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16:52 Uhr, 23.07.2009

Unternehmensanleihen weiterhin attraktiv

Köln (BoerseGo.de) - Die globale Wirtschaftskrise fordert zunehmend mehr Opfer, vor allem finanziell schwach aufgestellte Unternehmen müssen ums Überleben kämpfen. Einige davon, darunter auch namhafte Unternehmen, werden es nach Einschätzung von Dirk Viebahn, Portfolio Manager der Monega Kapitalanlagegesellschaft, nicht schaffen. Die Risken von Unternehmensanleihen seien daher nicht von der Hand zu weisen. Für den Fondsmanager macht der Kauf von Unternehmensanleihen aber trotzdem Sinn. Unternehmensanleihen seien zwar nicht mehr so lukrativ wie noch Ende 2008, als die Rendite deutscher Unternehmensanleihen auf acht Prozent gestiegen war. Doch mit aktuell 6,4 Prozent sei die Rendite von Firmenanleihen im Vergleich zu Bundesanleihen, die 3,1 Prozent abwerfen, noch sehr gut. Die Risikoaufschläge (Spreads) von Unternehmensanleihen seien gegenwärtig noch so groß wie zu Zeiten der Großen Depression.

"Unseres Erachtens sind hier jedoch mehr Zahlungsausfälle eingepreist, als tatsächlich eintreten werden: Die Risikoprämien nehmen eine Ausfallrate für Unternehmen mit Investment-Grade von aktuell 21 Prozent vorweg, diese beträgt bei Firmen mit unterdurchschnittlicher Bonitätsausstattung sogar 59 Prozent – theoretisch", so Viebahn. In der Praxis liege die Ausfallrate bei Investment-Grade-Anleihen nahe Null und für High-Yield-Bonds bei unter 15 Prozent. Aber nicht nur die Risikoaufschläge seien außergewöhnlich hoch, auch die Realrendite von Unternehmensanleihen in Höhe von derzeit knapp 6 Prozent könne sich, absolut betrachtet, sehen lassen.

Wer in Unternehmensanleihen investieren will, sollte jedoch genau hinsehen und auf die Bonität der Emittenten achten, rät der Fondsmanager. Größtmögliche Sicherheit böten Unternehmen mit Staatsbeteiligung, aus Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft sowie aus konjunkturunabhängigen Bereichen. Dazu zählen Energieversorger wie RWE, Telekommunikationsanbieter oder Medizinausrüster wie Fresenius Medical Care. Profiteure der Infrastrukturausbaupläne wie Siemens sollten die Krise laut Viebahn ebenfalls gut überstehen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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