Übernahmefantasie bei Daimler lockt strategische Investoren an
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Dass die Autobauer in Zeiten eines hohen Euros, stark gestiegener Ölpreise und einer sich abkühlenden Konjunktur nicht gerade auf der wirtschaftlichen Sonnenseite stehen, war allgemein bekannt. Dass aber die deutschen Premium-Schmieden BMW und Daimler kürzlich gleich mit Gewinnwarnungen an die Aktionäre herantreten würden, war für Viele ein Schock und trieb die Kurse nach deren Bekanntwerden intraday gleich einmal zweistellig in den Keller.
Doch was immer billiger wird, wie die Daimleraktie, die auf Jahresbasis schon wieder mehr als die Hälfte ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt hat, weckt bei so Manchem durchaus wieder Begehrlichkeiten, handelt es sich bei der Marke Mercedes ja nicht gerade um irgendjemanden. Und ganz so schlecht scheint es dem Autobauer ja auch nicht zu gehen, vermeldet man doch heute für den Monat Juli mit über 105.000 Einheiten wieder einen Absatzanstieg von 1,4 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.
So war es wohl nur eine Frage der Zeit, wann auch hier die Übernahmefantasie wieder ins Kraut schießen würde. So geschehen am gestrigen Dienstag nach einer Meldung in der „Süddeutschen Zeitung“, wonach der schwedische Hedgefonds Cevian Capital aktuell Daimler-Aktienpakete erwerben würde. Die Nachricht wollte zwar von beiden Betroffenen nicht bestätigt werden, jedoch wappne man sich einem aktuellen Pressebericht zufolge auf Daimlerseite bereits mit Hilfe der Deutschen Bank gegen den feindlichen Einstieg von Großinvestoren. Schließlich befinden sich derzeit über 90 Prozent der Aktien noch im Streubesitz und nur das Emirat Kuwait sei mit einem Anteil von 7,6 Prozent bisher größter Einzelaktionär.
Den Analysten scheint jedenfalls die aktuelle Bewertung des Auto-Papiers mit einem KGV um die 7 und nur knapp über dem Buchwert von 36,21 Euro schon wieder zu gefallen. Kaum verwunderlich, dass auch die Börse nach den gestrigen Gerüchten im starken Marktumfeld um fast fünf Prozent zulegte und auch heute mit drei Prozent zu den Outperformern im DAX gehört. Das zeigt sich auch an der Derivatehandelsplattform Scoach bei dem ein bis September nächsten Jahres laufendes Deep-Discount-Zertifikat auf die Daimleraktie mit der WKN CG0VBM bereits den ganzen Nachmittag über die Umsatzspitzenposition hält. Der Cap liegt mit 24 Euro immerhin 40 Prozent unter dem aktuellen Underlyingkurs, was darauf hindeutet, dass der Wert bereits wieder von größeren Investoren über das Vehikel Zertifikat als Festgeldersatz geordert wird, wie übrigens auch die heute ebenfalls rege gehandelte Siemensaktie.
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