MÄRKTE EUROPA/Leichter - US-Zinssenkungshoffnungen sinken
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FRANKFURT (Dow Jones) - Von etwas zunehmendem Abgabedruck berichten Händler nach dem Börsenstart am Montag in Europa. Entgegen der vorbörslichen Erwartung geben die Kurse etwas nach, auch wenn Erleichterung darüber herrscht, dass es zum Jahrestag des palästinensischen Angriff Israels zu keiner Eskalation im Nahen Osten gekommen ist. Allerdings berichten Teilnehmer von einer nun negativeren Interpretation des US-Arbeitsmarktberichts vom Freitag, auf den die US-Renditen deutlich gestiegen waren. Der DAX gibt um 0,4 Prozent auf 19.049 Punkte, der Euro-Stoxx-50 büßt 0,2 Prozent ein.
Die positive Interpretation der US-Jobdaten hatte bereits am Freitag bei einigen Marktakteuren für Fragen gesorgt. "Wochenlang wollen wir schwache US-Daten sehen, weil damit die Zinssenkungshoffnungen befeuert werden - und plötzlich sollen starke Daten gut sein", so ein Händler. Ein anderer verweist aber auf den hohen Anteil von Regierungs-Jobs, die nach der Wahl wieder wegfielen. Daher seien die Daten möglicherweise doch nicht so gut.
So oder so hat sich die Erwartung einer weiteren großen US-Zinssenkung um 50 Basispunkte nach den Daten in Luft aufgelöst. Nunmehr werden nur noch 25 Basispunkte erwartet. Am US-Anleihemarkt waren entsprechend die Renditen nach oben geschossen - im Zehnjahresbereich bis knapp an die 4-Prozent-Marke. Im Sog ging es auch mit den Marktzinsen in der EU nach oben und aktuell setzt sich dies fort.
Sollten auch am Donnerstag die US-Verbraucherpreise für September höher ausfallen, werde es sogar schwer, überhaupt noch US-Zinssenkungen zu begründen, warnt ein Händler.
Weiter schlecht sieht es für die deutsche Industrie aus: Die Auftragseingänge sanken im August mit 5,8 Prozent gegenüber dem Vormonat - deutlich stärker als erwartet. "Das ist nur gut für Zinssenkungshoffnungen in der EU, aber die Konsens-Gewinnerwartungen für deutsche Unternehmen dürften sinken", kommentiert ein Händler. Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank, betont, dass es sogar ohne die schwankungsanfälligen Großaufträge um 3,4 Prozent tiefer gegangen ist: "Das Leiden der Industrie wird anhalten", sagt Gitzel.
Immobilienaktien am Ende bei den Branchenindizes
Aktien aus dem Einzelhandel liegen vor den Einzelhandelsumsätzen aus der Eurozone relativ stabil im Markt, ihr Stoxx-Subindex gibt nur minimal nach. Laut dem Ifo-Institut hat sich das Geschäftsklima in der Branche im August nochmals verschlechtert.
Verkauft werden Aktien zinsempfindlicher Brachen, allen voran Immobilientitel. Ihr Stoxx-Subindex liegt mit minus 1,1 Prozent am Ende. Vonovia verlieren beispielsweise 1,8, Aroundtown und LEG Immobilien je rund 2 Prozent und in Paris Unibail-Rodamco 1,3 Prozent ab.
Gut halten sich Bankaktien (+0,2%). Banken gelten als Profiteure eines erhöhten Zinsniveaus, weil dies günstig ist für die Margen im Kreditgeschft. Im DAX liegen Commerzbank mit einem Plus von 1,6 Prozent ganz vorne, Deutsche Bank verteuern sich um 0,6 Prozent. Die neue Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hat bei einer Übernahme durch die italienische Uncredit vor großen Risiken gewarnt, wie einem schlechteren Rating und Kundenverlust.
Zu den DAX-Gewinnern gehören Heidelberg Materials mit einem Plus von 0,7 Prozent nach einem Pressebericht über einen eventuellen Verkauf des indischen Zementgeschäfts. Im Gespräch sollen rund 1,2 Milliarden Dollar sein.
In Paris geht es für die Aktie des Computerspieleherstellers Ubisoft leicht nach unten. Sie war am Freitag um rund 30 Prozent nach oben geschossen. Der chinesische Internetriese Tencent und die Familie Guillemot, die Ubisoft Entertainment gegründet hat, sollen eine mögliche Privatisierung des Unternehmens erwägen, wie Bloomberg berichtete.
Jenoptik machen einen Satz um fast 5 Prozent nach oben. Die Analysten der Deutschen Bank haben die Aktie nun zum Kauf empfohlen.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.943,21 -0,2% -11,73 +9,3% Stoxx-50 4.431,01 -0,0% -1,31 +8,3% DAX 19.048,79 -0,4% -72,14 +13,7% MDAX 26.763,35 -0,3% -86,66 -1,4% TecDAX 3.342,35 -0,0% -1,00 +0,2% SDAX 14.070,54 -0,5% -64,28 +0,8% FTSE 8.267,80 -0,2% -12,83 +7,1% CAC 7.523,98 -0,2% -17,38 -0,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,24 +0,03 -0,33 US-Zehnjahresrendite 3,99 +0,04 +0,11 DEVISEN zuletzt +/- % FR, 8:02 Do, 17:05 % YTD EUR/USD 1,0969 +0,0% 1,1031 1,1016 -0,7% EUR/JPY 162,56 -0,4% 161,15 161,57 +4,5% EUR/CHF 0,9409 -0,2% 0,9385 0,9397 +1,4% EUR/GBP 0,8364 +0,0% 0,8399 0,8406 -3,6% USD/JPY 148,18 -0,4% 146,10 146,63 +5,2% GBP/USD 1,3115 -0,0% 1,3134 1,3105 +3,1% USD/CNH (Offshore) 7,0690 -0,4% 7,0594 7,0493 -0,8% Bitcoin BTC/USD 63.530,25 +2,0% 61.175,95 60.144,30 +45,9% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,10 74,38 +1,0% +0,72 +6,3% Brent/ICE 78,84 78,05 +1,0% +0,79 +5,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 40,465 40,75 -0,7% -0,28 +10,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.651,33 2.653,79 -0,1% -2,46 +28,6% Silber (Spot) 31,99 32,20 -0,7% -0,21 +34,5% Platin (Spot) 981,75 991,72 -1,0% -9,98 -1,0% Kupfer-Future 4,56 4,57 -0,3% -0,01 +15,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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