Fundamentale Nachricht
13:47 Uhr, 10.08.2016

US-Denkfabrik droht China mit Krieg

Steht die Welt vor einem neuen Weltkrieg? Die einflussreiche und staatlich finanzierte US-Denkfabrik RAND Corporation hat schon mal durchgespielt, wie ein Krieg zwischen den USA und China ablaufen könnte und welche wirtschaftlichen Folgen ein solcher Konflikt hätte.

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Ein Krieg zwischen China und den USA könnte sich auch von beiden Seiten ungewollt aus Gebietsstreitigkeiten zum Beispiel um Inseln im Südchinesischen Meer entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der einflussreichen und teilweise staatlich finanzierten US-Denkfabrik RAND Corporation, die zur Beratung des US-Militärs nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde. China hat im Südchinesischen Meer in den vergangenen Jahren zahlreiche militärische Außenposten errichtet. Ein internationales Schiedsgericht in Den Haag hatte die chinesischen Hoheitsansprüche in dem zwischen zahlreichen Nationen umstrittenen und rohstoffreichen Seegebiet erst im Juli zurückgewiesen. China hat angekündigt, das Urteil nicht zu akzeptieren.

Da ein Krieg zwischen den USA und China "ruinöse Folgen" für beide Länder, Ostasien und die ganze Welt habe, sei es unwahrscheinlich, dass es zu einem "geplanten" militärischen Konflikt zwischen beiden Ländern komme, heißt es in der Studie. Möglich sei aber der ungewollte Ausbruch eines Krieges. Denn nach der militärischen Logik hätten beide Seiten einen Anreiz, feindliche Einheiten zu treffen, bevor diese angreifen. Deshalb könnten sich Konflikte auch ungewollt zu einem Krieg ausweiten, schreiben die Studienautoren.

Sollte es tatsächlich zu einem militärischen Konflikt kommen, müssten beide Seiten laut Studie mit heftigen Verlusten rechnen. Zum aktuellen Zeitpunkt würden die chinesischen Verluste allerdings die US-Verluste noch deutlich übersteigen. Bis zum Jahr 2025 werde sich dieser Unterschied im Verlustpotenzial aber verringern, da sich die Fähigkeiten des chinesischen Militärs im Bereich der Gebietsverteidigung schnell verbessern. China habe außerdem den Vorteil, dass ein militärischer Konflikt relativ nahe am eigenen Territorium stattfinde und die eigenen Truppen damit einfacher versorgt werden könnten.

Die USA könnten nicht mehr wie in vergangenen Jahrzehnten mit einem klaren und schnellen Sieg rechnen. Allerdings sei auch eine chinesische Dominanz im Konflikt oder ein Sieg Chinas nicht absehbar. Angesichts der in den vergangenen Jahren verbesserten militärischen Fähigkeiten beider Länder könnte ein militärischer Konflikt zwischen den beiden Supermächten "intensiv, destruktiv und langwierig" ausfallen, so der Chefautor der Studie, David C. Gompert. Trotzdem sei es sehr unwahrscheinlich, dass sich ein Krieg auch zu einem nuklearen Konflikt ausweite.

Obwohl ein Krieg beiden Seiten wirtschaftlich schaden würde, wären die Schäden für China nach Einschätzung der Studienautoren deutlich größer. So müsste bei einem Krieg mit einer Dauer von einem Jahr in China mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 25 bis 35 Prozent gerechnet werden, während das BIP in den USA nur um fünf bis zehn Prozent sinken dürfte. Da sich ein Großteil des Westpazifiks in eine Kampfzone verwandeln würde, käme es zu einem deutlichen Rückgang des Handels von China mit Staaten in der Region und dem Rest der Welt. Insbesondere die Versorgung Chinas mit aus dem Meer gewonnenen Rohstoffen könnte dem Reich der Mitte wirtschaftlichen Schaden zufügen. Außerdem könnte als Folge der wirtschaftlichen Probleme die politische Instabilität in China deutlich zunehmen. Die Führung in Peking müsste deshalb erhebliche Ressourcen mobilisieren, um die Oberhand zu behalten.

Die Autoren der Studie empfehlen eine verbesserte Kommunikation zwischen der Führung in Washington und in Peking, um einen drohenden Krieg im Ernstfall abwenden zu können. Dazu gehörten auch militärische Alternativen zur Zerstörung feindlicher Einheiten. Die USA sollten außerdem Notfallpläne mit Verbündeten wie Japan und der NATO entwickeln und außerdem die Fähigkeiten verbessern, intensive militärische Operationen längerfristig durchzuführen. Außerdem sollten die USA Möglichkeiten suchen, im Ernstfall den Zugang Chinas zu kriegswichtigen Rohstoffen und Technologien zu verwehren und die Folgen von Versorgungsproblemen mit aus China stammenden kritischen Produkten zu minimieren.

