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12:39 Uhr, 02.05.2018

US-Renditen laufen davon: Reagiert der US-Dollar?

Die Renditedifferenz zwischen zehnjährigen US-Staatsanleihen und deutschen Bundesanleihen ist der DWS zufolge auf fast 2,4 Prozent angestiegen und damit so hoch wie zuletzt 1989.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.612,11 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Ende April hat der amerikanische Rentenmarkt mehrere bemerkenswerte Marken erreicht. Zum einen stieg die Rendite von zehnjährigen Staatsanleihen über drei Prozent. So hoch handelten sie zuletzt für wenige Tage zum Jahreswechsel 2013/2014 und davor im Sommer 2011, wie die DWS in ihrer aktuellen Publikation „Chart der Woche“ schreibt.

Die Steilheit der US-Renditekurve, gemessen an der Differenz der zehn- und zweijährigen Laufzeiten, sei auf 43 Basispunkte gesunken, ihrem flachsten Stand seit September 2007. Noch weiter zurück in den Annalen müsse man einen weiteren Indikator suchen: Der Renditeabstand zwischen zehnjährigen US-Staatsanleihen und deutschen Bundesanleihen sei auf fast 2,4 Prozent gestiegen und sei damit so hoch wie zuletzt im Jahr 1989, heißt es weiter.

Laut Torsten Strohrmann, Leiter Global Rates EMEA bei der DWS, dürfte das zum großen Teil auf folgende drei Faktoren zurückzuführen sein: Erstens sei die Geldpolitik in den USA wesentlich weiter im Zyklus als die europäische, was sich etwa in höheren Leitzinsen ausdrücke. Des Weiteren divergiere die Fiskalpolitik: Während europäische Regierungen, nicht zuletzt dank unerfreulicher Erfahrungen während der Eurokrise, ihre Defizite reduziert hätten, steige die Lücke im US-Budget wieder an. Der daraus resultierende höhere Finanzierungsbedarf werde wohl mittelfristig die Finanzierungskosten ansteigen lassen. Und drittens seien die Ökonomen in Bezug auf das Wirtschaftswachstum in den letzten Wochen etwas vorsichtiger für die Eurozone und etwas positiver für die USA geworden, heißt es.

„Der transatlantische Renditeabstand weitet sich seit bald zehn Jahren aus. Dem Dollar hat das insbesondere in den vergangenen zwölf Monaten jedoch nicht auf die Sprünge helfen können. Doch seit rund zehn Tagen erholt er sich gegenüber dem Euro wieder und notiert nunmehr auf dem höchsten Stand seit Mitte Januar. Wir denken, dass der Dollar seine Konsolidierungsphase beendet hat und weiter Fahrt aufnehmen wird. Strategisch sehen wir den Dollar auf Zwölfmonatssicht weiter bei 1,15 gegenüber dem Euro notieren“, so die DWS.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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