ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Auftragsbestand der deutschen Industrie im September gestiegen
Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im September gestiegen. Verglichen mit dem Vormonat erhöhte er sich um 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 2,6 Prozent niedriger. Die offenen Aufträge aus dem Inland stiegen im September gegenüber August um 1,5 Prozent, der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland um 1,4 Prozent. Zum Anstieg des Auftragsbestands im September trug insbesondere die Entwicklung im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge) bei.
Lagarde: Europas Finanzsystem nicht technologiefreundlich
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat auf den Rückstand der Euroraum-Volkswirtschaft bei der Produktivitätsentwicklung hingewiesen. "Ein Hauptgrund für den Rückstand liegt in unseren Innovations- und Finanzierungsökosystemen, die nicht für die Entwicklung neuer, fortschrittlicher Technologien geeignet sind", sagte Lagarde laut veröffentlichtem Redetext in Paris. Dies liege weder an mangelndem Talent oder Ideenmangel, noch an fehlenden Ersparnissen zur Investition in diese Ideen. "Die Schwierigkeit resultiert aus dem Mangel an Skaleneffekten in unserem digitalen Binnenmarkt und dem Mangel an Kapitalmärkten, um Ersparnisse an Unternehmer zu leiten", sagte sie.
Australiens Zentralbank machen Inflationsrisiken weiter Sorgen
Die australische Notenbank macht sich weiter Sorgen um das Risiko einer steigenden Inflation. "In Anbetracht des bereits langen Zeitraums, in dem die Inflation über dem Zielwert von 2 bis 3 Prozent lag, wird das Board nur eine minimale Toleranz für eine längere Periode hoher Inflation aufbringen, selbst wenn dies aufgrund von Faktoren geschah, die die Angebotskapazität der Wirtschaft einschränkten", heißt es im Protokoll der Sitzung vom 4. und 5. November. Die Reserve Bank of Australia (RBA) beließ den offiziellen Cashsatz auf der Sitzung bei 4,35 Prozent. Die letzte geldpolitische Änderung liegt damit jetzt ein ganzes Jahr zurück.
China könnte bei US-Zöllen auf bewährte Strategien zurückgreifen
Nach Einschätzung von Homin Lee von Lombard Odier könnte Chinas Reaktion auf US-Zölle der Vorgehensweise im Zeitraum 2018-2019 ähneln. Wahrscheinlich würden fiskalische Anreize für Exporteure eingesetzt, um die Auswirkungen abzufedern, so Lee. Ein weiterer Ansatzpunkt sei die Schwächung des chinesischen Yuan. "Je schwächer die Währung, desto größer die Chance, zumindest den Marktanteil zu halten oder Marktanteilsverluste einzudämmen." Peking habe dies bereits beim letzten Mal getan; es sei ein recht effektives Instrument.
China dürfte bei Stimuli vorsichtig bleiben
China könnte nach Einschätzung von Homin Lee von Lombard Odier möglicherweise in der Lage sein, die meisten Schocks durch Handelsbeschränkungen der USA abzufedern, aber das sei eine ziemlich aggressive Annahme. Er sieht Spielraum für Stimuli, um den Konsum zu stützen und die wahrscheinlich höheren Zölle auszugleichen. "Das könnte ausreichen, um ihnen zu helfen, beispielsweise ein Wachstum von 4,5 Prozent zu verteidigen, aber wenn wir den gesamten politischen Rahmen betrachten, gibt es viele Einschränkungen."
Scholz fällt in Wählergunst auf den letzten Platz
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist einer Umfrage bei den Wählern zufolge so unbeliebt wie nie zuvor. Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf das repräsentative Politikerranking des Instituts Insa berichtete, fällt Scholz in der wöchentlichen Abfrage von Platz 19 auf Platz 20. Das sei sein bisher schlechtester Wert und der letzte Platz im Ranking. Scholz sei damit auch unbeliebter als die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel (Platz 15) und Tino Chrupalla (Platz 18). Unverändert auf dem ersten Platz rangiert Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Dagegen legt die SPD laut den Angaben in der Wählergunst leicht zu.
FDP will Taurus-Antrag in Bundestag einbringen
Die FDP-Bundestagsfraktion will Lieferungen des Raketensystems Taurus an die Ukraine per Bundestagsentscheidung durchsetzen. Wie die Bild-Zeitung schrieb, will die FDP-Fraktion Anfang Dezember einen entsprechenden Antrag im Bundestag einbringen. "Angesichts der US-Freigabe für ATACMS brauchen wir auch im Bundestag eine Debatte um die Lieferung für Taurus. Wir stimmen dazu einen eigenen Antrag ab", sagte der FDP-Verteidigungsexperte und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber, der Zeitung.
Ostsee-Glasfaserkabel zwischen Finnland und Deutschland ausgefallen
Ein fast 1.200 Kilometer langes Glasfaserkabel zur Datenübertragung in der Ostsee zwischen Finnland und Deutschland ist am Montag ausgefallen. Das teilte die Betreiberfirma Cinia laut Medienberichten am Montag mit. Die Ursache sei unklar. Cinia-Chef Ari-Jussi Knaapila sagte laut der Nachrichtenagentur Reuters auf einer Pressekonferenz, das Kabel sei möglicherweise durch Fremdeinwirkung durchtrennt worden. Darauf deute der plötzliche Ausfall in der vergangenen Nacht hin. Die physische Untersuchung stehe aber noch aus.
Ifo-Institut: US-Wirtschaftsexperten extrem pessimistisch
Laut einer aktuellen weltweiten Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung unter Wirtschaftsexperten befürchten insbesondere die Befragten aus den USA eine Zunahme politischer Instabilität und eine Verschlechterung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. "Die US-amerikanischen Wirtschaftsexperten sind bereits seit einem Jahr sehr pessimistisch. Ihre Sorge ist deutlich stärker als bei Experten aus anderen Ländern, dass ihr Heimatland politisch instabiler wird", sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz Okt Handelsbilanz Überschuss 5,974 Mrd CHF
Schweiz Okt Exporte 24,389 Mrd CHF
Schweiz Okt Importe 18,415 Mrd CHF
DJG/DJN/apo
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