US-Aktienmarkt: Angemessene Bewertungen
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Genf (BoerseGo.de) - Die Schwächen des US-Marktes machen sich vor allem in zyklischen Werten wie Rohstoffen, in der Luftfahrt, und im Automobilbereich bemerkbar – Marktteilnehmer scheinen eine Rezession zu antizipieren. Die Union Bancaire Privée (UBP) geht allerdings und trotz der Schwächen in Europa und Asien und dem steigenden US-Dollarpreis nicht von einer Rezession oder Blase aus. Die US-Zinsen sind immer noch niedrig, das Staatsdefizit wird abgebaut, die Arbeitslosenzahlen sinken und liegen endlich wieder unter dem langfristigen Durchschnitt und Unternehmensgewinne, deren Cash Flow und die Bilanzen sind weiterhin robust, wie Produktspezialist Cédric Le Berre bei der Union Bancaire Privée in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Der harsche Fall des Rohölpreises habe mehr mit dem Konflikt zwischen Saudi Arabien und dem Iran zu tun als mit der steigenden amerikanischen Schieferölproduktion oder der schwachen Nachfrage in Europa und Asien. Diese sei niedriger als ursprünglich erwartet, aber die Vorhersagen der Internationalen Energieagentur lägen immer noch bei 700.000 Fass Öl pro Tag im Jahr 2014 und 1,1 Millionen Fass Öl pro Tag 2015. Saudi Arabien sei in der Lage, den Ölpreis über einen längeren Zeitraum zu senken; das habe das Land bereits 1985 und 1998 unter Beweis gestellt. Das wiederum würde die Portfoliounternehmen der UBP kurzfristig beeinträchtigen. Aber alle Unternehmen, in die UBP investiere, hätten mit die günstigsten Betriebskosten, gehörten zu den stärksten US-Produzenten und seien höchst profitabel zu den jetzigen Ölpreisen. Die UBP gehe von daher aus, dass sich der niedrige Ölpreis insgesamt positiv, nicht negativ, auf die amerikanische Wirtschaft auswirke, so Le Berre.
Die Bewertungen des US-Aktienmarktes seien angemessen: der S&P 500 Index werde mit dem 14,5-Fachen der erwarteten Gewinne von 2015 gehandelt und der US-Markt biete heute weltweit die besten langfristigen risikoadjustierten Gewinnchancen. Die größte wirtschaftliche Gefahr liege in stark steigenden und nicht, in weiter sinkenden Ölpreisen. Die Tatsache, dass die USA auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit seien, mache sie weniger anfällig als Europa, Asien oder die Schwellenländer, heißt es weiter.
Die USA seien daher momentan der beste und sicherste Hafen für Anlagen. „Die kommenden US-Wahlen und die Möglichkeit einer amerikanischen Unternehmenssteuerreform sorgen für ein weiteres Aufwärtspotenzial. Das amerikanische Finanzsystem ist gut aufgestellt und UBP sieht keinerlei Anzeichen für eine spekulative Blase, die das ganze Finanzsystem gefährden könnte“, so Le Berre.
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