Unternehmensanleihen weiterhin attraktiv
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Köln (BoerseGo.de) - Die globale Wirtschaftskrise fordert zunehmend mehr Opfer, vor allem finanziell schwach aufgestellte Unternehmen müssen ums Überleben kämpfen. Einige davon, darunter auch namhafte Unternehmen, werden es nach Einschätzung von Dirk Viebahn, Portfolio Manager der Monega Kapitalanlagegesellschaft, nicht schaffen. Die Risken von Unternehmensanleihen seien daher nicht von der Hand zu weisen. Für den Fondsmanager macht der Kauf von Unternehmensanleihen aber trotzdem Sinn. Unternehmensanleihen seien zwar nicht mehr so lukrativ wie noch Ende 2008, als die Rendite deutscher Unternehmensanleihen auf acht Prozent gestiegen war. Doch mit aktuell 6,4 Prozent sei die Rendite von Firmenanleihen im Vergleich zu Bundesanleihen, die 3,1 Prozent abwerfen, noch sehr gut. Die Risikoaufschläge (Spreads) von Unternehmensanleihen seien gegenwärtig noch so groß wie zu Zeiten der Großen Depression.
"Unseres Erachtens sind hier jedoch mehr Zahlungsausfälle eingepreist, als tatsächlich eintreten werden: Die Risikoprämien nehmen eine Ausfallrate für Unternehmen mit Investment-Grade von aktuell 21 Prozent vorweg, diese beträgt bei Firmen mit unterdurchschnittlicher Bonitätsausstattung sogar 59 Prozent – theoretisch", so Viebahn. In der Praxis liege die Ausfallrate bei Investment-Grade-Anleihen nahe Null und für High-Yield-Bonds bei unter 15 Prozent. Aber nicht nur die Risikoaufschläge seien außergewöhnlich hoch, auch die Realrendite von Unternehmensanleihen in Höhe von derzeit knapp 6 Prozent könne sich, absolut betrachtet, sehen lassen.
Wer in Unternehmensanleihen investieren will, sollte jedoch genau hinsehen und auf die Bonität der Emittenten achten, rät der Fondsmanager. Größtmögliche Sicherheit böten Unternehmen mit Staatsbeteiligung, aus Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft sowie aus konjunkturunabhängigen Bereichen. Dazu zählen Energieversorger wie RWE, Telekommunikationsanbieter oder Medizinausrüster wie Fresenius Medical Care. Profiteure der Infrastrukturausbaupläne wie Siemens sollten die Krise laut Viebahn ebenfalls gut überstehen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.