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23:49 Uhr, 18.03.2004

Umfragen bestätigen Wendepunkt

EXTERNE QUELLE:

Die in dieser Woche veröffentlichten Daten zeigen einen Rückgang des globalen PMI-Index (Einkaufsmanager-Index) im Februar. In den USA gab der ISM-Index für das produzierende Gewerbe auf hohem Niveau etwas nach; es ergaben sich jedoch kaum Veränderungen bei den Wachstumsaussichten für die erste Jahreshälfte 2004. Eine ähnliche Situation herrscht in Großbritannien; dort kam der Index von seinem höchsten Stand seit 1999 zurück. In der Eurozone gingen jedoch die unbereinigten Zahlen von einem gemäßigten Niveau aus. Obwohl sich beim Index keine Veränderungen ergaben, zeichnet sich ab, dass die zunehmende Stärke des Euro die ohnehin nur bescheidene Erholung beeinträchtigt.

In den USA fiel der unbereinigte Index für das produzierende Gewerbe auf 61,4 zurück und liegt nun auf seinem Sechsmonatsdurchschnitt. Dieses Niveau entspricht einem BIP-Wachstum von etwa 5,5% p.a. Davon abgesehen blieb der Index für den Dienstleistungssektor trotz eines kräftigen Rückschlags über dem Wert von 60. Trotz der Abschwächung deuten die Einzeldaten darauf hin, dass diese Entwicklung insgesamt erfreulich ausgefallen ist. Die Auftragseingangskomponenten beider Umfragen hielten ihr hohes Niveau, daher dürfte die solide Performance anhalten.

Allerdings gab es nach dieser Veröffentlichung einige Bedenken. In den USA deuten alle Inflationsindikatoren im produzierenden Gewerbe nach oben. Die Preiskomponente sprang über die Marke von 80 Punkten; die Elemente "Auftragsrückstände" und "Zulieferer-Auslieferungen" legten im Februar zu. Noch wichtiger ist die Tatsache, dass die von den Herstellern bezahlten Preise den jüngsten Anstieg der Rohstoffpreise widerspiegeln. In letzter Zeit konnten die gestiegenen Input-Kosten durch den kräftigen Produktivitätszuwachs mehr als ausgeglichen werden; die Kerninflation ist nun so niedrig wie seit den 60-er Jahren nicht mehr. Allerdings florierte die Produktivität zu Lasten der ständig sinkenden Lohnstückkosten. Sobald sich die Stärke des Beschäftigungsindex in den offiziellen Beschäftigungszahlen fortsetzt, müssen die Preise erhöht werden, um die Gewinnmargen zu halten. In der Eurozone verharrte der ISM-Index für das produzierende Gewerbe bei 52,5. Der Dienstleistungsindex gab etwas nach, blieb jedoch weit über der Schwelle von 50, die eine Expansion signalisiert. Im Oktober meinten wir, dass die deutschen Exporteure am besten positioniert seien, um einen steigenden Euro zu verkraften, da sie die Lohnstückkosten am stärksten gesenkt hätten. Dies wird durch die jüngste Umfrage tatsächlich bestätigt; im Februar stieg der Index in Deutschland leicht an.

Die Umfragen dieser Woche bestätigten unsere Ansicht, dass die globalen Aktivitäten auf ihren Höhepunkt zusteuern. Bislang wirkte sich dies in den USA nicht wesentlich aus. In den USA lag das Wachstum der beiden letzten Quartale über dem Trendwachstum, und laut dieser Umfrage dürfte dies in der ersten Jahreshälfte anhalten. Allerdings zeigte der letzte Arbeitsmarktbericht, dass die US-Wirtschaft im Februar nur bescheidene 21.000 neue Stellen geschaffen hatte. Die Divergenz zwischen der Umfrage, deren Beschäftigungsindex hochgeschnellt ist, und den offiziellen Daten ist nun größer als je zuvor. Solange diese Lücke in den nächsten Monaten nicht durch eine Periode mit steigenden Beschäftigungszahlen allmählich geschlossen wird, dominieren die Fragen zur Nachhaltigkeit der Erholung.

Vor allem die Beschäftigungszahlen bereiten in der Eurozone die größten Sorgen, da hier die Erholung erst noch in Schwung kommen muss. Die jüngsten Beschäftigungszahlen ergeben, dass sowohl in Deutschland, als auch in Frankreich die Arbeitslosigkeit weiter zugenommen hat. Dies spricht nicht gerade für eine Erholung des Konsums. Mit dieser jüngsten Umfrage gerät nur die ohnehin bescheidene Konsensschätzung für das Wachstum 2004 noch mehr unter Druck.

Autor: Schroders
Quelle: Fonds-Reporter

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