Kommentar
16:00 Uhr, 03.10.2017

US-Aktien: Bis 2029 geht es abwärts

Eine mathematische Langzeitprognose für den S&P 500 verheißt nichts Gutes: Nach einem dramatischen Crash ab dem kommenden Jahr kommt ein langsamer Niedergang, bei dem der US-Aktienmarkt um rund 80 Prozent einbricht.

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Dem US-Aktienmarkt droht in den kommenden Jahren nicht nur ein dramatischer Crash, sondern anschließend auch ein langsamer Niedergang. Bis zum Ende des kommenden Jahrzehnts könnte der US-Aktienindex S&P 500 rund 80 Prozent seines Wertes einbüßen. Dies zeigt eine Langzeitprognose für den Index auf Basis der sogenannten Empirical Mode Decomposition (EMD).

Die Empirical Mode Decomposition (EMD) ist eine von NASA-Wissenschaftlern entwickelte Methode, mit der sich Zeitreihen aus beliebigen Gebieten auswerten und prognostizieren lassen. Die Methode zerlegt jede Art von Zeitreihe in verschiedene Schwingungen und eine Trendkomponente und schreibt diese Bewegungen für die Zukunft fort. Genauere Informationen zur EMD finden Sie in diesem Artikel: Mit dieser NASA-Methode lassen sich Kurse vorhersagen

Die Langzeitprognose für den S&P 500 basiert auf zum Teil rückgerechneten Kursdaten, die bis in das Jahr 1871 zurückreichen. Die monatlichen Kursdaten stammen von der Website des Harvard-Professors und Wirtschaftsnobelpreisträgers Robert Shiller.

Die mit Hilfe einer EMD erstellte Kursprognose für den S&P 500 zeigt, dass sich der aktuelle Bullenmarkt noch für rund ein Jahr fortsetzen dürfte. Nach der Prognose würde im Oktober 2018 ein Allzeithoch im S&p 500 bei rund 2.750 Punkten erreicht werden. Anschließend dürfte der Index eine Seitwärtskonsolidierung zeigen, bevor der Index zwischen 2020 und 2022 einen dramatischen Absturz erleidet. Bis zum Jahr 2029 folgen weitere deutliche Kursverluste. Auch anschließend kommt es nicht zu einer schnellen Erholung, sondern nur zu einer mehrjährigen Seitwärtskonsolidierung im Bereich von 500 Punkten.

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Die Prognose sollte allerdings mit erheblicher Skepsis betrachtet werden. Letztlich basiert die Prognose darauf, dass die in der Vergangenheit beobachteten zyklischen Entwicklungen ohne Veränderung in die Zukunft fortgeschrieben werden können. Neue Entwicklungen kann die Prognose ebensowenig berücksichtigen wie die langfristige Tendenz von Aktienmärkten, stark zu steigen. Auch in den vergangenen Jahren hatte die EMD bereits Bärenmärkte vorhergesagt, die bisher nicht eingetreten sind.

Verantwortlich für die pessimistischen Vorhersagen dürfte sein, dass die Methode den extrem starken Anstieg der Aktienmärkte seit den 80er Jahren als zyklische Entwicklung auffasst, die wieder korrigiert werden dürfte. Es ist gut möglich, dass dies keine realistische Interpretation ist, sondern der starke Anstieg einfach eine Folge der auf langen Sicht tendenziell steigenden Aktienmärkte ist. Dennoch zeigt die Prognose, dass der seit der Finanzkrise 2009 zu beobachtende Bullenmarkt sich wohl nicht bis in alle Ewigkeit fortsetzen dürfte. Anleger müssen mit mehrjährigen Korrekturen rechnen, die zu erheblichen Kursverlusten führen können.

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20 Kommentare

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  • tschak
    tschak

    Hr. Schmale: Absolut richtig. NAchdem ich ja VWL, Wirtschaftsgeschichte, blablups Behavioral Finance in DE, AT, USA und UK studieren durfte: Ja, es hat einen TECHNOLOGIESCHUB gegeben im Jahr 1980 anwärts mit Microsoft und Co. - NACHHALTIGE ProdukitvitätsAnhebung aller Personen. Zusätzlich hat es noch einen BIAS-geschädigten Grünspan/FED-Pres gegeben, der gerne mit niedrigen Zinsen operiert hat in den 90ern, obwohl (!) fetter Rückenwind in der US-economy da war. Zusätzlich FAT TAILWIND aus Europa, wo durch Maueröffnung und eiserner-Vorhang Fall eine neue Epoche aufgemacht worden ist.

    Die Niedrigzinspolitik hat dann in weiterer Folge zu GIER ohne Ende geführt in 2006 bis 2009, welches viel Nutzloses Kapital und Werte leider auch vernichtet hat. Dennoch: Die Produktivitätssübe gehen unverändert weiter - die Zyklen in Biotech, AI, Social Media, etc. werden immer schneller. Das ist wohl der wahre Treiber von Wealth Creation.

    Die Politik hat s aber langsam gecheckt: Die Wirtschaft steigt und wächst weiter. ABER MAN MUSS den Kuchen endlich fairer verteilen. Wir hier sollten wissen, wie wir 8% p.a. die letzten Jahre geschafft hat. Die Mehrheit "da draussen" hat aber Null Ahnung von ZinsesZins und wie sie ihn FÜR SICH SELBER nutzen sollten/können....

