Isabojack

    danke übel..:-)..nicht übel

    20:26 Uhr, 17.03.2015
  • Doctor Who
    Doctor Who

    Herr Clemens Schmale, ihr Satz "Wer in den Jahren nach der Krise übrigens einen überproportionalen Anstieg der Schulden vermutet wird enttäuscht" ist sehr amüsant. Versuchen sie doch mal den Anstieg der Schulden darzustellen, wenn die y-Achse linear und nicht exponentiell (Verdoppelung der Werte) eingeteilt ist. Das ist logischerweise so gar nicht darstellbar, da die Schulden eben überproportional oder besser exponentiell ansteigen.

    19:39 Uhr, 17.03.2015

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Clemens Schmale
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Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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