Kommentar
10:37 Uhr, 06.04.2009

US-Daten enttäuschend - USD unter Druck!

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Der Euro eröffnet heute (07.30 Uhr) bei 1.3565, nachdem in Fernost Höchstkurse bei 1.3581 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 100.80. In der Folge legte EUR-JPY nachhaltig zu und notiert nun bei 136.75, während EUR-CHF bei 1.5275 oszilliert.

Die am Freitag veröffentlichten Daten aus den USA waren einmal mehr enttäuschend und von daher ungeeignet, dem USD Unterstützung zu verleihen.

Die Arbeitslosenquote legte per März von zuvor 8,1% auf 8,5% zu. Diese weichgespülte Lesart bietet nur wenig Vergleichbarkeit mit den europäischen Quoten. Ergo fokussieren wir uns auf das Alternativangebot vom "Bureau of Labor Statistics" genannt U-6 im "Table 12".

Definition U-6: "Total unemployed, plus all marginally attached workers, plus total employed part time for economic reasons, as a percent of the civilian labor force plus all all marginally attached workers." Damit kommen wir der Vergleichbarkeit ein gutes Stück näher. Diese Quote legte per März von 14,8% auf 15,6% zu. Diese Zahlen passen dann auch besser zu den Lebensmittelmarken, die zunehmend in den USA das Alltagsleben mitbestimmen.

Die "Nonfarm Payrolls", also die Beschäftigungsveränderung außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors bescherte dem Finanzmarkt 663.000 verlorene Jobs. Der Konsensuswert war bei 660.000 angesiedelt. Der Vormonatswert wurde unverändert bei -651.000 belassen. Der Januarwert wurde jedoch massiv von -655.000 auf -741.000 revidiert. Entsprechend konnte auch diese Datenreihe nur mit einer negativen Überraschung aufwarten.

Der Chart der Gesamtbeschäftigung verdeutlicht, dass die Beschäftigtenzahl auf das Niveau von Ende 2004/Anfang 2005 zurückgefallen ist.

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Der ISM-Dienstleistungsindex lieferte per März gleichfalls eine Enttäuschung. Analysten hatten einen Anstieg von zuvor 41,6 auf 42,0 Punkte unterstellt. Tatsächlich kam es zu einem Rückgang auf 40,8 Punkte.

Die Subindices boten ein divergentes Bild. Während der Geschäftstätigkeitsindex von 40,2 auf 44,1 Punkte zulegte, brach der Bschäftigungsindex von zuvor 37,3 auf 32,3 Punkte ein. auch der Auftragsindex verlor von 40,7 auf 38,8 Zähler.

Ein wenig Trost bleibt. Der Tiefstwert des Index, der per November bei 37,4 Punkten markiert wurde, wurde nicht unterschritten. Das bietet weiterhin Argumentationspotential in Richtung einer sich abzeichnenden Bodenbildung dieses Index.

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Heute stehen zunächst die Erzeugerpreise der Eurozone auf der Agenda. Analysten unterstellen einen Rückgang auf Monatsbasis um 0,5%. Das würde zu einer verschärften Deflation im Jahresvergleich beitragen. Es käme dann zu einem Rückgang um -1,6% nach zuvor -0,5%.

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Nach Ansicht der Marktbeobachter wird sich die Baisse im Einzelhandel der Eurozone per Februar weiter verschärfen. Analysten unterstellen einen Rückgang auf Monatsbasis um 0,4%. Das würde im Jahresvergleich zu einem Minus von 2% nach zuvor -2,2% führen.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein nachhaltiger Ausbruch über die Höchstkurse vom 23.03.2009 bei 1.3735 dreht den Bias auf "Positiv".

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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