Analyse
11:30 Uhr, 18.10.2023

UNITED AIRLINES – Israel-Krieg belastet

United Airlines hat zwar die Analystenerwartungen in Q3 übertroffen, aber der Nahostkonflikt wird für ein schwächeres Schlussquartal sorgen. Die Aktie ging nachbörslich in die Knie.

Erwähnte Instrumente

  • United Airlines Holdings Inc. - WKN: A1C6TV - ISIN: US9100471096 - Kurs: 40,120 $ (Nasdaq)

Im Zeitraum von Juli bis September steigerte die US-Fluglinie ihre Kapazitäten um 15,7 %. Der Konzernumsatz konnte um 12,5 %auf 14,48 (VJ 12,88) Mrd. USD zulegen, was knapp über dem Analystenkonsens von 14,43 Mrd. USD lag. Der bereinigte Non-GAAP-Gewinn stieg sogar um 30 % auf 1,21 (VJ 0,93) Mrd. USD, was einem Ergebnis pro Aktie von 3,65 (VJ 2,81) USD entspricht. Damit wurden die Erwartungen von 3,35 USD deutlich übertroffen.

Getragen wurde die positive Entwicklung vor allem von einer starken Nachfrage nach Inlandsflügen in den USA sowie ein Anstieg im Premiumbereich um 20 %. Dadurch konnten die Negativeffekte aus den seit Juli wieder anziehenden Treibstoffpreise überkompensiert werden. Wie United Airlines mitteilte, stiegen die Preise für Kerosin seit Mitte Juli im Schnitt um über 20 %. Für das vierte Quartal wird mit einem Anstieg von rund 11 % gerechnet.

Israel-Flüge gecancelt

Aufgrund des wieder aufgebrochenen Nahostkonflikts hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, alle Flüge nach Israel vorerst zu stoppen. Dazu muss man wissen, dass United Airlines die US-Fluglinie ist, welche die meisten Flüge von den USA nach Tel Aviv anbietet. Diese machen rund 2 % der Gesamtkapazität aus.

Sollte sich die Lage in Israel bis Ende Oktober wieder beruhigen und die Flugtätigkeit ab November wieder aufgenommen werden, rechnet United Airlines mit einem Gewinn pro Aktie im vierten Quartal von 1,80 (VJ 2,46) USD. Bei einem Stopp bis zum Jahresende würde sich das Ergebnis auf 1,50 USD reduzieren. Die Markterwartungen lagen dagegen bislang bei 2,06 USD. Der Umsatz soll im Schlussquartal um 9,0 bis 10,5 % zulegen im Vergleich zum Vorjahreswert von 12,40 Mrd. USD.

Fazit: Im Gegensatz zu den anderen US-Fluggesellschaften leidet United Airlines deutlich stärker unter den kriegerischen Auseinandersetzungen in Nahost. Die Aktie verlor gestern im nachbörslichen Handel knapp 5 %. Trotz der vordergründig günstigen Bewertung drängt sich ein Kauf der Aktie nicht unbedingt auf. Der Einstieg kommt höchstens für sehr risikofreudige, antizyklische Investoren in Frage.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 44,96 53,59 56,86
Ergebnis je Aktie in USD 2,52 10,05 10,21
KGV 16 4 4
Dividende je Aktie in USD 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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