US-Offenmarktausschusssitzung im Zentrum der Aufmerksamkeit!
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Der Euro eröffnet heute (07.42 Uhr) bei 1.3715, nachdem im späten asiatischen Geschäft Höchstkurse bei 1.3735-40 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 90.35. "Carry-Trades" zeigen sich in freundlicher Verfassung. EUR-JPY notiert bei 123.90 und EUR-CHF oszilliert bei 1.5850.
Die gestrigen Daten aus den USA bestätigten die schwache Verfassung der US-Wirtschaft. Gleichwohl lieferten sie überwiegend bessere Ergebnisse als in der Konsensusprognose antizipiert.
* Der "General Business Condition Index" des NY Fed Manufacturing Survey per Dezember sank von -25,4 auf -25,8 Punkte. Analysten hatten einen Rückgang auf -27,5 Punkte unterstellt. Die Subindices waren überwiegend besser als im Vormonat. So legte der Auslieferungsindex von -13,9 auf-8,8 Punkte zu. Der Beschäftigungsindex verbesserte sich von -28,9 auf -23,4 Zähler und der Auftragsindex legte von -22,2 auf - 20,8 Punkte zu. Mithin bleibt es hier bei einem tiefen Moll mit Ansätzen einer Aufhellung.
* Die Industrieproduktion per November sank im Monatsvergleich um 0,6%. Analysten hatten einen Rückgang um 0,8% favorisiert. Der Vormonatswert wurde von +1,3% auf +1,5% angepasste. Dagegen wurde der Septemberwert von -3,7% auf -4,1% revidiert Ergo war das Gesamtergebnis weitestgehend mit der Konsensusprognose im Einklang. Die Kapazitätsauslastung sank als Resultat von 76,0% auf 75,4%. Der beigefügte Chart verdeutlicht, dass die Produktion auf dem Niveau von 2004/2005 liegt.
* Die TIC-Kapitalzuflüsse lieferten per Oktober ein ernüchterndes Ergebnis von nur 1,5 Mrd. USD (Prognose 40 Mrd. USD) nach zuvor 65,4 Mrd. USD. Diesen Daten fehlt zeitliche Nähe, sie sind notorisch volatil und sie sind anfällig für Revisionen. Ergo macht es keinen Sinn, sich auf diese Datenreihe zu stark zu kaprizieren. Der beigefügte Chart impliziert in der Tendenz seit April 2008 eine abnehmende Tendenz der Kapitalzuflüsse.
* Der "NAHB-Housing Market Index", Frühindikator für den Wohnimmobilienmarkt in den USA, verharrte erwartungsgemäß auf dem historischen Tiefststand bei 9 Punkten. Eine Trendwende ist hier weiterhin auf absehbare Zeit nicht erkennbar.
Heute stehen wesentliche US-Daten auf der Agenda. Die Verbraucherpreise werden per November einen deutlichen Einbruch erfahren. Analysten unterstellen einen Einbruch um 1,2%. Im Jahresvergleich ergäbe sich dann ein Rückgang des Anstiegs von zuvor 3,7% auf nur noch 1,5%. Die Themen Disinflation und Deflation werden zunehmend hoffähiger.
Baugenehmigungen und Neubaubeginne sollen per November beide weiter rückläufig gewesen sein. Wir erweisen auf die unten angeführte Datenbox.
Im Fokus des Finanzmarkts steht die Offenmarktausschusssitzung. Unisono erwarten die Marktteilnehmer einen kräftigen Schluck aus der Zinssenkungspulle um 0,5% auf einen neuen Zielsatz der Fed Funds bei dann 0,50%.
Das zinspolitische Instrumentarium der Fed ist damit am Geldmarkt ist nahe der Nullzinspolitik zunehmend eingeschränkt.
Nun denn, Ben Bernanke hat dieses Thema bereits beackert. "Quantitative Easing" ist eine weitere Option. Einflussnahme auf das Kapitalmarktzinsniveau oder sogar eigene Emissionen der Fed werden diskutiert. Das einzige Thema, das dabei sträflich vernachlässigt wird, ist die Frage, ob diese Maßnahmen ordnungspolitisch unanfechtbar und rechtlich einwandfrei sind.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.3320 -50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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