Kommentar
19:02 Uhr, 11.05.2023

Ist die EZB wirklich unabhängig?

Notenbanken sind auf dem Papier unabhängig. Unabhängig ist aber nur eine Notenbank. Die EZB ist es nicht.

Über die politische Abhängigkeit kann man streiten. Das gilt für jede Notenbank. Die meisten sind von der Politik unabhängig, zumindest in der Theorie. Das macht viel Sinn. Können Regierungen die Geldpolitik bestimmen, kommt dabei selten etwas Gutes heraus. Diese Unabhängigkeit haben Notenbanken in den vergangenen Jahren selbst untergraben. In jeder Krise seit 2008 gab es einen Bailout von Staaten durch die Notenbank. Dadurch steigt die Erwartungshaltung, dass dies auch zukünftig so sein wird. Gibt es in der nächsten Krise keinen Bailout, dürfte dies für große Panik sorgen. Allein die Andeutung, dass es keine Bailouts mehr gibt, wäre fatal. Notenbanken sind dadurch erpressbar geworden. Das haben sie sich selbst zuzuschreiben. Für die meisten Notenbanken gibt es allerdings noch eine andere Abhängigkeit, die weiter zurückgeht als die Bailout-Politik.

Jetzt weiterlesen mit stock3 Plus

Mit Code STARTPLUS 1. Monat gratis!
1. Monat für
0,00 € 11,99 €

Deine Vorteile:

  • Freier Zugriff auf alle Artikel – auch mobil mit der stock3 App
  • Exklusive Trading-Setups & Investmentideen
  • Monatlich kündbar
Jetzt gratis testen
Nach kostenlosem Testmonat 11,99 € mtl. inkl. MwSt., jederzeit kündbar

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten