US-Inflationsdaten befeuern Rally bei S&P500, Nasdaq und DAX, Gold schießt ebenfalls nach oben
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Partystimmung bei Investoren: Grund sind die US-Inflationsdaten.
Im Oktober sind die Verbraucherpreise um „nur“ 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, das lag unter dem Plus von 0,7 Prozent, das Volkswirte vorhergesagt hatten. Damit sind die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 7,7 Prozent gestiegen, was nicht nur ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Septemberwert von 8,2 Prozent, sondern zugleich auch das niedrigste Niveau seit Januar ist. Volkswirte hatten für Oktober einen Rückgang auf lediglich 8,0 Prozent vorhergesagt.
Gleichzeitig sind die Verbraucherpreise gemessen an der Kernrate, also bereinigt um Nahrungsmittel und Energie, im Oktober um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat geklettert, wohingegen Volkswirte ein Plus von 0,5 Prozent vorhergesagt hatten. Im Jahresvergleich ist die Kernrate auf 6,3 Prozent zurückgegangen, während Analysten einen stabilen Wert von 6,6 Prozent vorhergesagt hatten. Gerade der deutliche Rückgang der Kernrate euphorisiert Investoren.
Abwärtsdruck auf die Preise gab es in mehreren Bereichen. So waren die Preise für gebrauchte Pkws und Trucks im Monatsvergleich um 2,4 Prozent gesunken. Zudem gaben jene für Kleidung um 0,7 Prozent nach, während die Kosten für Krankenversicherungen aufgrund eines Sondereffekts um 0,6 Prozent zurückgegangen sind.
Einbruch der US-Zinsen lässt Growth-Aktien besonders stark nach oben schießen
Nach den deutlich besser als erwarteten US-Inflationsdaten sind die Zinsen für zweijährige US-Anleihen völlig kollabiert und liegen mit nurmehr 4,32 Prozent um satte 30 Basispunkte (0,3 Prozentpunkte) unter dem gestrigen Schlusskurs – das ist eine gewaltige Bewegung!
Im Klartext: Trotz gegenteiliger Beteuerungen der Fed spekulieren Investoren einmal mehr auf eine baldige „Zinspause“ der Fed! Zudem ist die Terminal Rate auf unter 5,0 Prozent eingebrochen!
Gleichzeitig sind die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen völlig kollabiert, und liegen aktuell bei nurmehr 3,85 Prozent – das ist ein Rückgang um knapp 30 Basispunkte (0,9 Prozentpunkte) gegenüber gestern.
Umso wilder greifen Investoren bei Aktien zu, wobei die Nasdaq noch stärker zulegt als S&P500 und DAX. Denn der Einbruch der US-Zinsen treibt gerade die hochbewerteten Technologieaktien nach oben, entsprechend legen die Schwergewichte, wie Apple , Amazon.com , Microsoft , Alphabet , Meta und Tesla kräftig zu. Zudem verbuchen NVIDIA Corp. (150,4000 $ 9,18 %), Advanced Micro Devices Inc. (67,1901 $ 12,13 %) und Netflix Inc. (268,4700 $ 5,42 %)satte Gewinne.
Der Einbruch der US-Zinsen zieht auch den Dollar mit nach unten, woraufhin der Euro nach oben schießt. Im Gegenzug hat der Goldpreis gleich von zwei Seiten Rückenwind und schießt ebenfalls nach oben.
Wie könnte es an den Märkten weitergehen?
Zwar dürfte der US-Zinseinbruch und die Rally an den Aktienmärkten Fed-Chef Jay Powell und seinen Kollegen überhaupt nicht gefallen, werden doch dadurch die Finanzbedingungen stark gelockert. Das ist das Gegenteil dessen, was die Fed erreichen will, um die Inflation zu bekämpfen.
Allerdings verstärken die deutlich besser als erwarteten US-Inflationsdaten die Hoffnung der Investoren, dass die Fed bei der nächsten Sitzung am 14. Dezember eine Zinserhöhung um „nur“ 50 Basispunkte durchführen dürfte, und dass die Zinserhöhungen Anfang nächsten Jahres deutlicher kleiner ausfallen und schon bald auslaufen dürften. Sprich Investoren dürften weiter auf eine baldige „Zinspause“ der Fed spekulieren.
Diese Hoffnung sollte zusätzlich befeuert werden, falls die nächsten US-Konjunkturdaten schwach ausfallen sollten, wie der US-Arbeitsmarktbericht am 2. Dezember.
Dann gilt: „Bad news is good news“, also schlechte Nachrichten von der Konjunktur sind gute Nachrichten für den Aktienmarkt.
Vor dem Hintergrund sollte der Aufwärtstrend beim DAX weitergehen und die Marke von 14.400 Punkte schnell ins Visier rücken, ab dieser Marke würde nämlich ein neuer Bullenmarkt bei dem Index beginnen. Wenn es in dem Tempo weitergeht, könnten wir innerhalb weniger Tage dort sein.
Ebenso sollten S&P500 und Nasdaq deutlich auf dem Weg nach oben sein. In dem Umfeld sollte zudem die Erholung bei Euro-Dollar und des Goldpreises weitergehen
In meiner Sendung "Euer Egmond" analysiere ich wöchentlich die Märkte!
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