Umsteuern bei erneuerbaren Energien - Kartellamt fordert mehr Wettbewerb
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Kartellamtspräsident Andreas Mundt fordert mehr Wettbewerb bei der Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien. Die unbegrenzte Einspeisung von EEG-Strom zu festen Vergütungssätzen habe mit Marktwirtschaft nichts mehr zu tun, sagte er im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). "Es müssen allmählich die ersten Weichen gestellt werden, um diese Planwirtschaft in Marktwirtschaft zu überführen". Als einen ersten Schritt regte er an, die Einspeisevergütung an den schwankenden Börsenpreis zu koppeln.
Die Vergütung vollständig vom Marktgeschehen abzuschirmen, führe zu "skurrilen Ergebnissen", etwa den mitunter auftretenden negativen Strompreisen. Zudem rücke die Belastungsgrenze für Verbraucher und Unternehmen näher. Die hohen Ökostrom-Kosten von voraussichtlich 9 Milliarden Euro in diesem und von bis zu 15 Milliarden Euro im nächsten Jahr für einen vergleichsweise geringen Anteil an der Stromproduktion sind für Mundt der Beleg dafür, dass die EEG-Umlage in ihrer heutigen Form keine optimalen Ergebnisse liefert. Wettbewerb im Fördersystem könne dessen Wirksamkeit verbessern und die Kostensteigerungen begrenzen, erklärt er gegenüber der FAZ.
Aufmerksam verfolge das Kartellamt, dass die vier großen Energieversorger RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW versuchen, ihre Position nun auch auf dem Markt für erneuerbare Energien in großen Schritten auszubauen. Die vier Konzerne produzieren etwa 80 Prozent des deutschen Stroms und dominieren auch den Stromgroßhandel, so Mundt. Noch sei der Marktanteil der großen Betreiber in diesem Segment nicht besorgniserregend hoch. Aber wenn die großen Windkraftprojekte offshore anlaufen, könne sich das schnell ändern. "Da werden wir sehr genau hinschauen müssen", meinte Mundt.
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