US-Notenbank belässt Leitzins bei 4,25 bis 4,50 Prozent - 2 Gegenstimmen
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Von Nick Timiraos und Andreas Plecko
DOW JONES--Die US-Notenbank hat ihren Leitzins zum fünften Mal in Folge stabil gehalten. Der Fed-Offenmarktausschuss sah sich dabei jedoch mit seltenen Gegenstimmen von zwei Fed-Gouverneuren konfrontiert, die eine sofortige Senkung forderten. Der Leitzins liegt weiter in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent, seit Dezember vergangenen Jahres. Ökonomen und Börsianer hatten mit dieser Entscheidung gerechnet.
Der Beschluss fiel mit 9 zu 2 Stimmen. Die beiden Fed-Gouverneure Christopher Waller und Michelle Bowman votierten für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte. Es war das erste Mal seit 1993, dass zwei Fed-Gouverneure ein abweichendes Votum abgaben.
Die Entscheidung folgte auf eine Phase intensiven politischen Drucks seitens des Weißen Hauses auf Fed-Chef Jerome Powell, die Zinsen zu senken.
Bowmans abweichende Meinung war eine bemerkenswerte Kehrtwende, nachdem sie in den vergangenen Jahren eine führende Befürworterin einer strafferen Geldpolitik war und sich im vergangenen September gegen eine erste Senkung von einem höheren Niveau aus ausgesprochen hatte.
Powell und seine Kollegen beobachten derzeit, wie sich die Zölle auf die Inflationsdaten auswirken, weil befürchtet wird, dass höhere Warenpreise die Inflation das fünfte Jahr in Folge über dem Zielwert der Fed von 2 Prozent halten könnten. Die Inflation ist gegenüber den Höchstständen von 2021 bis 2023 deutlich zurückgegangen, ohne dass es zu der von vielen Ökonomen prognostizierten Rezession gekommen ist. Die US-Notenbanker sind jedoch vorsichtig, einen Sieg zu verkünden und durch eine vorzeitige Zinssenkung möglicherweise erneut Preisdruck auszulösen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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