US-Konsumentenpreise: Grottenschlecht! Kompass der Fed hat zwei Nadeln.
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Externe Quelle: Nord LB
Soeben wurden in den USA weitere Preisdaten gemeldet. Das Bureau of Labor Statistics gab für den Berichtsmonat Juli einen Anstieg der Konsumentenpreise um 0,8% M/M und 5,6% Y/Y an. Die weniger volatile Kernrate zog um 0,3% M/M und 2,5% Y/Y an.
Die heutigen Zahlen sind noch einmal schlechter als erwartet ausgefallen. Der Monatsanstieg fiel doppelt so hoch wie erwartet aus. Obwohl die US-Importpreise bereits gestern mit Jahresraten von 21,6% klar auf Inflationsgefahren hingewiesen haben, verdüstert sich das Inflationsbild mit den heutigen CPIs noch einmal zusätzlich. Das Plus von 5,6% ist der höchste Anstieg seit 18 Jahren. Selbst die Kernrate zog etwas stärker als erwartet an und liegt mittlerweile bei einer Jahresrate von 2,5%.
Der Blick auf die Details zeigt wieder einmal, was die Preisdaten in die Höhe treibt: So schlagen die Preise für Energie mit einem Anstieg um 4,0% M/M und 29,3% Y/Y, für Benzin um 4,1% M/M und 38% Y/Y zu Buche. Bei den Nahrungsmitteln lag der Anstieg bei 0,9% M/M und 5,8% Y/Y.
Der Preisdruck hat noch weiter zugenommen. Eine Inflationsrate von 5,6% schmeckt der Federal Reserve gar nicht. Im letzten FOMC-Statement hieß es dazu, dass „die Inflationsrisiken Anlass zu höchster Sorge für die Federal Reserve“ seien. Die Luft für eine abwartende Position der US-Notenbank wird nochmals dünner.
Trotz dieser schlechten Daten muss festgestellt werden, dass zwei zu beobachtende Tendenzen an den Märkten für eine gewisse Entspannung in den kommenden Monaten sorgen werden. Erstens ist der Ölpreis (WTI) seit Mitte Juli von 145 USD bis auf unter 115 USD gefallen und zweitens hat der US-Dollar aufgewertet. Beides wird zu niedrigeren Preisdaten bereits im Berichtsmonat August führen. Zudem sollte sich spätestens ab Oktober ein entlastender Basiseffekt bemerkbar machen. Insofern dürfte das Hoch nahezu erreicht worden sein – ein allerdings zugegebenermaßen viel zu „hohes Hoch“!
Fazit: Die amerikanischen Konsumentenpreise sind noch einmal deutlicher als erwartet angestiegen. Im Grunde sind sie grottenschlecht! Die gestern veröffentlichten Importpreise hatten diese Tendenz – allerdings nicht dieses Ausmaß - richtig angedeutet. Die gestiegenen Energiepreise und Nahrungsmittelpreise zusammen mit einem schwachen US-Dollar schlagen sich mittlerweile auf allen Preisebenen nieder. Allerdings besteht Hoffnung, dass im Zuge der mittlerweile wieder deutlich gefallenen Ölpreise und der Aufwertung des US-Dollars die amerikanischen Preisdaten bereits im kommenden Monat wieder moderater ausfallen werden. Diese Aussichten dürfte die Federal Reserve im Hinterkopf behalten, wenn sie über die geldpolitische Ausrichtung entscheidet. Angesichts der noch anhaltenden Konjunktursorgen und der absehbaren leichten Entspannung an der Preisfront dürfte sie deswegen – mit starken Magenschmerzen – etwas auf Zeit spielen wollen und sich nur sehr vorsichtig vom Leitzinsniveau bei 2,00% verabschieden. Der „Kompass der Fed“ hat halt im Gegensatz zur EZB zwei Nadeln: Preisniveaustabilität und Konjunkturwachstum.
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