US-Arbeitsmarkt: Nur milde Anzeichen einer Abschwächung
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Mit 261.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen überraschte die Zahl der Neueinstellungen im Oktober erneut positiv. Jedoch verbleiben Zeichen für eine anhaltende, milde Abschwächung, da die Neueinstellungen unter ihrem gleitenden 3- und 12-Monats-Durchschnitt von 289.000 bzw. 442.000 liegen. Interessant ist, dass sich die Nachfrage nach Arbeitskräften vor allem in dem Sektor abschwächte, der seit der Wiedereröffnung der Wirtschaft nach der Pandemie die bei Weitem höchsten Lohnzuwächse verzeichnete. Die Zahl der Neueinstellungen im Freizeit- und Gaststättengewerbe ging auf 35.000 zurück und lag damit ebenfalls unter dem gleitenden 3- und 12-Monats-Durchschnitt von 52 000 bzw. 97 000.
Das Wachstum der durchschnittlichen Stundenlöhne in diesem Sektor verlangsamte sich im Jahresvergleich gar auf 6,5 Prozent, nachdem diese im September noch bei etwa 8 Prozent lagen. Dasselbe scheint für den gesamten Dienstleistungssektor zu gelten: Die Zahl der Neueinstellungen ging von 271.000 im September bzw. 356.000 im Durchschnitt der letzten 12 Monate auf 200.000 im Oktober zurück, das durchschnittliche Wachstum der Stundenlöhne schwächte sich von rund 5,0 Prozent auf 4,8 Prozent ab. Der Gesamtlohnzuwachs ging sogar von 5,0 Prozent auf 4,7 Prozent zurück.
Die etwas schwächere Nachfrage könnte sich auch in der Arbeitslosenquote niederschlagen: Sie stieg von 3,5 Prozent wieder auf 3,7 Prozent, da im Oktober 328.000 Menschen weniger beschäftigt waren als im September. Nur einige von ihnen verließen die Erwerbsbevölkerung (22.000), was jedoch ausreichte, um die Erwerbsquote weiter auf 62,2 Prozent zu senken. Dies könnte das falkenhafteste Element des Berichts sein - es deutet darauf hin, dass das Arbeitsangebot weiterhin niedrig bleibt.
Insgesamt dürfte der aktuelle Bericht jedoch den Druck auf die US-Notenbank weder erhöhen noch verringern. Die leichte Abschwächung bei den Neueinstellungen, ein etwas geringeres Lohnwachstum und eine leicht höhere Arbeitslosenquote könnten erste Anzeichen dafür sein, dass sich höhere Leitzinsen auf die Arbeitsmärkte auszuwirken beginnen. Es scheint jedoch so, dass die US-Notenbank noch immer nicht genug getan hat, um die Arbeitsmärkte wieder in ein inflationsfreundliches Gleichgewicht zu bringen.
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