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13:30 Uhr, 18.07.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

SocGen: Inflationserwartungen bisher Trump-resistent

Nachdem US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump ein Attentat überlebt hat, werden ihm größere Chancen auf einen Wahlsieg im Herbst zugeschrieben, was auch die Wahrscheinlichkeit drastisch steigender Einfuhrzölle und damit Inflationsraten erhöht. Die Societe-Generale-Volkswirte Stephen Gallagher und Theodore Kalambokidis sehen die Sache aber noch recht gelassen. Sie weisen in einem Kommentar darauf hin, dass die von Trump 2018 verhängten Zölle auf bestimmte chinesische Konsumgüter zwar unmittelbar zu Preiserhöhungen geführt hätten, die aber ein Jahr später aus dem Jahresvergleich herausgefallen seien, ohne eine anhaltend höhere Inflation ausgelöst zu haben.

Lohnanstieg in Großbritannien lässt nach - Ermutigung für BoE

Der Lohnanstieg in Großbritannien hat sich in den drei Monaten bis Mai abgekühlt, nachdem das Wachstum monatelang ungebrochen hoch war, so dass die Bank of England (BoE) weiterhin eine Zinssenkung im August in Betracht ziehen kann. Der Durchschnittsverdienst (ohne Boni) lag zwischen März und Mai um 5,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor, nach 6,0 Prozent in den drei Monaten bis April, wie aus den Daten des Office for National Statistics hervorgeht.

FSB: Unterschiedlicher Umgang mit Finanzrisiken aus Naturzerstörung

Die weltweiten Finanzaufsichtsbehörden beurteilen die finanziellen Risiken durch den Verlust von Naturraum und Biodiversität nach Aussage des Financial Stability Board (FSB) unterschiedlich und kommen daher zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Wie aus einem Bericht des FSB an die Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) hervorgeht, tun sich vor allem die Europäische Zentralbank (EZB), einige nationale Zentralbanken des Euroraums, sowie Behörden in der Schweiz, in China, Singapur, Hongkong und Brasilien mit analytischer und regulatorischer Arbeit hervor.

Rasanter Anstieg von Neugenehmigungen bei Windenergie an Land

Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Deutschland 250 Windenergieanlagen (WEA) an Land mit einer kumulierten Leistung von 1,3 GW errichtet. Dies ist das Ergebnis der Auswertung der Deutschen Windguard im Auftrag von Bundesverband Windenergie (BWE) und VDMA Power Systems, wie sie mitteilten. Die Bundesregierung habe spürbare Erleichterungen für den Ausbau der Windenergie geschaffen, deren Maßnahmen nun offensichtlich zu wirken begännen: So seien die Neugenehmigungen im ersten Halbjahr rasant um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.

Verbrenner-Aus ist laut EVP-Chef Weber "Geschichte"

Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), rechnet nicht mehr mit einem EU-Verbot für Autos mit Verbrennermotor. Bei einer Wiederwahl von Ursula von der Leyen zur EU-Kommissionspräsidentin würde ein technologieneutrale Ansatz verfolgt und Ausnahmen für sogenannte E-Fuels in Betracht gezogen, sagte Weber der Bild-Zeitung. "Das Verbrenner-Aus ist Geschichte", sagte Weber. Das sei eine Wende.

Pistorius setzt für Wehretat auf Unterstützung des Bundestags

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beharrt auf seiner Forderung nach 6,5 Milliarden Euro mehr für den Wehretat im kommenden Jahr und setzt nun auf Änderungen am Haushaltsentwurf der Bundesregierung im parlamentarischen Verfahren. "Ich habe das Ziel nicht aufgegeben, dass wir im nun anstehenden parlamentarischen Verfahren noch mehr Mittel dazu bekommen", sagte Pistorius der Rheinischen Post und dem General-Anzeiger. "Bei meinen Zahlen bleibe ich, damit die Soldatinnen und Soldaten den Anforderungen der kommenden Jahre im Interesse unser aller Sicherheit gerecht werden können." Seine Forderung nach 6,5 Milliarden Euro mehr sei nicht aus der Luft gegriffen, sagte Pistorius.

Habeck will neues Sondervermögen zum Wahlkampfthema machen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verteidigt den Ampel-Haushalt - und plädiert zugleich mit Blick auf den internationalen Standortwettbewerb für neue Sondervermögen in der Zukunft. "Ich halte eine Schuldenbremse für sinnvoll. Man sollte mit staatlichen Ausgaben sorgsam umgehen und die laufenden Konsumausgaben im Blick haben. Und natürlich bekommt man etwas hin mit dem Haushalt. Aber reicht das? Wenn ich mir den Wettbewerb mit China und den USA ansehe, die massiv investieren, oder die notwendigen Investitionen in unsere Verteidigung, dann lautet meine Antwort: zweimal nein", sagte Habeck der Wirtschaftswoche.

DJG/DJN/apo

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