ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Auftragseingang sinkt im August unerwartet deutlich
Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im August nach zwei monatlichen Zuwächsen in Folge unerwartet deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 5,8 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 3,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im Juli um 4,6 Prozent darüber gelegen hatten. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang um nur 2,0 Prozent prognostiziert.
Commerzbank: Deutsche Wirtschaft erholt sich erst 2025
Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen rechnet nach dem unerwartet starken Rückgang der deutschen Auftragseingänge im August damit, dass die Wirtschaft vorerst schwach bleiben wird. "Mit einer Belebung ist erst im kommenden Jahr zu rechnen, und auch diese dürfte sehr verhalten ausfallen", schreibt er in einem Kommentar. Zwar werde das Minus durch eine Aufwärtsrevision des Vormonatswerts relativiert und zudem dadurch, dass es in den Sommerferien immer wieder kräftige Ausschläge gebe und dass ein Teil des Minus auf eine geringere Zahl an Großaufträgen zurückzuführen sei.
Deutscher Industrieumsatz steigt im August kräftig
Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im August kräftig gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 3,2 Prozent. Der für Juli vorläufig gemeldete monatliche Rückgang um 2,3 Prozent wurde auf 2,5 Prozent revidiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Umsatz im August kalenderbereinigt um 3,1 Prozent niedriger.
Deutsche Autoindustrie verbucht Umsatzrückgang im ersten Halbjahr
Die Autoindustrie in Deutschland (ohne Zulieferindustrie) hat im ersten Halbjahr 2024 rund 269,5 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Das waren 4,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Damals verbuchte die Branche mit 282,6 Milliarden Euro nominal einen Rekordumsatz - auch wegen gestiegener Preise. Trotz des Rückgangs im ersten Halbjahr blieb die Autoindustrie mit einem Viertel (25,2 Prozent) am gesamten Umsatz der Industrie in Deutschland die umsatzstärkste Branche.
Ifo-Institut: Geschäftsklima im Einzelhandel trübt sich ein
Der deutsche Einzelhandel blickt pessimistischer in die Zukunft. Das ist das Ergebnis des Ifo-Geschäftsklimaindexes im September für die Branche. Der Indikator sank auf minus 25,6 Punkte von minus 23,1 im August. Die Einzelhändler beurteilten laut einer Umfrage ihre aktuelle Lage geringfügig schlechter und sind für die nächsten Monate pessimistischer geworden. "Verbraucherinnen und Verbraucher sind verunsichert, was das wirtschaftspolitische Umfeld angeht. Das lässt für das restliche Jahr 2024 keine dynamische Entwicklung bei den privaten Konsumausgaben mehr erwarten", sagte Ifo-Experte Patrick Höppner.
Japans Regierung will bei Yen-Schwankungen Folgen für Wirtschaft im Blick behalten
Die japanische Regierung will ihre Reaktionen auf Kursschwankungen des Yen vor allem darauf stützen, wie die Währungsbewegungen das Leben der Menschen und die wirtschaftliche Aktivität beeinflussen. Das sagte der neue Finanzminister Katsunobu Kato. "Wir müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen und dabei die Auswirkungen [der Währungsbewegungen] auf das Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten der Menschen genau beobachten, anstatt auf den Devisenmarkt selbst zu reagieren", sagte Kato in einem Interview mit Dow Jones Newswires und anderen Medien am Montag.
China Devisenreserven wachsen im September unerwartet deutlich
Chinas Devisenreserven sind im September stärker als erwartet gestiegen. Das Land verzeichnete damit den dritten monatlichen Anstieg in Folge, wie aus Daten der People's Bank of China hervorgeht. Die Reserven wuchsen bis Ende September um 28,15 Milliarden auf 3,316 Billionen US-Dollar und übertrafen damit die Schätzungen von Ökonomen, die nach einer Umfrage des Wall Street Journal im Schnitt mit 3,304 Billionen Dollar gerechnet hatten.
Trumps Pläne würden Defizit stärker erhöhen als jene von Harris - Studie
Donald Trumps überschwängliche Steuersenkungsversprechen würden das US-Haushaltsdefizit laut einer Studie doppelt so stark erhöhen wie die Pläne seiner Konkurrentin Kamala Harris. Die geplante Kombination aus Steuersenkungen, Zollerhöhungen, Militärausgaben und Massenabschiebungen würde das Haushaltsdefizit in den nächsten zehn Jahren um schätzungsweise 7,5 Billionen Dollar erhöhen, so das Committee for a Responsible Federal Budget (CRFB), eine überparteiliche Gruppe, die sich für niedrigere Defizite einsetzt. Die Pläne von Vizepräsidentin Harris - sozialpolitische Ausgaben, Steuersenkungen für die Mittelklasse und Steuererhöhungen für Unternehmen und Haushalte mit hohem Einkommen - würden das Defizit um 3,5 Billionen Dollar erhöhen.
DJG/DJN/apo
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