US-Arbeitsmärkte im April: Nur ein weiterer falkenhafter Bericht
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Der US-Arbeitsmärkt bleibt stark. Trotz der positiven Überraschung bei der Schaffung von Arbeitsplätzen hat sich der Lohndruck offenbar nicht beschleunigt, bleibt aber auf hohem Niveau. Mit einem Anstieg der Anzahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 428.000 wurden mehr neue Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Die Zuwächse waren in allen Branchen solide und entsprachen fast den Zahlen des Vormonats. Dies deutet darauf hin, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin robust ist. Die einzige wirkliche Schwäche war das Baugewerbe, in dem nur 2.000 neue Stellen geschaffen wurden, nach 22.000 im März.
Trotz der soliden Nachfrage waren im Vergleich zum Vormonat 353.000 Menschen weniger beschäftigt, während eine ähnliche Anzahl von Menschen die Erwerbsbevölkerung verließ. Insgesamt bliebt die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,6 %. Die meisten dieser Personen haben den Markt wahrscheinlich aus guten Gründen verlassen. Die Zahl der Personen außerhalb der Erwerbsbevölkerung, die derzeit eine Stelle suchen, stieg nur um 122.000 an. Dies könnte ein frühes Anzeichen dafür sein, dass sich die Arbeitsmärkte langsam in ein der Vollbeschäftigung ähnliches Gleichgewicht einpendeln. Die Dynamik bei den Löhnen unterstützt tendenziell diese Sichtweise. Der Zuwachs im durchschnittlichen Stundenlohn fiel im Vergleich zum Vormonat etwas geringer aus. Bei einer Lohnsteigerung von 5,5 % im Jahresvergleich mag das stattlich erscheinen – allerdings sind die Lebenserhaltungskosten bekanntlich ja noch stärker gestiegen.
Womit die Frage bleibt, ob die stagnierende Lohndynamik darauf zurückzuführen ist, dass die Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Personalziele kapitulierten, oder ob dies einer abnehmenden wirtschaftlichen Dynamik im ersten Monat des zweiten Quartals folgt. In Anbetracht der kräftigen Neueinstellungen tendieren wir vorerst zu Ersterem und erwarten, dass dieser Bericht die falkenhafte Haltung der Fed weiter unterstützt.
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