Union Investment zu den Aktienmärkten
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Die internationalen Aktienmärkte verzeichneten im Wochenvergleich zumeist leichte Kursgewinne. Dabei kamen von Unternehmensseite überwiegend unterstützende Impulse, doch ließen durchwachsene Konjunktursignale die Marktteilnehmer zum Wochenausklang wieder etwas vorsichtiger werden. Das Thema SARS ist dagegen wieder in den Hintergrund getreten.
Die US-Aktienmärkte legten im Wochenvergleich etwas zu und ließen sich auch nicht von den Ereignissen in Riad länger verunsichern. Die Terroranschläge in der saudi-arabischen Hauptstadt, bei denen mehrere Amerikaner getötet wurden, führten nur kurzzeitig zu Einbußen an den Börsen. Stattdessen schauten die Anleger lieber auf positive Analystenkommentare und Unternehmensmeldungen. Die Telefongesellschaft SBC Communications profitierte beispielsweise von der Entscheidung des US-Bundesstaates Illinois, wonach der Firma eine kräftige Gebührenerhöhung für die Nutzung ihres Netzwerks erlaubt wird. Positive Quartalszahlen lieferte die Technologiegesellschaft Computer Associates. Zu den Verlierern gehörten hingegen die Papiere des weltgrößten Einzelhandelsunternehmens Wal-Mart. Im abgelaufenen Quartal konnte der Konzern den Gewinn zwar steigern, doch wurden die Umsatzerwartungen verfehlt. Auch der zweitgrößte amerikanische Discount-Einzelhändler Target legte nur schwache Geschäftszahlen vor. Sehr gemischt sind die zahlreichen Konjunkturdaten ausgefallen. So ist der Markt von rückläufigen Verbraucherausgaben im April belastet worden. Zudem hieß es, die gesunkenen Erzeugerpreise würden Deflationsängste schüren. Ebenfalls negativ: Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung sind im April weiter gefallen, während die Lagerbestände im März unerwartet stark zunahmen. Andererseits ließen zwei gestiegene Geschäftsklimaindizes auf eine Belebung der Wirtschaft hoffen. Am Freitag drückten dann jedoch die schwach ausgefallenen Verbraucherpreise erneut auf die Stimmung. An der Nasdaq ging es insgesamt ähnlich zu. Für ein lachendes und ein weinendes Auge sorgten die Quartalszahlen von Dell. Der Computerhersteller traf mit seinem Ergebnis zwar die Markterwartungen, doch fiel der weitere Geschäftsausblick eher zurückhaltend aus. Intuit-Aktien konnten jedoch nach positiven Quartalszahlen kräftig zulegen. Der Anbieter von Finanzsoftware für private Haushalte und kleine Unternehmen hatte seinen Gewinn mehr als verdoppelt und damit auch die Analystenprognosen übertroffen.
Das Geschehen an der Tokioter Börse verlief in den letzten Tagen relativ richtungslos und die Anleger zeigten sich überwiegend in einer abwartenden Haltung. Die Bekanntgabe eines im ersten Quartal dieses Jahres stagnierenden Bruttoinlandsproduktes hatte kaum Einfluss auf den Handelsverlauf. Unzufrieden zeigten sich Investoren jedoch über den Umfang des für den Aktienmarkt geplanten Hilfspakets der Regierung. Unter dem Eindruck der am Wochenende angekündigten Rettungsaktion des Staates für Japans fünftgrößte Bankengruppe Resona notierte der Nikkei-Index am Montag etwas schwächer.
Die europäischen Aktienmärkte beendeten die Woche mit leichten Aufschlägen. Der DAX kämpfte am Freitag erneut mit der 3.000er Marke, notierte aber wegen der verhaltenen US-Konjunkturdaten schließlich wieder darunter. Von Unternehmensseite bot sich ein durchwachsenes Bild. Der Finanzkonzern Allianz vermeldete zum vierten Mal in Folge einen Quartalsverlust. Zwar konnte im Lebensversicherungsgeschäft der operative Gewinn erhöht werden, doch sorgten Abschreibungen auf Kapitalanlagen und Restrukturierungskosten bei der Tochtergesellschaft Advance Bank für ein insgesamt negatives Ergebnis von 520 Mio. Euro. Zugleich schloss der Vorstand bei einer Seitwärtsbewegung der Aktienmärkte weitere Abschreibungen auf Wertpapiere nicht aus. Besser als erwartet waren dagegen die Zahlen der Deutschen Telekom, was nicht nur den Kurs der T-Aktie selbst sondern auch den Kursen anderer europäischen Telefongesellschaften nach oben zog. Sowohl im operativen Geschäft wie auch beim Schuldenabbau konnten hier die Konsensschätzungen der Analysten übertroffen werden. Auf Autotitel wirkte sich der Rückgang der Neuzulassungen in Westeuropa sowie ein schwacher US-Dollar negativ aus. In Deutschland dämpfte von Konjunkturseite zudem der für das erste Quartal veröffentlichte Rückgang beim BIP von 0,2 Prozent die Börsenstimmung. Etwas deutlicher nach oben ging es beim TecDAX. Gute Zahlen gab es u.a. vom Internetdienstleister United Internet, der im ersten Quartal seinen Gewinn um 58 Prozent gesteigert hat. Beeindrucken konnte gleichfalls T-Online. Eine gestiegene Kundenanzahl hatte sich hier entsprechend erfreulich im Geschäftsergebnis niedergeschlagen. Gefragt waren darüber hinaus auch Biotechs.
In dieser Woche setzt sich die Berichtssaison weiter fort. Mit Blick auf die Konjunkturseite erscheinen am heutigen Montag die US-Frühindikatoren für April und am Dienstag kommen die jüngsten Zahlen zum amerikanischen Staatshaushalt. Für Europa erwarten wir am Dienstag neuste Zahlen zur EU- Industrieproduktion und am Donnerstag trifft sich der EZB-Rat zu seiner routinemäßigen Sitzung, um über die weitere Zinspolitik zu beraten. Insgesamt blicken Investoren mit Sorge auf die weitere konjunkturelle Entwicklung und dürften auf etwaige Enttäuschungen aus dieser Richtung recht deutlich reagieren.
Quelle: Union Investment
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