Analyse
10:30 Uhr, 20.09.2022

UNITED INTERNET – Börsengang von Ionos rückt wieder in den Fokus

Mit einem ganzen Strauß an Neuigkeiten hat United Internet seit dem Wochenende überrascht. Während die Tochter 1&1 mit einem verzögerten Ausbau der Mobilfunkkapazitäten rechnet, bringt der Mutterkonzern den Börsengang von Ionos wieder ins Laufen.

Erwähnte Instrumente

  • United Internet AG
    ISIN: DE0005089031Kopiert
    Kursstand: 21,620 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • United Internet AG - WKN: 508903 - ISIN: DE0005089031 - Kurs: 21,620 € (XETRA)

Nach einem desaströsen Börsenjahr 2022 könnte 2023 durchaus wieder ein gutes Zeitfenster darstellen, um das hochprofitable Internetgeschäft an die Börse zu bringen. Wir werfen einen Blick auf die Aktie von United Internet.

Bewertung anspruchslos

Klar, die Ansprüche an die Bewertung von Ionos dürften angesichts der sinkenden Börsenkurse nicht mehr so hoch sein wie noch im Jahr 2021. Zum Halbjahr 2022 verfügt Ionos über 8,91 Mio. laufende Kundenverträge. Der Webhoster und E-Business Anbieter ist die Nr. 1 in Deutschland, Spanien, Polen und Österreich und die Nr. 2 in UK und Frankreich. Der Umsatz expandierte im ersten Halbjahr um 18,2 Prozent auf 608 Mio. EUR. Das EBITDA belief sich auf 164,5 Mio. EUR und war in etwa stabil. Insbesondere höhere Marketingaufwendungen drückten auf den Gewinn. Aber auch die steigenden Stromkosten machen sich mittlerweile bemerkbar.

United Internet wiegt aktuell 4 Mrd. EUR an der Börse. Bei ca. 12 x EBITDA wäre Ionos etwa 3,9 Mrd. EUR wert. Warburg Pincus hält 24,9 Prozent der Anteile. Der Wert der Anteile an Ionos wäre für United Internet also schon rund 3 Mrd. EUR wert. Da United Internet aber weniger als 1/3 des Konzern-EBITDA mit Ionos erzielt relativieren sich diese Werte schnell wieder. Etwa 1,7 Mrd. EUR hat United Internet zudem als Nettoverschuldung und der Capex, also die Investitionen in das Mobilfunknetz, nehmen gerade Fahrt auf.

Die Börse hat die Meldung von 1&1, wonach sich der Netzaufbau verzögert, negativ aufgenommen. Es liegt aber zumindest nicht an 1&1, sondern an den Vertragspartnern, denen der Teilemangel zu schaffen macht. Auf den geplanten Start des Netzes hat das keinen Einfluss. Als Netzbetreiber dürfte das Geschäft von 1&1 künftig höher bewertet werden als wenn man nur als Reseller auftritt. Zudem können neue Tarife angeboten werden und 5G ermöglicht den Start zahlreicher Anwendungen im Bereich IoT.

Fazit: Eine „sum of the parts“ Bewertung offenbart bei United Internet sicherlich eine massive Unterbewertung. Der Börsengang von Ionos könnte einer der Trigger sein diese Unterbewertung zu heben. Ein erfolgreicher Netzstart im kommenden Jahr ebenfalls. Das KGV ist mittlerweile einstellig und das Verhältnis Unternehmenswert zu EBITDA liegt bei unter 5. Antizykliker wagen eine Tranche in der Aktie.

Jahr 2021 2022 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 5646,00 5837,00 6035,00
Ergebnis je Aktie in EUR 2,10 2,40 2,42
Gewinnwachstum 14,29 % 0,83 %
KGV 10 9 9
KUV 0,7 0,7 0,7
PEG 0,6 10,7
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
United Internet AG
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Der Autor hält Aktien von United Internet.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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