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09:10 Uhr, 04.12.2002

US: AOL Time Warner vor Horrorjahr?

Der weltgrößte Onlinedienst America Online rechnet im Jahr 2003 mit einem Einbruch des Werbeumsatzes zwische 40 und 50%. Gleichzeitig wird der Gewinn zurückgehen und der Umsatz stagnieren.

So soll das Jahr 2003 ein "Jahr des Übergangs" sein, das den Konzern auf erneutes Wachstum im Jahr 2004 vorbereiten soll.

Der Turnaround von AOL werde vom ganzen Team forciert, wozu auch die Sparten Time, CNN, HBO und das WB Network gehören würden. AOL wird den Slogan "AOL for Life" als Teil der eigenen Repositionierung im Markt verwenden.

America Online betrachtet das Jahr 2003 als einen Tiefpunkt für den Cash Flow, während im Jahr 2004 wieder Wachstum erwartet wird.

"Wir möchten, dass unsere Kunden uns wieder lieben und brauchen," sagt Ted Leonsis, Vice Chairman von America Online.

Die Kunden des AOL Internetdienstes werden in Zukunft in den Genuss exklusiver Inhalte der AOL TW-Magazine Time, People und der Sports Illustrated kommen und müssen keine zusätzlichen Gebühren zahlen, hieß es. Außerhalb des AOL Dienstes werden diese Angebote nicht mehr kostenlos erhältlich sein.

Nebst den Magazininhalten werden AOL Kunden in den Genuss eines Videodienstes von CNN kommen, der für nicht-AOL-Kunden $4.95 kostet. Darüber hinaus wird CNN zusammen mit America Online an weiteren exklusiven Contents arbeiten. CNN ist eine Tochter von AOL Time Warner.

Stanislas Laurent, der neue Chef von AOL Deutschland, hat gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" in der letzten Woche einen deutlichen Stellenabbau bei seinem Unternehmen angekündigt. AOL Deutschland leide an geringem Zustrom an Neukunden und schreibe Verluste. In Zukunft wolle man sich verstärkt auf den bestehenden Kundenstamm konzentrieren und das DSL-Geschäft weiter ausbauen, dass in der Vergangenheit Probleme bereitet habe.

Die Aktionäre zeigen sich schockiert. Die Aktie verlor um 14.24% auf $14.21, das Tief lag bei $14.05.

"Die Aktie liegt durch den bloßen Schock nach den Zahlen im Minus," sagt Kaufman Brothers Analyst Paul Kim. "Sie haben einen deutlichen Verfahrensplan vorgelegt, aber keine klaren Antworten."

Donald Logan, Chairman von AOL Time Warner Media Communications, sagt, dass die alte Art und Weise des Werbevertriebs von America Online viel zu kompliziert gewesen sei. Hier möchte man deutliche Vereinfachungen durchsetzen.

AOL werde sich ferner um das Breitbandgeschäft kümmern und es nicht meiden. So veröffentlichte das Unternehmen eine Reihe von neuen Funktionen wie Instant Messaging, Video oder erweiterte eMail Funktionen.

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