Unternehmensanleihen als Alternative zu Staatspapieren
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Anleger, die in Staatsanleihen investieren möchten, haben aktuell nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Entweder sie investieren in hochverzinsliche Government Bonds der EU-Verschuldungsstaaten mit hohen Ausfallrisiken oder sie fliehen in vermeintlich sichere Anleihen wie die deutschen Staatsanleihen, die jedoch Negativzinsen erzielen. Immer mehr Anleger setzen deshalb auf Unternehmensanleihen, die häufig das bessere Rendite-Risiko-Verhältnis aufweisen.
Die Schere zwischen Staatsanleihen und Corporate Bonds geht immer weiter auseinander. Während die Verschuldungskrise in Europa, den USA und Japan mit immer neuem frischem Geld gelöst wird und damit die Verschuldung immer weiter steigt, haben zahlreiche große Unternehmen die richtigen Konsequenzen gezogen. Sie bauten ihre Schulden ab und erhöhten ihre Eigenkapitalquote. Die Bonität verbessert sich damit, und dies nahezu ohne große negative Auswirkungen auf die Rendite. Das macht derzeit ausgesuchte Unternehmensanleihen angesichts einer hohen Liquidität im Markt
attraktiv. Fitch sieht die größten Risiken für das Segment daher nach Berichten des „Absolute
Report“ mehr in Rating-Schocks und im Marktsegment an sich als in Ausfällen von
Unternehmensanleihen. Trotzdem ist ein Ausfall einer Unternehmensanleihe, insbesondere bei Mittelstandsanleihen von kleineren Unternehmen, nicht vollkommen auszuschließen. Eine breite Streuung, wie dies über ETF-investierbare Indizes geschieht, kann dieses Risiko noch zusätzlich erheblich reduzieren.
Unternehmensanleihen auf €-Basis
Mit einem Fondsvolumen von über 3 Mrd. Euro ist der iShares Markit iBoxx Euro Corporate
Bonds (WKN: 251124) der größte ETF in diesem Segment. Der zugrundeliegende Markit iBoxx € Liquid Corporates Index umfasst die 40 größten und liquidesten in Euro denominierten Unternehmensanleihen mit Investment Grade. Der Index enthält dabei ausschließlich Rentenpapiere mit einer Restlaufzeit von mindestens 1,5 Jahren und einem mindestens ausstehenden Volumen
von 750 Millionen Euro. Überdurchschnittlich vertreten im Index sind Unternehmensanleihen
von Emittenten aus den Niederlanden (26 Prozent), Großbritannien (15 Prozent), Deutschland (10 Prozent) und den USA (10 Prozent). Überproportional gewichtet sind Bankenwerte und der Sektor Gesundheit. Der Index wird optimiert abgebildet. Erträge werden ausgeschüttet.
Alternative dazu auf den gleichen Index ist der Lyxor ETF Euro Corporate Bond ETF (WKN: LYX0EE). Die Indexabbildung erfolgt synthetisch, Erträge werden thesauriert.
Corporate Bonds ohne Finanzwerte
Laut Fitch waren Finanzwerte mit 4,1 Prozent Bonitätsherabstufungen im 1. Quartal 2012
weit weniger betroffen als der Industriesektor. Für Entlastung sorgten hier vor allem die
Refinanzierungsprogramme der EZB. Doch die Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise dürfte
die Quote wieder ansteigen lassen. Für alle, die deshalb Unternehmensanleihen
aus dem Bereich Banken meiden möchten, bietet ETFlab die Investmentmöglichkeit
in den Markit iBoxx Euro Liquid Non Financials Diversified (WKN: ETFL38), der Finanzwerte ausschließt. Der Index wird vollständig abgebildet. Erträge werden regelmäßig ausgeschüttet.
Anleger, die eine noch breitere Diversifikation bevorzugen, sind mit dem iShares Barclays
Euro Corporate Bond ex Financials (WKN: A0YEEX) gut bedient. Der ETF schließt
ebenso Anleihen von Finanzwerte aus. Im Index sind 738 Unternehmensanleihen vertreten.
Die Indexabbildung ist optimiert. Erträge werden ausgeschüttet.
Dieser Beitrag stammt vom ETF-Fachportal EXtra-Magazin (www.extra-funds.de). Hier können Sie sich für das kostenfreie EXtra-Magazin [Link "registrieren" auf www.extra-funds.de/... nicht mehr verfügbar].
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