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18:30 Uhr, 06.08.2008

Übernahmefantasie bei Daimler lockt strategische Investoren an

Dass die Autobauer in Zeiten eines hohen Euros, stark gestiegener Ölpreise und einer sich abkühlenden Konjunktur nicht gerade auf der wirtschaftlichen Sonnenseite stehen, war allgemein bekannt. Dass aber die deutschen Premium-Schmieden BMW und Daimler kürzlich gleich mit Gewinnwarnungen an die Aktionäre herantreten würden, war für Viele ein Schock und trieb die Kurse nach deren Bekanntwerden intraday gleich einmal zweistellig in den Keller.

Doch was immer billiger wird, wie die Daimleraktie, die auf Jahresbasis schon wieder mehr als die Hälfte ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt hat, weckt bei so Manchem durchaus wieder Begehrlichkeiten, handelt es sich bei der Marke Mercedes ja nicht gerade um irgendjemanden. Und ganz so schlecht scheint es dem Autobauer ja auch nicht zu gehen, vermeldet man doch heute für den Monat Juli mit über 105.000 Einheiten wieder einen Absatzanstieg von 1,4 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.

So war es wohl nur eine Frage der Zeit, wann auch hier die Übernahmefantasie wieder ins Kraut schießen würde. So geschehen am gestrigen Dienstag nach einer Meldung in der „Süddeutschen Zeitung“, wonach der schwedische Hedgefonds Cevian Capital aktuell Daimler-Aktienpakete erwerben würde. Die Nachricht wollte zwar von beiden Betroffenen nicht bestätigt werden, jedoch wappne man sich einem aktuellen Pressebericht zufolge auf Daimlerseite bereits mit Hilfe der Deutschen Bank gegen den feindlichen Einstieg von Großinvestoren. Schließlich befinden sich derzeit über 90 Prozent der Aktien noch im Streubesitz und nur das Emirat Kuwait sei mit einem Anteil von 7,6 Prozent bisher größter Einzelaktionär.

Den Analysten scheint jedenfalls die aktuelle Bewertung des Auto-Papiers mit einem KGV um die 7 und nur knapp über dem Buchwert von 36,21 Euro schon wieder zu gefallen. Kaum verwunderlich, dass auch die Börse nach den gestrigen Gerüchten im starken Marktumfeld um fast fünf Prozent zulegte und auch heute mit drei Prozent zu den Outperformern im DAX gehört. Das zeigt sich auch an der Derivatehandelsplattform Scoach bei dem ein bis September nächsten Jahres laufendes Deep-Discount-Zertifikat auf die Daimleraktie mit der WKN CG0VBM bereits den ganzen Nachmittag über die Umsatzspitzenposition hält. Der Cap liegt mit 24 Euro immerhin 40 Prozent unter dem aktuellen Underlyingkurs, was darauf hindeutet, dass der Wert bereits wieder von größeren Investoren über das Vehikel Zertifikat als Festgeldersatz geordert wird, wie übrigens auch die heute ebenfalls rege gehandelte Siemensaktie.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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