    Aber ich kämpfe weiter für die Mehrheit - trotz aller Hürden...
    toi toi

    11:31 Uhr, 05.10. 2017
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Würde ich nicht ausschließen, wenn Japan als Vorbild dient. Allerdings tue ich mich angesichts der Dynamik des Silicon Valleys doch etwas schwer damit. Die USA sind doch ein anderes Kaliber!!

    02:54 Uhr, 04.10. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Da kocht das Blut, ich denke der Artikel hat seine Wirkung erzielt =)

    Egal was kommt man kanns eh nicht ändern und muss mit dem Markt gehen....

    22:39 Uhr, 03.10. 2017
  • Dr. Fisch
    Dr. Fisch

    der crash wäre schon längst da , wenn nicht die zentralbanken die grössten käufer wären...

    konjunktiv, weil eben kein crash kam bisher. aber er wird kommen, gründe bzw anzeichen gibts genug.

    22:17 Uhr, 03.10. 2017
  • Xetrance
    Xetrance

    Es ist mir ein Rätsel warum auf dieser Website immer wieder prominent solch unsinnigen Artikel veröffentlicht werden. Inkompentes Marktgeschrei, dass nach dem X-ten Satz Inhaltlich korrigiert beziehungsweise relativiert wird, immer die gleiche Masche, das stiehlt doch nur Zeit und entspricht Nicht dem Niveau der Zielgruppe hier...

    22:08 Uhr, 03.10. 2017
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Es gibt aktuell neben der EMD-Methode jede Menge Warnzeichen an den Aktienmärkten, die dem erfahrenen Börsianer auch keinesfalls verborgen bleiben. Das bedeutet selbstverständlich nicht, daß sich unter den Märkten in Kürze eine Falltür öffnet, aber die Chance besteht und sie ist nicht gerade gering.

    Die Wölfe unter den Börsianern sind auf dieses Szenario vorbereitet, die Schafe werden geschlachtet, same procedure.................

    20:18 Uhr, 03.10. 2017
  • Brainbow
    Brainbow

    Stimmt darauf hatten Sie hingewiesen. Was an den Ergebnissen ist denn gewichtig? Dass die Methode von der NASA kommt? Unbrauchbar, bleibt unbrauchbar, egal von wem es stammt.

    19:09 Uhr, 03.10. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Brainbow
    Brainbow

    Hallo Herr Baron,

    In Ihrem Beitrag vom 09.05.2017 haben Sie die Aussagekraft dieser Methode nach eingehender Prüfung zurecht in Frage gestellt und insbesondere für langfristige Prognosen als untauglich beschrieben.

    Zitat: "Fazit: Die Empirical Mode Decomposition (EMD) eignet sich kaum zur Kursprognose in der Praxis, insbesondere nicht zur Vorhersage längerfristiger Entwicklungen. Zwar zeigten sich zu bestimmten Prognosezeitpunkten überraschende Parallelen zur tatsächlichen Entwicklung, in vielen Fällen hatte die von der Methode vorhergesagte Markttendenz aber nichts mit der Realität zu tun."

    Jetzt veröffentlichen Sie einen Beitrag mit solchem Inhalt. Das ist wie wenn sich die Familie ein Auto mit kaputtem Motor kauft. Zum Bäcker im Ort kann mans ja noch schieben, aber weiter weg....unrealistisch. Nun liegt die Familie im Garten und träumt davon mit dem Auto nach Spanien in den Urlaub zu fahren...

    Sorry, ich verstehe die Intension des Artikels nicht. Man möge es mir bitte erklären.

    18:41 Uhr, 03.10. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • angola_murksel
    angola_murksel

    Also ein wissenschaftliches Programm der NASA . Dann dürften die Herrschaften möglicherweise detaillierte Kenntnisse zum Eintreffen desorientierter Asteroiden oder aber humorbefreiter Außerirdischer haben. Man mag gar nicht weiter darüber nachdenken, aber wenn solcherart Programme auch für die eigentliche Kernaufgabe der NASA verwendet werden, dann möchte man nicht wissen, wieviele Raumschiffbesatzungen an diversen Raumstationen vorbei geschossen wurden und nun in benachbarten Sonnensystemen irrlichtern - denn, "die letzten vorhergesehenen Bärenmärkte sind auch nicht eingetreten"..........

    18:28 Uhr, 03.10. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • BTCETH
    BTCETH

    Haben Sie gwusst dass der Gierbarometer bereits bei Sagenhaften 89% liegt. Das kann nicht gut gehen. Es ist weit und breit kein Crashprophet mehr der sich zu Wort meldet. Und hier bei Godemode sind so wieso alles Permabullen. Da höre und lese ich nur noch Rally, Allzeithoch, Ziel 15000, Rally, Dax nicht zu stoppen, Januarrally, Frühligsrally, Sommerrally, Herbstrally, Jahresendrally usw. Selbst bei Aktien die schon massiv überbewertet sind wir noch Rally gerufen!

    Nein das kann und wird nicht gut gehen.....

    18:18 Uhr, 03.10. 2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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