Fazit: Die Studie zeigt, dass ein Krieg zwischen China und den USA für die kommenden Jahre durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Man kann hinter der Analyse, dass Gebietsstreitigkeiten im Südchinesischen Meer sich "ungewollt" zu einem Krieg zwischen den USA und China entwickeln könnten, sogar eine indirekte Drohung an die chinesische Führung sehen: Eine zu starke Ausbreitung Chinas im Südchinesischen Meer könnte auch auf militärischem Weg durch die USA und Verbündete gestoppt werden.

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14 Kommentare

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  • reinerle
    reinerle

    aha, die US-Denkfabrik wollen ungewollt Krieg mit China? lol. und nebenbei fordern sie alle auf überall Russen zu Töten, um an den großen Krieg zu kommen? ich hol ´nen Eimer zum Kotzen.

    10:16 Uhr, 14.08. 2016
  • tourguide
    tourguide

    Man sollte dabei beachten, dass RAND auch seit der Wende in Berlin eine große Abteilung führt, welche die Außen- und Innenpolitik der Bundesregierung maßgeblich beeinflusst. Außerderm würde der Bündnisfall in Kraft treten! So oder so, dann sind wir im A......

    22:15 Uhr, 10.08. 2016
  • Al Capone
    Al Capone

    Recommendations

    The findings confirm what is widely thought: A Sino-U.S. war would be

    so harmful that both sides should place a very high priority on avoiding

    one.

    Ach echt ....und für solche Aussagen bekommen die Autoren Geld.

    Lang nicht mehr so ein Mist gelesen.

    Anscheinend muss die Waffenindustrie wieder angekurbelt werden und die Arsenale sind noch voll...den Mittleren Osten ins Chaos stürzen reicht anscheinend nicht mehr, jetzt soll der Rest der Welt auch dran glauben....Ihr spinnt doch wohl!

    15:07 Uhr, 10.08. 2016
  • Geckos
    Geckos

    In der Geschichte ist bisher jede Ablösung eines Weltmarktführers (wie es derzeit die USA noch ist) mit einem Krieg einher gegangen. Ich tippe allerdings weniger auf ein direktes Aufeinandertreffen, ein Stellvertreterkrieg ist wahrscheinlicher.

    14:57 Uhr, 10.08. 2016
  • Mitdenker
    Mitdenker

    Also ich für mich persönlich halte einen großen Krieg, egal ob China vs. Japan, China vs. USA oder auch in Europa in den nächsten 10 Jahren für nicht ausgeschlossen......

    14:50 Uhr, 10.08. 2016
  • Bowking
    Bowking

    So ein Blödsinn... Von wann stammt die "Analyse"? 1970? Sowas kann man doch nicht ernst nehmen. Am wenigsten werden die Chinesen das tun.

    14:24 Uhr, 10.08. 2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • Frutzi
    Frutzi

    Korea, Vietnam verloren, Afghanistan muss man drin bleiben sonst sieht es nach 6 Monaten aus wie vor Kriegseintritt. Welche Kriege haben die USA denn gewonnen in den letzten Jahrzehnten?

    14:06 Uhr, 10.08. 2016
  • kopfsache
    kopfsache

    fazit: "Eine zu starke Ausbreitung Chinas im Südchinesischen Meer könnte auch auf militärischem Weg durch die USA und Verbündete gestoppt werden."

    nein! kann sie nicht. bleiben sie beim abschreiben.

    14:04 Uhr, 10.08. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • kopfsache
    kopfsache

    völliger schwachsinn. diese schwachmaten würde ich als erstes ins kugelfeuer werfen. ein krieg wird immer geführt um ihn zu gewinnen, nicht irgendwie mal 1 jahr oder so sich gegensietig zu beschiessen. was passiert also wenn eine nuklear macht eine andere nuklear macht angreift. mal kurz in der nase bohren. ja, es bedeutet auslöschung ca 90% der menschheit. und solcher müll wird dann in den hörigen propaganda blättchen als lösung eines konfliktes verbreitet. ist ja unglaublich wie blöd die menschheit geworden ist ....

    14:00 Uhr, 10.08. 2016

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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