ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
BA: Nachfrage nach Arbeitskräften steigt im November
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland ist im November gestiegen. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) stieg um 2 Punkte auf 100 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. "Der Anstieg im Berichtsmonat November hängt mit einem Großauftrag eines einzelnen Arbeitgebers zusammen. Alles in allem stabilisiert sich die Kräftenachfrage auf niedrigem Niveau", erläuterte die BA.
Euroraum-Wirtschaftsstimmung im November leicht aufgehellt
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im November leicht verbessert. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 97,0 Punkte von 96,8 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Indexanstieg auf 97,1 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator erhöhte sich auf 96,8 Punkte von 96,6 im Vormonat.
EZB: Kreditvergabe an Unternehmen im Oktober stabil
Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum ist im Oktober stabil geblieben. Laut einer Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an Nicht-Finanzunternehmen mit einer Jahresrate von 2,9 (September: 2,9) Prozent. Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum stieg mit einer Jahresrate von 2,3 (2,1) Prozent. Die Kreditvergabe an Private nahm um 2,9 (2,7) Prozent zu, die an den Staat um 0,7 (0,6) Prozent.
RWI/ISL-Containerumschlag-Index steigt im Oktober
Der Containerumschlag-Index des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist laut aktueller Schnellschätzung im Oktober auf 137,2 Punkte gestiegen. Der Gesamtindex holte seinen Rückgang gegenüber dem Vormonat damit weitgehend auf. Deutsche und europäische Häfen verlieren jedoch weiterhin massiv Containerfracht. Im Oktober sank der Containerumschlag um 5 Indexpunkte - der dritte Rückgang in Folge.
KfW/Schumacher: Europa muss seine Industrie gegen China schützen
Europa muss seine Industrie nach Aussage von KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher besser gegen unfaire Handelspraktiken Chinas schützen. Schumacher sagte, wenn sich ein großer Akteur wie China nicht an die international üblichen Regeln halte, dann müssten sich die anderen Länder auch mit höheren Zöllen zur Wehr setzen. Allerdings hätten die Europäern in dieser Hinsicht derzeit keine freie Hand, weil sie von chinesischen Lieferungen Seltener Erden abhängig seien.
Chinas Industrieaktivität im November wahrscheinlich verhalten
Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe Chinas dürfte im November verhalten geblieben sein, schreibt Chelsea Song von Goldman Sachs (GS) in einem Kommentar. Die Hafenaktivität in den Küstenregionen habe sich im Vergleich zum Vormonat leicht abgeschwächt, stellt GS fest. Die Messwerte für die Bautätigkeit dürften im November ebenfalls verhalten ausfallen, was zum Teil auf langsamere Staatsausgaben zurückzuführen sei, merkt Song an. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor dürfte aufgrund der anhaltenden Belastung durch den Immobiliensektor weitgehend unverändert bleiben, meint GS.
Japans Staatsanleihen reagieren - Haushalt dürfte sich verschlechtern
Die Haushaltslage Japans sei weiterhin angespannt, wobei eine Verschlechterung des Haushalts im Jahr 2026 wahrscheinlich sei. Die Renditen japanischer Staatsanleihen spiegelten dies wider, schreibt Samuel Will von der Helaba in einem Kommentar. "Nachdem sich der Haushaltssaldo in den letzten Jahren verbessert hatte und sogar in Richtung eines ausgeglichenen Haushalts tendierte, erwarten wir für 2026 eine Verschlechterung", so der Devisenstratege. Japanische Staatsanleihen hätten bereits mit höheren Risikoprämien auf den erwarteten Anstieg der Staatsausgaben reagiert, meint er.
Zinsausblick für Australien hat sich deutlich verändert
Eine Reihe starker Wirtschaftsdaten, ein gestiegener Inflationsdruck und Warnungen der Reserve Bank of Australia vor den Kapazitätsgrenzen der Wirtschaft haben an den Märkten zu einem deutlichen Umdenken beim Zinsausblick geführt. Der Swap-Markt preist nun nur noch eine 5-prozentige Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung im Mai 2026 ein, verglichen mit 40 Prozent vor der Veröffentlichung eines Berichts in dieser Woche, der eine überraschend hohe Inflation im Oktober auswies. Gleichzeitig sind die Wetten auf eine Zinserhöhung bis Ende 2026 auf fast 30 Prozent gestiegen. Die NAB argumentiert nun, dass die RBA bereits im ersten Halbjahr 2026 eine Zinserhöhung diskutieren werde.
Schuldentragfähigkeit wird zu großer globaler Herausforderung
Die Aufrechterhaltung der Schuldentragfähigkeit bleibe in den kommenden Jahren weltweit eine enorme Herausforderung, schreibt Alexander Krüger von Hauck Aufhäuser Lampe. Insbesondere könnten steigende Militärausgaben die Spannungen in den Staatshaushalten erhöhen, meint der Chefvolkswirt. Dies könnte auch in Deutschland der Fall sein, sagt er. "Es besteht das Potenzial für höhere Schuldenquoten, weil das nominale BIP-Wachstum kaum Schritt halten kann", sagt er. Zudem fehle es an einem globalen politischen Konsens für einen ehrgeizigen Abbau der Haushaltsdefizite sowie für einen nachhaltigen Schuldenabbau.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Nov Verbrauchervertrauen 96,1 (Okt: 96,8)
Schweden Nov Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 97,5
DJG/DJN/apo
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