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13:17 Uhr, 26.03.2007

Update (Smart Trading)

Ausgereizte Fantasien

Am deutschen Aktienmarkt bröckeln die Kurse etwas ab, jedenfalls bei vielen Blue Chips. Offenbar sind die Fantasien bei Werten wie VW im Moment ausgereizt. Der DAX gibt zur Mittagsstunde 0,1% ab und liegt bei 6.890 Zählern.

Rohstoffe: Anziehende Sanktionsschraube

Obwohl die Uhren gestern auf Sommerzeit vorgestellt wurden, was angeblich Energie spart, zieht der Ölpreis heute wieder deutlich an. Brent Crude verteuert sich in London um gut 1%.

Angeblich ist es wieder mal die Geopolitik und der Iran: Die entführten britischen Matrosen sind immer noch in iranischer Hand, die Sanktionsschraube wird weiter angezogen und der Präsident des Iran hat seine Reise zur UN nach New York wieder abgeblasen.
Gefragt ist heute ein Mini Long Zertifikat auf die an der Terminbörse ICE gehandelten Brent Crude Futures. Emittent ist ABN AMRO (WKN: ABN1PH). Das Papier besitzt keine Fälligkeit aber eine variable Knock-Out-Schwelle.

Das Gold, das traditionell in Krisenzeiten gehortet wird, profitiert aber nur wenig von dem unfreundlichen Nahostklima. Derzeit legt das Edelmetall rund 0,3% zu.

Luft aus den Segeln

Die Umsatzrenner bei den Derivaten beziehen sich heute auf Aktien der Deutschen Bank, Volkswagen und Daimler.

Die Großbank ist nach Ansicht der technischen Analysten der HypoVereinsbank noch nicht "übergekauft" und daher ein Trading Buy. Außerdem will die Deutsche Bank ihr Engagement im boomenden China ausbauen.

Besonders gefragt ist dabei der Optionsschein Call auf Deutsche Bank (WKN: CZ6977), emittiert von der Commerzbank. Der Call hat aktuell einen Hebel von 5,6.

Das Pflichtübernahmeangebot, das Porsche für Volkswagen abgibt, liegt unter dem aktuellen Börsenkurs. Das nimmt manchen die Luft aus den Segeln. Die HypoVereinsbank rät Verkaufen. Offenbar auch ein Grund, Calls massiv zurückzugeben. Rege gehandelt wird dabei der Optionsschein Call auf VW mit der WKN "DB8485". Dort beträgt der Hebel aktuell 1,5. Der Call fällt derzeit um gut 6%.

Dass Scheiden nicht immer weh tut, zeigt das Beispiel DaimlerChrysler. Dort beflügelt die herannahende Trennung vom amerikanischen Patienten Chrysler. Gefragt ist der Optionsschein Call auf DaimlerChrysler von der Dresdner Bank (WKN: DR2VDR). Dort beträgt der Hebel aktuell 6.

Geheimtipp Nippon

Investoren, die ihr Glück in der Ferne suchen, wagen ihr Spiel mit dem Bonus-Zertifikat auf den NIKKEI 225 Index (WKN: 329963). Emittent ist die UBS. Bei vielen gelten die Aktienmärkte Nippons als Geheimtipp.

Ausblick Termine USA

Auch die US-Futures bröckeln derzeit ein bisschen ab, signalisieren also einen verhaltenen Start der US-Märkte. Weil jetzt auch bei uns die Uhren im sommerlichen Takt laufen, hat sich der Zeitunterschied zu den Vereinigten Staaten wieder normalisiert. Daher beginnt der US-Börsenhandel wie gewohnt wieder um 15:30 Uhr.

Um 16:00 Uhr werden dort die Neubauverkäufe vom Februar gemeldet. Die Auguren rechnen mit einem Anstieg auf 990.000 verkaufte Gebäude (Januar: 937.000). Sollte die tatsächliche Zahl deutlich davon abweichen, könnte das Wellen schlagen. Immerhin stehen die US-Immobilienzahlen wegen der schwelenden Krise bei nachrangigen Hypotheken im Mittelpunkt des Interesses.

Aufmerksamkeit weckt auch die Citigroup, die massiv Stellen abbauen will. Dort gibt es Spekulationen über eine mögliche Aufspaltung des breit aufgestellten internationalen Finanzkonzerns.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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