Unternehmensanleihen aus Schwellenländern bieten Rendite
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Transformation vieler Schwellenländer in finanziell gesunde, stabile Volkswirtschaften hat auch jenseits von Staatsanleihen hervorragende Anlagemöglichkeiten geschaffen. Vor allem Unternehmensanleihen aus aufstrebenden Regionen sind eine schnell wachsende, relativ unentdeckte Anlagealternative, die mit attraktiven Renditen, Diversifikationsvorteilen und besten Alphachancen überzeugt, schreibt Susanne Hellmann, Geschäftsführerin von ING Investment Management in einem aktuellen Marktkommentar.
Die Anlageklasse Schwellenländeranleihen sei in den letzten Jahren rasant gewachsen. Das Volumen der „Emerging Markets Debt“ (EMD) umfasse mittlerweile über elf Billionen US-Dollar, 85 Prozent davon seien in Lokalwährungen denominiert, der Rest in Hartwährungen. Die Entwicklung sei dynamisch, und die Emissionstätigkeit verlagere sich von Hartwährungen wie dem US-Dollar zunehmend auf Lokalwährungen sowie von Staatsanleihen auf Unternehmenspapiere, heißt es.
„Corporate Bonds in Lokalwährungen haben am gesamten EMD-Universum bereits einen Anteil von 35 Prozent. Sie bieten auch auf der Währungsseite attraktive Ertragschancen, sind aber für internationale Investoren noch relativ schwer zugänglich. In zehn Jahren sollte sich dies dank der wachsenden Marktreife geändert haben, bis dahin sind Hartwährungs-Unternehmensanleihen eine gut investierbare Alternative. Ihr Anteil am EMD-Universum beträgt derzeit nur rund zehn Prozent, sie sind aber das mit Abstand am schnellsten wachsende Subsegment der Anlageklasse“, so Hellmann.
Ein Grund für das rasante Wachstum der EMD Corporate Bonds sei, dass in Schwellenländern ansässige Unternehmen mittlerweile Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten haben, indem sie die Staatsanleihen ihrer Herkunftsländer als Orientierungswert zur Bepreisung eigener Titel nutzten. Dabei müssten sie Anlegern immer geringere Risikoaufschläge zahlen, weil die Bonität der Schwellenländer wachse. 1994 hätten noch weniger als zwei Prozent der Länder im J.P. Morgan EMBI Global Diversified Index den Investment-Grade-Status aufgewiesen, heute seien es bereits 57 Prozent. Der Anteil der Investment-Grade-Papiere im Leitindex für EMD Corporate Bonds, dem J.P. Morgan CEMBI, liege mit rund 74 Prozent sogar noch deutlich höher als im EMD-Staatsanleihenindex. Und innerhalb des Investment-Grade-Bereiches weise die Unternehmensanleihe-Benchmark Emittenten bis zu einem „AA“-Rating auf, die Emittentenqualität sei damit besser als beim Staatsanleihenindex, heißt es.
„Der EMD-Aufschwung wird sich fortsetzen, denn in der entwickelten Welt dominieren Rezessions-sorgen, während Schwellenländer eine dynamische Wirtschaftsentwicklung und günstige demographische Profile aufweisen. Auch ihre Staatsfinanzen sind dank disziplinierter Geld- und Fiskalpolitik oft gesund, und starke Exporte verhelfen zu guten Leistungsbilanzdaten und hohen Fremdwährungsreserven. Die acht großen Schwellenländer China, Indien, Brasilien, Russland, Mexiko, Südkorea, Indonesien und Taiwan stehen schon heute für mehr als die Hälfte des globalen Wachstums. Der EMD-Anteil am Weltrentenmarkt, der laut Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zuletzt etwa zwölf Prozent betrug, dürfte sich ihrem Beitrag zum globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) langfristig angleichen. Dieser lag zuletzt bei rund 36 Prozent, es bleibt also noch viel Luft nach oben“, so Hellmann.
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