US High Yield: Gestiegene Volatilität bietet Chancen
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„Der CBOE Volatility Index (VIX) misst die erwartete Volatilität des S&P 500 und kann ein guter Indikator für kurzfristige Spreadbewegungen bei Hochzinsanleihen sein. Seit der Großen Finanzkrise bewegt sich der VIX in stabilen Zeiten tendenziell innerhalb einer Spanne von 10-20. In diesen Zeiten haben sich die Spreads bei Hochzinsanleihen tendenziell verengt oder sind stabil geblieben.“
In den vergangenen fünf Jahren bewegten sich die Spreads bei Hochzinsanleihen in der Regel im Bereich von 310-400 Basispunkten, wenn der VIX unter 20 lag. Die Spreads für Hochzinsanleihen neigen jedoch zur Ausweitung, wenn der VIX über die Mitte der 20er-Spanne ansteigt, wie zuletzt gesehen.
„Die Korrelationen sind nicht perfekt, wie die erhebliche Ausweitung der Rendite-Spreads Ende 2015 und Anfang 2016 zeigt“, so Petermann. „Aber sie halten sich in der Regel gut über die Zeit. Der umgekehrte Fall tritt auch ein, wenn der VIX bei der Überwindung von Krisen sprunghaft sinkt: Die Rendite-Spannen bei Hochzinsanleihen ziehen sich schnell und erheblich zusammen.“
Wie schaut es mit den Renditen aus? Hier ist festzuhalten, dass Renditen von High Yield-Anleihen das Ergebnis von Kuponerträgen, Zins- und Spread-Änderungen sowie Ausfallverlusten sind. Unternehmensgewinne und Aktienvolatilität haben keinen Einfluss auf die Renditen von Hochzinsanleihen, und der für die Schuldentilgung generierte Cashflow ist im Laufe der Zeit die wichtigste Quelle für High Yield-Erträge. Petermann dazu: „Wir glauben, dass sich die Fundamentaldaten von Hochzinsanleihen weiter verbessern. Der Verschuldungsgrad ist seit dem ersten Quartal 2020 drastisch gesunken, der Zinsdeckungsgrad beträgt mehr als das Vierfache, und die Barmittel sind so hoch wie zuletzt nach der Finanzkrise. Diese Indikatoren sind positiv für Unternehmensanleihen.“ Ebenso geht der Portfoliomanager davon aus, dass die Zahl der Rising Stars zunehmen wird.
Investoren müssen die Aussichten auf künftige Zinsänderungen in Verbindung mit der Entwicklung der Spreads bewerten, um die Gesamtertragsaussichten ausgehend vom derzeitigen Niveau zu bestimmen. Diese haben sich angesichts des Anstiegs der Renditen von US-Staatsanleihen, der Ausweitung der Spreads und der stabilen Fundamentaldaten deutlich verbessert.
Petermann erklärt: „Wir glauben, dass eine weitere Ausweitung der Spreads die Gesamtertragsaussichten der Anlageklasse nur verbessern wird. Daher sollten längerfristig orientierte Investoren unserer Meinung nach beginnen, Einstiegsmöglichkeiten zu prüfen und zum Handeln vorbereitet sein, wenn die Spreads ihre Zielmarken erreichen.“
Der VIX wird nicht ewig auf hohem Niveau bleiben, und die Spreads werden sich schnell einengen, wenn die Aktienvolatilität nachlässt. Um überdurchschnittliche Renditen zu erzielen, muss man kaufen, bevor ein klares Kaufsignal vorliegt und bevor die Talsohle erreicht ist.
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