US-Daten: Perfekt für die Börse!
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Wenn es für die Börse so etwas wie einen „Sweet Spot“ gibt, dann sicherlich diesen: moderates Wachstum, moderate Inflation, gesundes Konsumwachstum und ein stabiler Wechselkurs. All diese Punkte erfüllt die US Wirtschaft gerade. Nicht alle gehen auf die eigenen Leistungen zurück, aber darauf kommt es ja nicht an.
Ein Teil des Investitionsrückgangs wird sich im dritten Quartal wieder relativieren. Insbesondere Investitionen in Wohnimmobilien sollten sich erholen. Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen hoch. Eine anhaltende Flaute ist nicht zu befürchten.
Negativ wirkte sich auf das Wachstum auch aus, dass Unternehmen ihre Lagerbestände reduzierten. Das war absehbar, denn Unternehmen hatten in den vergangenen Quartalen ihre Lagerbestände stark ausgebaut. Irgendwann müssen die Dinge auch verkauft werden. Lagerbestände binden immerhin viel Kapital.
Die Produktion dürfte mit geräumten Lagern in Q3 wieder ansteigen. Großartig wird das Wachstum in Q3 vermutlich dennoch nicht. In Q2 stieg der private Konsum um 4,2 %. Ein absoluter Spitzenwert auf Sicht vieler Jahre. In diesem Tempo geht es vermutlich nicht weiter. Vielmehr scheint sich das Wachstum immer mehr an der 1 % Marke zu orientieren als an der 2 % Marke.
Die US Wirtschaft ist in diesem Jahr erst mit einer Jahresrate von einem Prozent gewachsen. Es müssen wahre Wunder geschehen, damit sich dieser Wert verdoppelt. Für die Börse ist das jedoch keine schlechte, sondern eine gute Nachricht. Hätte sich das Wachstum nun deutlich beschleunigt, würde die Notenbank die Zinsen rascher anheben als gedacht. Die Unsicherheit darüber scheint nun erst einmal ausgeräumt.
Erfreulich waren positive Signale aus dem Handel. Die Exporte stiegen, während die Importe etwas zurückfielen. Der Handel konnte so zum Wachstum beitragen. Der Wechselkurs spielt dabei eine besondere Rolle. Der Dollar bewegt sich seit einiger Zeit seitwärts, sodass Unternehmen wenigstens nicht mehr unter einer Dollaraufwertung leiden.
Solange sich das Wachstum nicht beschleunigt, wird der Dollar auch nicht weiter aufwerten, da eine Zinserhöhung dann vom Tisch ist. Andere Notenbanken können nicht dagegen halten wie die japanische Notenbank heute zeigte. Sie lockerte die Geldpolitik weiter, indem sie ihr Aktienkaufprogramm nahezu verdoppelte, doch das führte letztlich nur zu einer Enttäuschung des Marktes und einer Yen-Aufwertung.
Die US-Wachstumszahlen sind nicht phänomenal – und das ist gut so, zumindest für die Börse.
Clemens Schmale
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