Überblick: EZB-Leitzinsentscheid und Pressekonferenz
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Die EZB hat den Leitzins für die Eurozone bei ihrem heutigen Zinsentscheid wie erwartet bei 0,5% belassen. Der Leitzins war erst im Mai auf das neue Rekordtief gesenkt worden. Auch die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität bleiben weiter unverändert bei 1,00% bzw. 0,00%.
Die Inflationserwartungen seien fest verankert, sagte EZB-Präsident Mario Draghi auf der anschließenden Pressekonferenz. Der Preisdruck bleibe niedrig. Allerdings hätten sich die jüngsten Frühindikatoren leicht verbessert. Die EZB rechnet weiter mit einer schleppenden Konjunkturerholung im späteren Jahresverlauf. Die Geldpolitik solle so lange wie erforderlich locker bleiben, betonte Draghi und wiederholte damit frühere Aussagen. Die EZB revidierte ihre Wachstums- und Inflationserwartungen leicht und rechnet für 2013 nun mit einem BIP-Rückgang von 0,6% (bisher Rückgang um 0,5%). Für 2014 wird nun ein Wachstum von 1,1% erwartet (bisher: 1,0%).
Ein Programm zur Ankurbelung der Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen dürfte nicht in der nächsten Zeit beschlossen werden. Die EZB denkt darüber nach, durch die Wiederbelebung des Marktes für forderungsbesicherte Wertpapiere (ABS-Markt) die Kreditvergabe anzukurbeln. Dies sei aber nichts, was kurzfristig umgesetzt werden könnte, sagte Draghi. Man habe aber darüber diskutiert, ebenso wie über neue langfristige Refinanzierungsoperationen für die Banken (LTROs), negative Einlagenzinsen und eine Lockerung der Sicherheiten für Zentralbankgeld. Man sei technisch auf die Möglichkeit negativer Einlagezinsen vorbereitet, ein solcher Schritt könne aber auch negative Folgen haben, sagte Draghi.
Fazit: Da sich nach Einschätzung der EZB die Frühindikatoren zuletzt etwas verbessert haben, dürfte die Wahrscheinlichkeit weiterer Stimulierungsmaßnahmen etwas abgenommen haben. Auch die Aussage, dass ein Programm zur Stützung der Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen nicht kurzfristig umgesetzt werden könne, dürfte vom Markt negativ aufgenommen werden. Dies setzt die Aktienmärkte aktuell leicht unter Druck und stützt EUR/USD.
Die einleitenden Erklärungen von Mario Draghi (auf englisch) können Sie hier nachlesen.
Oliver Baron
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.