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20:35 Uhr, 06.01.2016

US-Notenbank: Zinserhöhung war „enge Entscheidung“ für einige Fed-Mitglieder

Einige Fed-Mitglieder hielten die Leitzinserhöhung im Dezember für eine „enge Entscheidung", wie das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der Zinssitzung zeigt. Vor allem die niedrige Inflation bereitet der Fed Sorgen.

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Die historische Leitzinserhöhung der US-Notenbank am 16. Dezember 2015 war für einige Mitglieder des Offenmarktausschusses (Federal Open Market Committee, FOMC) vor allem wegen der niedrigen Inflationsrate eine "enge Entscheidung". Dies geht aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll zur Zinssitzung hervor. Gleichzeitig waren fast alle Fed-Mitglieder der Meinung, dass die Bedingungen für eine Zinserhöhung erfüllt seien und dass die Inflationsrate mittelfristig zum Ziel von zwei Prozent zurückkehren werde.

Die FOMC-Mitglieder stimmten darin überein, dass angesichts der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung nur "graduelle" Zinserhöhungen angemessen seien. Der weitere Zinspfad hänge allerdings vom wirtschaftlichen Ausblick und den eingehenden Wirtschaftsdaten ab, so die Fed. Abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung könnten die Zinserhöhungen beschleunigt oder verlangsamt werden.

Einige Mitglieder des Offenmarktausschusses zeigten sich besorgt wegen der niedrigen Inflationsrate und forderten mit Blick auf weitere Zinserhöhungen eine Bestätigung, dass die Teuerung tatsächlich anzieht. Der Offenmarktausschuss war insgesamt der Meinung, dass die Entwicklung der Teuerungsrate genau beobachtet werden müsse. Der weitere Ölpreisrückgang könnte nach Einschätzung der Fed-Mitglieder weiterhin für eine schwache Teuerung sorgen, diese Effekte seien aber "vorübergehend". Auch der starke Dollar und das schwache Wachstum der Weltwirtschaft lösten Sorgenfalten bei den Fed-Mitgliedern aus.

In einer historischen Entscheidung hatte die US-Notenbank beim Zinsentscheid im Dezember ihre Nullzinspolitik beendet. Der Leitzins wurde um 0,25 Prozentpunkte erhöht und befindet sich nun in einer Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Alle zehn stimmberechtigten Mitglieder des Offenmarktausschusses votierten für die Zinserhöhung. Zuvor hatte der Leitzins seit der Finanzkrise auf dem Rekordtief von 0,00 bis 0,25 Prozent gelegen. Wie die beim Zinsentscheid veröffentlichten Prognosen zeigen, erwarten die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses im laufenden Jahr vier weitere Zinserhöhungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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