ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EU-Kommission senkt Wachstumsprognosen spürbar
Die EU-Kommission hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum des Euroraums im laufenden und kommenden Jahr spürbar gesenkt, wobei sie hinsichtlich der US-Importzölle nur moderate Annahmen trifft. Wie die Kommission in ihrer Frühjahrs-Prognose mitteilte, rechnet sie nun für 2025 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,9 Prozent, nachdem sie im November noch 1,3 Prozent prognostiziert hatte. Die Prognose für 2026 wurde auf 1,4 (1,6) Prozent zurückgenommen. Besonders hart sind Deutschland und Frankreich betroffen. Für die Inflation werden Raten von 2,1 und 1,7 Prozent vorausgesagt.
Inflation im Euroraum verharrt im April bei 2,2 Prozent
Der Preisdruck in der Eurozone ist im April stabil geblieben. Die jährliche Inflationsrate stagnierte bei 2,2 (Vormonat: 2,2) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 2. Mai. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, stieg im April unterdessen deutlich. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) erhöhte sich auf 2,7 (Vormonat: 2,4) Prozent.
EZB: Goldmarkt könnte zum Stabilitätsrisiko werden
Ein seit Jahresbeginn zu beobachtender starker Aufbau von Gold-Terminmarktpositionen könnte nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) die Finanzstabilität im Euroraum gefährden. In einem Aufsatz weist die EZB darauf hin, dass sich der Bruttonominalwert der Goldderivate im März 2025 auf 1 Billion Euro belaufen habe - ein Anstieg von 58 Prozent seit November 2024. Rund 48 Prozent der Goldderivatkontrakte hätten eine Bank als Gegenpartei, wobei die Mehrheit der Goldderivat-Engagements von Banken gegenüber Kontrahenten mit Sitz außerhalb des Euroraums bestehe, was auf eine gewisse Anfälligkeit für externe Schocks am Goldmarkt hindeute.
US-Kongress legt fiskalischen Kurs für Dekade fest
Der fiskalische Spielraum der USA verkleinert sich nach Aussage des Chef-Devisenstragegen der Deutschen Bank, George Saravelos wegen des Doppeldefizits (Haushalt, Leistungsbilanz) zusehends, weil die Marktteilnehmer nicht mehr im gleichen Maße wie früher bereit sind, dieses zu finanzieren. Saravelos weist in diesem Zusammenhang auf ein weiteres Problem hin: "Was auch immer der republikanische Kongress in den nächsten Wochen bezüglich der Fiskalpolitik entscheidet, es wird höchstwahrscheinlich für den Rest des Jahrzehnts 'festgeschrieben' sein", schreibt er in einem Kommentar.
Starke Verkäufe von US-Anleihen nach Abstufung unwahrscheinlich
Die Renditen von US-Staatsanleihen verzeichnen zwar kräftige Aufschläge, nachdem Moody's das Rating der USA wegen der steigenden Verschuldung von Aaa auf Aa1 gesenkt hat, bedeutende Verkäufe seien jedoch unwahrscheinlich, so die Einschätzung der UBS. Die Renditen könnten kurzfristig um 10 bis 15 Basispunkte steigen, wie nach der Abstufung durch Fitch im Jahr 2023, doch die Abstufung werde wahrscheinlich "keine signifikanten Verkäufe oder Änderungen bei den Sicherheitsabschlägen auslösen".
DJG/DJN/apo
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