Kommentar
14:31 Uhr, 14.08.2019

Ultimatives Crash-Signal: Zinsstrukturkurve invertiert!

Nachdem zuvor bereits andere Laufzeitbereiche der Zinsstrukturkurve invertierten, ist jetzt auch die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe unter die der zweijährigen gesunken. Damit sind die Tage des Aktienmarktes wohl gezählt – allerdings noch nicht sofort.

Alarmstufe rot am US-Aktienmarkt! Am Mittwoch ist zum ersten Mal seit 2007 die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe zeitweise wieder unter die Rendite der zweijährigen gesunken. Damit liefert die sogenannte Zinsstrukturkurve ein Warnsignal aller erster Güte für die US-Konjunktur und den US-Aktienmarkt.

Zuvor war die Zinsstrukturkurve bereits in anderen Laufzeitbereichen invertiert. So war im März die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe erstmals unter die der US-Staatsanleihe mit einer Laufzeit von drei Monaten gesunken. Auch aktuell notiert dieser Renditespread deutlich im Minus, wie die folgende Grafik zeigt.

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Seit dem Jahr 1978 kam es nach einer Auswertung von Credit Suisse zu insgesamt fünf Inversionen der Zinsstrukturkurve zwischen zehnjährigen und zweijährigen US-Staatsanleihen. In allen fünf Fällen fiel die US-Wirtschaft nach durchschnittlich 22 Monaten in eine Rezession. Seit dem Zweiten Weltkrieg sagte die Inversion der Zinsstrukturkurve in fünf von sieben Fällen eine Rezession korrekt voraus, wie eine andere Untersuchung ergeben hat.

Der US-Aktienmarkt stieg allerdings nach Inversionen der Zinsstrukturkurve meist zunächst noch weiter. So notierte der S&P 500 in der Auswertung von Credit Suisse seit dem Jahr 1978 ein Jahr nach der Inversion im Schnitt 12 Prozent im Plus. Erst rund 18 Monate nach einer Inversion fiel der S&P 500 ins Minus, oft auch sehr drastisch.

"Die Tage des US-Aktienmarktes sind gezählt, nachdem die Zinsstrukturkurve invertiert", schrieb Stephen Suttmeier, Analyste bei Bank of America, in einem Research-Report. "Nach einem anfänglichen Rückgang nach der Inversion kann der S&P500 jedoch [meist] deutlich zulegen, vor einem größeren Drawdown im Zusammenhang mit der US-Rezession."

Vor der Finanzkrise 2008 rutschte der Renditespread zwischen der zehnjährigen und zweijährigen US-Staatsanleihe zum ersten Mal im Dezember 2005 in den negativen Bereich. Das Hoch im S&P 500 wurde im Oktober 2007 erreicht, also fast zwei Jahre später. Auch vor dem Platzen der Internetblase signalisierte die Inversion der Zinsstrukturkurve das drohende Unheil mit einem deutlichen zeitlichen Vorlauf.

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Bitte beachten Sie, dass in der obigen Grafik der heutige Datenpunkt mit einem aktuell negativen Renditespread noch nicht enthalten ist.

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  • Dragoslav
    Dragoslav

    Wo ist Bulli eigentlich? Kauft er wieder die Dips, der Fuchs?

    22:04 Uhr, 14.08.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Joe.
    Joe.

    Danke für die Unterhaltung und gute Trades wünsche ich euch

    21:42 Uhr, 14.08.2019
  • Joe.
    Joe.

    Sieht nicht gut aus für morgen im Dax

    21:39 Uhr, 14.08.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Joe.
    Joe.

    We too often forget that not only is there "a soul of goodness in things evil," but very generally also, a soul of truth in things erroneous.

    21:33 Uhr, 14.08.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Joe.
    Joe.
    21:27 Uhr, 14.08.2019
    2 Antworten anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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