US-Berichtssaison als Lackmustest für Aktienhausse
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„Der Rückgang der Lieferzeiten deutet auch auf eine allmähliche Erholung der Wertschöpfungsketten hin. Produktive Investitionen scheinen einer der Schlüssel zur Überwindung dieser beispiellosen Rezession zu sein. Die Lieferungen von Investitionsgütern stiegen im Mai um 1,5 Prozent. 4,8 Millionen Amerikaner kehrten im Juni wieder zur Arbeit zurück.
Gleichwohl: Die Konkurse von Unternehmen steigen rapide an, was mit dem dauerhaften Verlust von Arbeitsplätzen einher geht. Die Stresstests der Fed signalisieren einen signifikanten Anstieg der Rückstellungen für Kreditverluste bei den US-Banken, und die Arbeitslosigkeit wird auf Lange Zeit bei etwa 10 Prozent bleiben. Die Bundestransfers müssen verlängert werden. Die wirtschaftlichen Aussichten hängen weiterhin von der Entwicklung der Pandemie ab, insbesondere im Süden des Landes, wo die Infektionszahlen stark ansteigen. Die Rückkehr des amerikanischen Protektionismus vor allem gegenüber Europa und die Situation in Hongkong sind weitere Unsicherheitsfaktoren.
Unter diesen Vorzeichen wird die Aufmerksamkeit der Investoren auf der jetzt beginnenden Berichtssaison liegen. 40 Prozent aller börsennotierten Unternehmen haben ihre Schätzungen zurückgezogen und wagen keinen Ausblick. Die Reaktion der Märkte auf die Veröffentlichungen wird im Falle enttäuschender Ergebnisse umso stärker sein. Die Bewertungen sind mit dem 24fachen des für 2020 erwarteten Gewinns zu hoch, als dass sie negativen Überraschungen wegstecken könnten. Die Rückflüsse an die Aktionäre haben sich durch den Rückgang der Dividenden und der Aktienrückkäufe halbiert. Weil Ende Juni das Verbot von Leerverkäufen für bestimmte Wertpapiere aufgehoben wurde, könnte die Spekulation von Hedgefonds im Falle einer Enttäuschung die Preise drücken“.
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