Bericht über möglichen Stopp des Grünstahlprojekts drückt Thyssen-Kurs
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Aktie von Thyssenkrupp notiert zu Wochenbeginn deutlich im Minus. Laut einem Bericht des Handelsblatts überprüft der Ruhrkonzern bei seiner Stahltochter das Projekt mit dem Bau der Direktreduktionsanlage, mit der die Stahlerzeugung dekarbonisiert werden soll. Eines von vier Szenarien sehe den kompletten Stopp des Vorhabens vor, das vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 2 Milliarden unterstützt wird, schreibt die Zeitung und beruft sich auf interne Dokumente. Die Thyssenkrupp-Aktie wird um 10.20 Uhr mit einem Abschlag von 3,5 Prozent gehandelt.
Die Stahltochter erklärte auf Anfrage: "Aktuell gehen wir davon aus, dass die Direktreduktionsanlage unter den gegebenen Rahmenbedingen realisiert werden kann." Das Unternehmen bestätigte jedoch eine Überprüfung der Pläne. Der in Überarbeitung befindliche Businessplan solle auch Erkenntnisse zur weiteren "grünen Transformation" des Stahlbereichs liefern. Es werde technologie- und ergebnisoffen geprüft, "was die besten und wirtschaftlich tragfähigsten Lösungen unter den jeweils gegebenen Rahmenbedingungen sind, um den Stahlbereich von thyssenkrupp langfristig klimaneutral aufzustellen", heißt es in einer Stellungnahme.
Ende 2026 soll nach den bisherigen Plänen die etwa 3 Milliarden Euro teure Anlage in den Betrieb gehen, es drohen jedoch deutliche Kostensteigerungen. Der Stahlvorstand habe den Aufsichtsrat "über zu erwartende Kostensteigerungen informiert", heißt es in der Stellungnahme weiter. Auf dieser Basis werde die Situation derzeit bewertet.
Zwischen Stahltochter und Mutterkonzern gibt es derzeit heftigen Streit um die finanzielle Mitgift, die das Stahlgeschäft für ihre Verselbstständigung bekommen soll. Dabei soll der tschechische Geschäftsmann Daniel Kretinsky als Partner die Hälfte von Thyssenkrupp Steel kontrollieren. Mit 20 Prozent ist er bereits beteiligt.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/cbr
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