US-Konjunkturzyklus kommt Ende immer näher
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New York (GodmodeTrader.de) - Im kommenden Jahr dürften sich das globale Wachstum verlangsamen und die Unternehmensgewinne zurückgehen. Der Konjunkturzyklus in den USA kommt seinem Ende immer näher. Die Politik der Fed dürfte zunehmend datenabhängiger werden, da sie sich einem neutralen Kurs annähert. Damit wird eine mögliche Pause bei den Zinserhöhungen zum Hauptunsicherheitsfaktor, wie das BlackRock Investment Institute (BII) in seinem Kapitalmarktausblick auf das Jahr 2019 schreibt.
„Wachsende Risiken erfordern ein ausgewogenes Verhältnis von Risiko und Ertrag: ein Exposure in Staatsanleihen als Portfoliopuffer, verbunden mit Anlagen in hochwertige Qualitätstitel, die attraktive Risiko- und Renditeaussichten bieten“, so das BII.
Die Märkte seien anfällig für Bedenken, dass ein Abschwung nahe bevorstehe. Allerdings hält BlackRock das tatsächliche Risiko einer Rezession in den USA im Jahr 2019 für gering. Eine noch immer lockere Geldpolitik, wenige Anzeichen einer wirtschaftlichen Überhitzung und das Fehlen erhöhter finanzieller Anfälligkeit deuteten auf eine anhaltende wirtschaftliche Expansion hin. Handelskonflikte sowie der Wettkampf zwischen den USA und China um die Vorherrschaft im Technologiesektor prägten die Märkte, heißt es weiter.
Nach Ansicht von BlackRock sind die Handelsrisiken stärker eingepreist als vor einem Jahr. Das BII erwartet aber, dass Verzerrungen und Verwerfungen Ängsten schüren könnten. Die länderspezifischen Risiken in den Schwellenländern könnten abnehmen und China lockere seine Politik zur Stabilisierung der Wirtschaft, so die Experten weiter.
Als auf mittlere Sicht bedenklich beurteilt BlackRock die politischen Risiken in Europa. Wegen dieses Risikos, kombiniert mit dem schwachen Wachstum und der Abhängigkeit vom Handel, hat BlackRock die europäischen Risikoaktiva untergewichtet. Das italienische Haushaltsdefizit führe zu einem langwierigen Kampf mit Brüssel, der weiteren Druck auf italienische Anleihen und andere Werte ausüben könnte, die für europäische politische Risiken anfällig seien – insbesondere vor dem Hintergrund einer Wachstumsverlangsamung in der gesamten Eurozone, heißt es weiter.
Für den Brexit stehe das Endspiel steht kurz bevor. „Wir halten die Wahrscheinlichkeit eines No-Deal-Ausgangs im März für gering, erwarten aber einen holprigen Weg vor uns. Ein zweites Referendum ist nicht unmöglich“, schreibt das BII. Ein weiteres europäisches Fragezeichen: „Wird die EZB die Zinsen erhöhen?“ BlackRock geht nicht davon aus.
In diesem Kontext präferiert BlackRock Aktien gegenüber Anleihen, aber mit verhaltenem Optimismus. Entscheidend bei Aktien sei die Qualität: Cashflow, nachhaltiges Wachstum und saubere Bilanzen, vorzugsweise aus den USA. Laut des BII bieten zudem Aktien aus Schwellenländern eine höhere Risikokompensation. Im Bereich Fixed Income hat BlackRock US-Staatsanleihen als Puffer gegen spätzyklische Risikoeinflüsse erhöht, vorzugsweise mit kurz- bis mittelfristigen Laufzeiten und steht der Duration positiver gegenüber. „Im Gesamtportfoliokontext halten wir uns von Bereichen mit begrenztem Aufwärts- und hohem Abwärtsrisiko fern, wie beispielsweise von europäischen Aktien“, schreibt das BII.
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