Nachricht
10:38 Uhr, 25.10.2012

US-Häusermarkt zieht an

Frankfurt (BoerseGo.de) - „Obwohl sich die Weltwirtschaft gerade abschwächt, gibt es einige Lichtblicke. Einer davon ist der US-Häusermarkt. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass der US-Immobilienmarkt anzieht. Die Kreditvergabe ist in den USA ebenfalls angesprungen, während sie in Großbritannien immer noch schwach ist und damit die Wirtschaft lähmt“, sagt Keith Wade, Chefvolkswirt beim britischen Vermögensverwalter Schroders.

Die britischen Banken, die zu den größten in der Welt gehören, arbeiteten derzeit daran, ihre Vermögenswerte und die Kreditvergabe auf ein Minimum zu reduzieren. Zudem verringerten sie ihre Bilanzen. Für die britische Wirtschaft sei es zwingend erforderlich, dass die Kreditvergabe ansteige. „Es wäre ebenfalls hilfreich, wenn neue Banken auf den Markt kommen würden, um die Kreditvergabe wieder anzukurbeln. Wir sind gespannt, ob sich das jüngste „Funding for Lending“-Programm positiv auswirken wird. Bei diesem Programm stellt der Staat den Banken Kapital zu attraktiven Raten zur Verfügung, so dass Banken bessere Finanzierungskonditionen an ihre Kunden weitergeben können“, so der Volkswirt.

Beim Schuldenabbau sei Amerika vorbildlich vorgegangen: Die USA habe sich zuerst auf den privaten Sektor konzentriert und erst einmal den staatlichen Sektor außen vor gelassen. Die Schulden im öffentlichen Sektor hätten daher stark zugelegt, sollten aber ab 2013 abgebaut werden, heißt es. Um den enormen Schuldenberg abzubauen, sei die Fokussierung auf den privaten Sektor bereits in der Vergangenheit erfolgreich gewesen. Genau das hätten die skandinavischen Volkswirtschaften in den 1990er Jahren getan. „Der private Sektor und die Banken haben sich zunächst wertberichtigt – fiskalpolitische Sparmaßnahmen standen dabei nicht an erster Stelle. Nachdem sich der Privatsektor entschuldet hatte, waren die Banken in der Lage, wieder Kredite zu vergeben und so das Wachstum anzukurbeln. Es dauerte fünf Jahre, um die Schulden im privaten Sektor zu reduzieren und weitere zehn Jahre für den Schuldenabbau im öffentlichen Sektor“, so Wade.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten